Fantomzeit

Dunkelheit oder Leere im frühen Mittelalter?

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Aktuelle Hauptbeiträge:

1. Januar 2006                     Kategorie(n): Fantomzeit

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Welcome Aboard!

What is this blog all about?

It’s The Phantom Time Hypothesis, in other words: the question, whether our chronology of the early middle ages is conclusive or not. But is it really conceivable that this may not be the case? Did not all scientific efforts confirm the traditional course of history – again and again?

The answers are not so obvious:

A closer view at the early middle ages will reveal contradictions everywhere – concerning the historical events and their protagonists as well as the progress of history and civilization. Likewise, an intercomparison between scientific dating methods shows deviations and strange behaviour that, despite of all efforts, can still not be understood within the usual chronology.

The Phantom Time Hypothesis assumes that some three centuries were inserted deliberately into the records of written history – about a thousand years ago. As a consequence, all events (and their protagonists) between the approximate years 614 AD and 911 AD should be fictitious or dated incorrectly. Earlier events will, therefore, move closer to the present time. Affected are all the civilizations having links with the written history of the Roman Empire of Constantinople – or a chronology referring to scientific methods that were ‘calibrated’ themselves using relics from the Roman Empire.

The Interdiszipinäre Bulletin Zeitensprünge edited by Dr. Heribert Illig devotes a large number of its articles to the above questions, aware of the necessity of an interdisciplinary approach to achieve substantial progress. Unfortunately, until now, most scientists are unable to support Illig’s hypothesis, as they feel not competent to clear-up the concerns of the various disciplines.

Fantomzeit.de was conceived to direct attention to the fascinating scientific questions that arise with this hypothesis. This blog shall encourage discussion and communication and simplify the access to more specialized scientific publications. And, of course, visitors should find lots of information and some fun here!

So far, most publications about Illig’s hypothesis are written in German, but there is at least some information available in English:

26. Dezember 2005                     Kategorie(n): Mittelalterdebatte

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Fortsetzung der Mittelalterdebatte

Hermann, Dieter B.: Astronomiegeschichte. Ausgewählte Beiträge zur Entwicklung der Himmelskunde; Weiter … »

14. Dezember 2005                     Kategorie(n): Inhaltsverzeichnisse, Zeitensprünge

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Zeitensprünge 2005/03

Zeitensprünge

Interdisziplinäres Bulletin
(vormalig ‚Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart’)
Jahrgang 17, Heft 3, Dezember 2005

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500 Gunnar Heinsohn: Begegnung in der Feengrotte von
Châtelperron
507 Heribert Illig: Bernstorf: ‚Bayrisch-Mykene‘
511 Otto Ernst: Echnaton – gar kein Monotheist
529 Manfred Zeller: Alles immer jünger? (Nachtrag zu T. 2)
534 Manfred Zeller: Alles immer jünger? (Teil 3)
558 Klaus Weissgerber: Die „Hethiter“ (Asiatica IV/2b)
587 Klaus Weissgerber: Zu den Herrschergräbern und
Bauwerken von Persepolis und Pasargadai
596 Ulrich Franz: Allianoi – erst kurz vor seiner Überflutung
wurde der antike Kurort gerettet
601 Zainab Angelika Müller: Islamisch-christlicher Dialog
angesichts des sog. Barnabas-Evangeliums
606 Hans-E. Korth: Europa-Geraden II. Vom Ortasee zu
Ambrosius und zu Friedrich II.
635 Heribert Illig: Wilhelm von Volpiano. Im Schnittpunkt
von Zeiten und Linien
661 Andreas Birken: Widerworte gegen die Phantome in
der Realzeit
670 Karl-Heinz Lewin: Dom und Liebfrauen zu Trier.
1.690 Jahre Architekturgeschichte ? (Trier I)
681 H. Illig: Die Meistersinger von Deutschland. 10 Jahre
Karlsverwerfungen und -debatten
701 Gerhard Anwander: „Das hat kein Niveau!“ Anmerkun-
gen zu zwei Rezensionen über Faußner
710 Gerhard Anwander: Müller, Napoleon und der Beginn
der deutschen Art, Geschichte zu schreiben
732 Ulrich Voigt: Über die christliche Jahreszählung
737 Hans-E. Korth: Komputistik und Phantomzeitthese
499 Editorial
699 Fortsetzung der Mittelalter-Debatte
741 Leserbriefe und Vermischtes
744 Register

ISSN 0947-7233

2. Dezember 2005                     Kategorie(n): Artikel aus den ZS, Fantomzeit, Zeitensprünge

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Die Meistersinger von Deutschland. 10 Jahre Karlsverwerfungen und -debatten

von Heribert Illig (Zeitensprünge 3/2005)

Ein Jubiläum ist zu begehen, das auf keinen Fall häufig ist. Eigentlich sind es sogar zwei Jubiläen; aber das Aufstellen einer Arbeitshypothese (vor 15 Jahren) ist weniger selten als ihr Fortbestehen über 10 Jahre harter Diskussion und geharnischter Anfeindungen hinweg. Weiter … »

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14. August 2005                     Kategorie(n): Inhaltsverzeichnisse, Zeitensprünge

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Zeitensprünge 2005/02

Zeitensprünge

Interdisziplinäres Bulletin
(vormalig ‚Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart’)
Jahrgang 17, Heft 2, August 2005

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260 Jenseits mancher Grenzen. Jahrestreffen Mai 2005
in Zürich
270 Birgit Liesching: „Anomalous Eras – Best Evidence:
Best Theory.“ Konferenz in Toronto, Juni 2005
275 Heribert Illig: Göbekli Tepe – die Altsteinzeit war vor-
gestern
287 Werner Benecken: Die plankonvexen Ziegel Meso-
potamiens
307 Otto Ernst: Das Moses-Rätsel. Ein Ägyptologe reißt
die Bibel auf
319 Klaus Weissgerber: Bemerkungen und Fragen zu
Troia (Ia). Die „Hethiter” und Troia I
348 K. Weissgerber: Die Vorsargoniden II (Asiatica III/2)
378 Armin Wirsching: Stürmten die Wikinger 400 Jahre
zu spät in die Normandie?
395 Roland Welcker: Der tote Bonifaz reist nach Fulda
405 Werner Thiel: Schliemanns Fluch II oder Münsters
Fundament aus Wunsch und Hoffnung
420 Ulrich Voigt: Über die christliche Jahreszählung
455 Karl-Heinz Lewin: Komputistik contra Phantomzeit-
these. Führt der Computus Paschalis die Phan-
tomzeitthese ad absurdum?
465 Andreas Birken: Das porphyrne Fundament der Mit-
telalterthese
472 Heribert Illig: Antwort auf Ulrich Voigt
482 Peter Winzeler: Zwinglis Beitrag für eine anamneti-
sche Chronologierevision
494 Korrektur zu Winzelers Artikel 1/2005, S. 125
258 Impressum
259 Editorial
495 Leserbriefe und anderes
499 Verlagshinweise

ISSN 0947-7233

14. April 2005                     Kategorie(n): Inhaltsverzeichnisse, Zeitensprünge

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Zeitensprünge 2005/01

Zeitensprünge

Interdisziplinäres Bulletin
(vormalig ‚Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart’)
Jahrgang 17, Heft 1, April 2005

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4 Werner Frank: 21. März – Datum der Frühlingstagund-
nachtgleiche zu Zeiten Caesars, des 1. Nicaea-Konzils
und der Gregorianischen Kalenderreform 1582
15 Heribert Illig: Die Christianisierung über den Limes. Rei-
hengräber, irische Mission, Bistümer
36 Werner Thiel: Schliemanns Fluch oder Das wundersame
Verschwinden des Münsteraner Bistumsgründers
46 Alexander Glahn: Die Slawen besiedelten Ende des 4.
Jahrhunderts Norddeutschland
76 Gunnar Heinsohn: Löschung der frühmittelalterlichen
Regenten Spaniens
98 Andreas Birken: Die Entstehung des Korantextes und der
frühen islamischen Geschichtsschreibung
111 Heribert Illig: Alte Kreuze, alte Throne und Byzanz. Bestä-
tigungen in der Mittelalterdebatte
125 Peter Winzeler: Wo das Geld die Zeit regiert. Das lukani-
sche Doppelwerk und Rom. Abschluss der Redatierungen
142 Klaus Weissgerber: Zur Chronologie des vorhellenisti-
schen Griechenland I (Hellenica II)
172 Hans-E. Korth: Europa-Geraden I. Auf den Spuren der
Sonnwendlinien des Montblanc
203 Armin Wirsching: Nofretete – falsifiziert und identifiziert?
Meinhard Hoffmanns Überblendungen von Mumien
208 Meinhard Hoffmann: Erwiderung auf Dr. Armin Wirsching
211 Armin Wirsching: Fertigungstoleranz und Fertigungsspu-
ren. Indizien für die Deutung der Himmelsscheibe von Nebra
221 Dominique Görlitz: Neues aus der paläolithischen
Seefahrt. Hochseereisen durch Homo Erectus
232 H. Illig: Saurier-Impakt in Turbulenzen
235 Peter Amann: Funktionieren Vulkanketten wie Lunten?
249 Stefan Diebitz: Darwinismus als Ideologie
3 Impressum
124 Fortsetzung der MA-Debatte
257 Leserbriefe und anderes
259 Verlagshinweise

ISSN 0947-7233

16. Dezember 2004                     Kategorie(n): Inhaltsverzeichnisse, Zeitensprünge

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Zeitensprünge 2004/03

Zeitensprünge

Interdisziplinäres Bulletin
(vormalig ‚Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart’)
Jahrgang 16, Heft 3, Dezember 2004

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491 Editorial
492 Gunnar Heinsohn: Kopflaus und Hominiden-Chronologie
497 Illig: C14: einmal mehr desavouiert. Causa Protsch
503 Franz Löhner: Einige Gedanken zu Arbeitsabläufen der
Vorzeit und der dazu nötigen Technik
518 H. Illig: Der beste aller möglichen Kalender? Rezension
523 Klaus Weissgerber: Bemerkungen und Fragen zu Troia
Erster Teil: Die Griechen und Troia (Asiatica IV/1)
548 H. Illig: Ein Impakt in historischer Zeit? Chiemgau-Ein-
schlag und frühere Ereignisse
554 Peter Winzeler: Lukas und kein Ende (Redatierungen IV)
558 Andreas Birken: Slawen = Ostgermanen? Eine Rezension
566 A. Birken: Regnum Chlotharii. Welcher Lothar gab
Lothringen den Namen?
574 Armin Wirsching: Merowinger, Karolinger und Ottonen
unter der Erde vereint
591 Fabian Fritzsche / H. Illig: Wikinger: Korrektur / Ergänzung
595 Gerhard Anwander: Auvergnatische Impressionen. Reise-
eindrücke aus einer “karolingischen” Provinz
625 H. Illig: Siebigs’ Fund und Fried ohne Freud. Aktuelles zur
Frühmittelalterdebatte und mehr
653 K. Weissgerber: Zur indischen Chronologie. Grundproble-
me: Dritter Teil (Indica I/3)
688 Hans-Erdmann Korth: “Die Kurve ist Quatsch”. Die igno-
rierte Phantomzeit als Fallgrube für Naturwissenschaftler
693 H. Illig: Von Kolumbus zu Eis- und Eisenzeit. Rezension
700 Jürgen v. Strauwitz: Neue epochale Funde aus der Karls-
zeit. Eine sehr ernst gemeinte Glosse
704 M. Koch / A. Otte: Nachrichten aus der Provinz
706 H. Illig: Fraglos – ein Zustand von Wissenschaft ? Eine
Rezension zu Walter Kliers Shakespeare-Buch
652 Fortsetzung der MA-Debatte
710 Register für den 16. Jahrgang
721 Sonstiges
723 Verlagsnachrichten

ISSN 0947-7233

3. Dezember 2004                     Kategorie(n): Artikel aus den ZS, Fantomzeit, Zeitensprünge

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Siebigs’ Fund und Fried ohne Freud – Aktuelles zur Frühmittelalterdebatte und mehr

von Heribert Illig (Zeitensprünge 3/2004)

Zum Auftakt ein fair geführter Dialog

Es gab einmal eine Gruppe von Skeptikern, die sich zusammenschloss, um Aussagen zu prüfen, die ihr zu vage oder zu ungesichert schien. Sie nannten sich GWUP und gaben eine Zeitschrift Skeptiker heraus. Und so bemüht sich die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften e.V. um die Scheidung von PSI-Spreu und wissenschaftlichem Weizen. Doch schwups, wie das so geht, wurden aus Skeptikern harte Dogmatiker, und ihr Zentrum für Wissenschaft und kritisches Denken vergaß immer öfters die Selbstkritik. Die Leser erinnern sich, dass auch die These vom erfundenen Mittelalter der Rubrik ‘paranormal’ zugeordnet werden sollte, was allerdings trotz Dieter B. Herrmann und Franz Krojer nicht recht gelingen wollte. Weiter … »

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Fantomzeit – Dunkelheit oder Leere im frühen Mittelalter? » Johannes Fried widerlegt eigene Memorik und missachtet Prioritäten : 15. Oktober : [...] (2004): Siebigs’ Fund und Fried ohne Freud. Aktuelles zur Frühmittelalterdebatte und mehr; in Zeitensprünge 16 (3) 625-652 [u.a. Rezension… Weiter ...

16. August 2004                     Kategorie(n): Inhaltsverzeichnisse, Zeitensprünge

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Zeitensprünge 2004/02

Zeitensprünge

Interdisziplinäres Bulletin
(vormalig ‚Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart’)
Jahrgang 16, Heft 2, August 2004

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251 Editorial
252 Andreas Otte: http://www.chrono-rekonstruktion.de
Ein Statusbericht
258 Heribert Illig: Die Tyrannei des Trivialen. Zum Mittel-
alterdiskurs
272 H.-U. Niemitz / H. Illig: Aachen: alt, ganz alt oder noch
älter? Eine Neueinschätzung durch Volker Hoffmann
279 Werner Benecken: Der so genannte Karlsgraben
309 Franz Siepe: Frankenausstellung in Forchheim
315 John Spillmann: Das frühmittelalterliche Zürich im Lichte
der Phantomzeitthese
347 Fabian Fritzsche: Wikinger am Rhein – oder doch nicht?
350 Gerhard Anwander / H. Illig: Schwedens ausgemusterte
Karle, Polens noch früherer Königsverlust
358 Andreas Birken: Aegidius – ein seltsamer Heiliger
364 Herwig Brätz: Die Weisheit des Esels
369 Klaus Weissgerber: Zur indischen Chronologie 2. Teil
400 Volker Friedrich: Irgendwo in Gallien. (Schlacht auf den
Katalaunischen Feldern)
432 Jan Beaufort: Richtigstellung zu Lukas
436 Armin Wirsching: Das Himmelsgewölbe auf der Himmels-
scheibe von Nebra
444 Heribert Illig: Vinci – Horken – Velikovsky – Heidrich
Streifzüge zwischen Skandinavien und Griechenland
462 Meinhard Hoffmann: Nofretete und Eje identifiziert!
Forensische Medizin und die Pharaonenmumien
271 Fortsetzung der Mittelalter-Debatte
484 Leserbriefe und Diverses
491 Verlagsnachrichten

ISSN 0947-7233

31. Juli 2004                     Kategorie(n): Fantomzeit, Frühmittelalter

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Hägar der Spurlose

von Martin Ebner (erschienen 2004 im “Letzebuerger Land”)

Freispruch mangels Beweisen? Für Wikinger-Züge ins Rheinland gibt es keine Belege

Mal metsaufende Raufbolde mit Hörnerhelmen, mal wagemutige Entdecker: das Image der Wikinger ändert sich ab und zu. Mit dem Rheinland werden die skandinavischen Seeräuber des Mittelalters bisher kaum in Verbindung gebracht. Das soll sich jetzt aber ändern: Das Rheinische Landesmuseum, die Universität Bonn und Museen in Holland und Dänemark stellen die Ergebnisse “jüngster Forschungen” vor. Sie beleuchten mit einer Ausstellung samt Begleitbuch “erstmals die unruhige Zeit zwischen 800 und 1000 in einem der am heftigsten durch Wikingereinfälle gebeutelten Landstriche Europas, am Rhein. Köln, Bonn, Aachen, Neuss, Utrecht und Lüttich, ja sogar die Abtei Prüm in der Eifel fielen den Plünderzügen der Nordmänner zum Opfer”.

Mit der jüngsten Forschung ist das allerdings so eine Sache. In Deutschland hat sie nichts gefunden. Obwohl die Vorfahren der Dänen in den Jahren 881ff. von Xanten bis Trier ein ganzes Dutzend Städte und Klöster in Schutt und Asche gelegt haben sollen, muss der Ausstellungskatalog kleinlaut einräumen: Die Wikinger haben “an den deutschen Flussläufen von Rhein und Mosel keine Hinterlassenschaften zurückgelassen, und keine Ausgrabungen haben sich bislang direkt und unzweifelhaft mit den Wikingerüberfällen verbinden lassen”. Das sei aber “wohl nur Zufall”, vermuten die Ausstellungsmacher. Vielleicht, weil die Normannen nur kurz da waren: “Die Geschichten von diesen Männern haben sich im Rheinland erhalten, nichts aber von den Waffen und sonstigen Gegenständen des täglichen Bedarfs, die man sonst mit Siedlungsfunden verbindet.” Vielleicht waren die Piraten auch einfach nur schlecht drauf: “Der Mangel an Artefakten hat auch mit ihrer Einstellung im Rahmen der Plünderungszüge zu tun: “Sie kamen, um zu nehmen und nicht, um zu geben.'”

Im benachbarten Holland haben die Archäologen etwas mehr als nichts ausgegraben. Der “Wikingerschatz” von Wieringen zum Beispiel besteht aus arabischen und karolingischen Münzen und einem Topf aus dem Raum Köln. Ferner wurden in der angeblich zwei Jahrhunderte lang heftig umkämpften Gegend sage und schreibe neun “Wikingerschwerter” gefunden: Die Klingen sind fränkisch, aber die – mittlerweile weitgehend weggefaulten – Griffe wurden von Experten als “skandinavisch” erkannt. In der Stadt Zutphen wurde eine Brandschicht aus dem 9. Jahrhundert entdeckt, was “erstmals auf dem europäischen Kontinent eine Plünderung durch die Wikinger” belege. Leider verraten uns die Fachleute aber nicht, was an verkohlten holländischen Holz- und Getreideresten “wikingisch” sein soll.

Dorestad bei Utrecht war einmal eine reiche Handelsstadt. “Dass die Wikinger Dorestad überfielen, überrascht denn auch kaum”, finden die Ausstellungsmacher. “Erstaunlich hingegen ist, dass die Angreifer fast jedes Jahr wiederkamen. Allein zwischen 834 und 837 wurde Dorestad viermal zerstört und viermal erholte sich die Stadt innerhalb kurzer Zeit (während des Winters) und war so weit wieder hergestellt, dass sie für die Wikinger erneut eine lohnende Beute darstellte.” Erstaunlich ist vor allem, dass man so etwas in einen Katalog schreiben kann, ohne auf die Idee zu kommen, dass daran etwas faul sein könnte. Zumindest ist verwunderlich, dass nichts über etwaige Brandschichten oder Waffenreste in Dorestad, einer der größten archäologischen Ausgrabungen des 20. Jahrhunderts, zu erfahren ist.

Abgesehen von holländischen Funden zeigt die Ausstellung vor allem Objekte aus Dänemark und Schweden, verbunden mit der Aufforderung, man möge sich die Aktivitäten der Invasoren im Rheinland so ähnlich wie in Skandinavien vorstellen. Zum Beispiel ihren den Franken “haushoch überlegenen” Schiffbau: “Wir wissen zwar nicht, welche die üblichsten Bootstypen waren, mit denen die Wikinger auf dem Rhein operierten, aber es werden wohl die kleineren (und somit finanzierbareren) Typen von Kriegsschiffen gewesen sein.” Warum nicht billige Indianer-Kanus? Von denen hat man am Rhein auch nichts gefunden.

Der einzige Beleg für Wikinger im Rheinland sind und bleiben also die Chroniken des Mittelalters, die über blutrünstige Banditen aus dem Norden jammern. Kein frommer Museumsbesucher wird an der Glaubwürdigkeit ihrer Verfasser zweifeln: Kleriker, die stolz auf den Besitz der “Sandale Christi” sind (im Kloster Prüm) und zuweilen auch von feuerspeienden Drachen berichten. Aber ob man mit solchen Zeugen vor Gericht durchkommt?

Die Bonner Ausstellung und ihr Katalog sind außerordentlich interessant und witzig. Jedenfalls, wenn man ein gesundes Mißtrauen mitbringt und dazu die Wikinger-Kapitel in den Büchern von Heribert Illig liest. Der Münchner Historiker vertritt die Auffassung, die “Phantomzeit” von 614 bis 911 habe es nur auf Urkundenpapier, nie aber in Wirklichkeit gegeben. Ergo auch keine handfesten Spuren von blutrünstigen Hörnerhelmträgern im Frühmittelalter: “Wilde Berserker mit Samthandschuhen? Ein Volk von Kriegern, das nach jedem Angriff seine Pfeilspitzen wieder einsammelte, seine Gefallenen wieder in die Boote packte und den Ort der Verwüstung ‘besenrein’ zurückließ?” Man wird ja mal fragen dürfen.


“Wikinger am Rhein”: bis 17. Oktober im Rheinischen Landesmuseum Bonn, Di – So 10 bis 18 Uhr, Mi – Fr bis 21 Uhr. Danach im Centraal Museum in Utrecht und im Wikingermuseum im dänischen Roskilde. Katalog von Annemarieke Willemsen: “Wikinger am Rhein 800-1000”, Theiss Verlag Stuttgart 2004, 192 Seiten, 24,90 Euro (auf Englisch unter dem Titel “Vikings! Raids in the Rhine/Meuse region” und auf Holländisch als “Vikingen! Overvallen in het stroomgebied van Rijn en Maas” erschienen).


Heribert Illigs Bücher “Das erfundene Mittelalter” und “Wer hat an der Uhr gedreht?” sind in verschiedenen Auflagen erschienen: http://www.mantis-verlag.de/

16. April 2004                     Kategorie(n): Inhaltsverzeichnisse, Zeitensprünge

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Zeitensprünge 2004/01

Zeitensprünge

Interdisziplinäres Bulletin
(vormalig ‚Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart’)
Jahrgang 16, Heft 1, April 2004

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3 Editorial
4 Andreas Birken: Rawlinsons fünf Reiche
19 Heribert Illig: George Rawlinson – continuatus
28 Meinhard Hoffmann: Ein Pharao verliert seinen Ent-
decker
36 Gunnar Heinsohn: Säulen der Vergangenheit /
Ginenthal-Rezension
39 Peter Winzeler: Das Reinheitsdekret des Jakobus
und der Apostel in Qumran (Redatierungen zum NT
III)
60 Peter Amann: Von “The Merrie Thought” nach “The
Cursus” – via Stonehenge
85 Heribert Illig: Die Debatte der Schweigsamen. Zum
“Schwachsinn” des frühen Mittelalters
102 Franz Siepe: Eine Ergänzung zu Joachim von Fiore
104 Nikolai Wandruszka: Der erste Hufschmied
125 Martin Henkel: „…spâhe sint Peigira.“ Althochdeutsche
Sprache und Literatur und die Phantomzeit-Theorie
145 Heribert Illig: Stabwechsel mit Martin Henkel.
Eine Antwort
152 Fabian Fritzsche: Wikinger in Deutschland
170 Heribert Illig: Höhen und Tiefen der Archäoastronomie.
Maya-Kalender und Astrolabien
183 Klaus Weissgerber: Zur indischen Chronologie. Grund-
probleme. Erster Teil (Indica I/1)
215 Z.-A. Müller: Was ist und wie entsteht ein Symbol?
227 John H. Spillmann: Helium lässt die Geochronologie
wanken
101 Fortsetzung der Mittelalter-Debatte
242 Leserbriefe und Weiteres
251 Verlagsmitteilungen

ISSN 0947-7233

2. März 2004                     Kategorie(n): Artikel aus den ZS, Fantomzeit, Zeitensprünge

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Die Debatte der Schweigsamen. Zum ‘Schwachsinn’ des frühen Mittelalters

von Heribert Illig (Zeitensprünge 1/2004)

Frohes Karlstreiben

Die Karlologie brummt vor Emsigkeit. Fangen wir bei unserem Bericht ganz oben an. Nicht bei Karls Schädeldecke, sondern noch weiter oben. Am 24. März geruhte der frühere Karol Wojtyla, einen Sonder-Karlspreis entgegen zu nehmen. Damit haben die Initiatioren dieses Polit-Events die Decke erreicht. Oder sollten sie nach dem Stellvertreter auch noch Gott selbdritt diesen Preis antragen? Es wird also von nun an mit dem Karlspreis bergab gehen. Die Absurdität ist ohnehin kaum überbietbar: Da ist ein “Staatsverbrecher katexochen” [Deschner 1994b, 68] von einem Gegenpapst heilig gesprochen worden, was Rom nie akzeptiert hat – und dann akzeptiert Papst Johannes Paul II. einen Preis, der diesen seltsamen Heiligen für ganz Europa im Wappen führt. Weiter … »

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31. Dezember 2003                     Kategorie(n): Artikel aus den ZS, Fantomzeit, Mittelalterdebatte, Zeitensprünge

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Das Scheitern der Archäoastronomie

Zu Franz Krojer: Antworten von Heribert Illig, Jan Beaufort und Gunnar Heinsohn
(aus Zeitensprünge 3/2003)

Kr. = Krojer, Franz (2003): Die Präzision der Präzession. Illigs mittelalterliche Phantomzeit aus astronomischer Sicht. Mit einem Beitrag von Thomas Schmidt; Differenz-Verlag, München

I. Rückweisung der bislang gewichtigsten Kritik an der Phantomzeitthese

Heribert Illig

Viel mehr Ehre kann einem Forscher gar nicht widerfahren, als dass sich ein Kontrahent vier Jahre lang trotz Weib, Kind und Beruf damit beschäftigt, eine Theorie nach allen Regeln einer ihm gar nicht originär geläufigen Zunft zu widerlegen. Insoweit bin ich Franz Krojer dankbar, zumal er sich mannhaft, doch weitgehend vergeblich gegen die “damnatio memoriae” gestemmt hat, die höheren Ortes verfügt worden ist.

Es darf eingeflochten werden, dass es sich bei der “Austilgung des Andenkens” um einen Begriff aus dem römischen Strafrecht der Kaiserzeit handelt. Wegen Hochverrats konnte nicht nur die Todesstrafe, sondern darüber hinaus auch die “damnatio memoriae” verhängt werden. Daraufhin wurden die Standbilder des Staatsverbrechers entfernt, sein Name aus offiziellen Inschriften, manchmal auch aus privaten Urkunden gestrichen. Ich will hoffen, dass die Mediävisten hier nicht im Detail Bescheid wissen.
Weiter … »

Fantomzeit – Dunkelheit oder Leere im frühen Mittelalter? » Zeitensprünge 2003/03 : 17. August : [...] im frühen Mittelalter? Vorheriger/Nächster Beitrag « Zeitensprünge 2003/02 | Home | Das Scheitern der Archäoastronomie »… Weiter ...
Fantomzeit – Dunkelheit oder Leere im frühen Mittelalter? » Eine Sonnenfinsternis des Theon von Alexandria : 26. August : [...] Gegebenheiten der verlängerten Mittelalterchronologie angepasst worden (vgl. Beaufort (2001) und Illig/Beaufort/Heinsohn (2003)). Mit Theons Werk könnte eine entsprechende Manipulation… Weiter ...
Fantomzeit – Dunkelheit oder Leere im frühen Mittelalter? » Höhen und Tiefen der Archäoastronomie – Maya-Kalender und Astrolabien : 26. Februar : [...] Jan (2003): Die Fälschung des Almagest und ihre Verdrängung durch Krojer; in: ZS 15 (1) [...] Weiter ...

31. Dezember 2003                     Kategorie(n): Inhaltsverzeichnisse, Zeitensprünge

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Zeitensprünge 2003/03

Zeitensprünge

Interdisziplinäres Bulletin
(vormalig ‚Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart’)
Jahrgang 15, Heft 3, Dezember 2003

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467 Editorial: Drei Lustra
469 Bücher von Gunnar Heinsohn 1994 – 2003
471 Heribert lllig: Jahrestreffen zu Erfurt
476 Johann W. v. Goethe: (Von der Erdgestaltung)
478 Das Scheitern der Archäoastronomie. Drei Antworten:
478 Heribert lllig: Rückweisung der bislang gewichtigsten Kri-
tik an der Phantomzeitthese
508 Jan Beaufort: Die Fälschung des Almagest und ihre Ver-
drängung durch Franz Krojer
516 Gunnar Heinsohn: Krojer und die Auschwitzleugnung
518 Gerhard Anwander: Wibald von Stablo — Constantin Fauß-
ner. Mutiger Forscher entlarvt genialen Fälscher
525 Andreas Birken: O Heilige Oftiliel Das Elsass zur Karolin-
gerzeit
537 H. lllig: Roter Mörtel in Aachens Pfalzkapelle
540 Gunnar Heinsohn: Sizilien und seine frühmittelalterliche
Fundlücke
556 Heribert lIIig: Zum Zeitsprung bei Christen und Moslems
570 Klaus Weissgerber: Zur athiopischen Frühgeschichte I.
Traditionen, Belege und Probleme (Aethiopica I)
601 Axel Brätz: Geheimnisvolles Erfurt – eine Stadt als Kunst-
werk
617 H. lllig: Humpert/Schenk — Brätz/Brätz. Eine Abwägung
621 Franz Siege: Nun doch Liebeskontinuität! (Rezension)
625 Franz Siepe: Neues zum Verständnis von Antike und
Neuzeit aus Marburg (Rezension)
631 Stefan Diebitz: Wissenschaft als Ideologie- und Kultur-
kritik. Hans Peter Duerrs Abrechnung mit dem Prozeß der
Zivilisation (Rezension)
637 Peter Winzeler: Jesus und Qumran – das Ende der Mar-
kushypothese (Redatieningen des NT II)
656 Martin Henkel: “…is there method in ‘t”?” Zu zwei Beiträgen
662 Otto Ernst: Wann entstanden Ägyptens große Pyramiden
675 Gerald Schmidt: Die Himmelsscheibe von Nebra
539 Fortsetzung der Mittelalter-Debatte
684 Leserbriefe und Sonstiges
688 Register für den 15. Jahrgang
699 Verlagshinweise

ISSN 0947-7233

30. August 2003                     Kategorie(n): Inhaltsverzeichnisse, Zeitensprünge

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Zeitensprünge 2003/02

Zeitensprünge

Interdisziplinäres Bulletin
(vormalig ‚Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart’)
Jahrgang 15, Heft 2, August 2003

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243 Editorial
244 H. Illig / F. Siepe: Probleme konventioneller Datierungs-
methoden
252 Manfred Zeller: Alles immer jünger? (Teil 2)
282 Peter Winzeler: Alles ganz anders: David und Maschui-
lova von Arzaova (Abirrungen II)
303 Ulrich Franz: Plünderungen der irakischen Museen und
Grabungsstätten
337 Walter Haug: Gegendarstellung Sommerhälde, Kürnbach
340 Zwei Ergänzungen dazu von D. Richter und H. Illig
343 G. Dehn / H. Illig / M. Klamt: Jesu Geburt im Jahr 292
n. Chr. ?
349 Gerhard Anwander: Nachrichten aus der Geschichte
der Naturwissenschaften – Paradigma-Begriff bei
Thomas Kuhn
375 Fabian Fritzsche: Paderborner Phantomzeit, die zweite
378 Andreas Birken: Karolingische Pollen
383 Gerald Schmidt: Neues vom Magdeburger Domhügel
oder Wo wurde Kaiser Otto I. begraben?
396 Heribert Illig: Dickhäuter und Schweigegeld.
Phantomzeitdebatte?
406 H. Illig: Katastrophen – zu allen Zeiten. Eine Rezension
411 Ulrich Franz: Neokatastrophismus. Beispiel für einen
unbemerkten Paradigmenwechsel in der Archäologie
422 H. Illig: Freispruch für Asteroiden
423 Christian Blöss / Hans-Ulrich Niemitz: Beweist der
Kalendersprung die C14-Methode ? Eine Replik auf
H.-E. Korth
430 Chr. Blöss / H.-U. Niemitz: C14-Crashkurs. Warum
wir mit C14-Methode und Dendrochronologie nicht
absolutdatieren können
459 Leserbriefe und Diverses
467 Mantis Verlagsmitteilungen

ISSN 0947-7233

5. Mai 2003                     Kategorie(n): Fantomzeit

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Das fundlose Frühmittelalter

von Heribert Illig und Gerhard Anwander (2003)

Heribert Illig / Gerhard Anwander (2002): Bayern und die Phantomzeit. Archäologie widerlegt Urkunden des frühen Mittelalters. Eine systematische Studie in zwei Teilen. Insgesamt 958 Seiten, 346 Abbildungen. 1. Auflage 2002, ISBN 3-928852-21-3 (amazon.de)

Die These, das frühe Mittelalter sei zum Teil eine Erfindung des späteren Mittelalters, rund 300 Jahre seien niemals Realität gewesen, ist nicht aus Sensationsgier heraus aufgestellt worden. Sie ist vielmehr die Antwort auf die unerhörte Fundarmut, die bislang das Frühmittelalter auszeichnet. Wer sich nicht von den vielleicht hundert Preziosen und Zimelien blenden lässt – von der Aachener Pfalzkirche über die Reichenau zum Lorscher Evangeliar, zum Codex Aureus von Regensburg und zu den wenigen Elfenbeinarbeiten der Hofschule Karls – , der muss feststellen, dass die Zeit zwischen 500 und 1000 viel zu wenige Spuren für eine aufkeimende Kultur, für eine exquisite karolingische Renaissance, aber auch für das Alltagsleben jener Zeit hinterlassen hat. Wo wäre ein Museum in Europa, das auch nur annähernd so viele Funde für das frühe Mittelalter wie für die römische Zeit Germaniens zeigen könnte? Die rund 400 Jahre Römerherrschaft haben Funde in einem Ausmaß hinterlassen, zu dem die fränkisch-alamannisch-bajuwarisch-sächsischen Funde in einer Relation von vielleicht 1 : 1000 stehen.

Es fehlt ja an allem: Die berichteten Pfalzen haben sich nur in minimalem Umfang erhalten, karolingische Klöster überhaupt nicht, Kirchen nur sehr wenige. Wo sind die Ansiedlungen? Viel zu wenige Siedlungen werden entdeckt. Die eilige Antwort, selbst die Pfalzen müsse man sich aus leicht verfallendem Fachwerkbau vorstellen, der nun einmal nicht nachweisbar sei, ist – mit Verlaub – kindisch, nachdem die Vorgeschichtler schon seit mehr als 100 Jahren steinzeitliche Hütten nachweisen können. Wäre karolingisches Holz wirklich besonders schnell verfault?

Weil das keine Antwort sein kann, musste eine bessere Antwort gefunden werden. Und sie liegt seit zehn Jahren in Gestalt der Phantomzeitthese vor, die nach einigen Jahren der Diskussion nunmehr von den Historikern einer „damnatio memoriae“ unterworfen worden ist. Bislang war solche Verdammung Potentaten wie Tuthmosis III. oder Stalin vorbehalten gewesen – nunmehr gefallen sich unter Wortführung von Prof. Michael Borgolte oder Rudolf Schieffer die Mediävisten in der Tyrannengeste.

Da es uns nicht um sich überschätzende Beamte (sprich: Professoren) geht, haben wir in aller Ausführlichkeit gezeigt, dass die europäische Fundarmut, genauer Fundleere im Frühmittelalter keine Erfindung ist, sondern sich präzise nachweisen lässt. Zu diesem Zweck haben wir uns den Freistaat Bayern in seinen heutigen Grenzen gewählt, also ein Areal von rund 70.000 qkm. Dieses Areal ist besonders aussageträchtig:

  • denn es wird durch den Limes in etwa halbiert. Seine nördliche Hälfte war nie römisch, während die Südhälfte römisches Staatsgebiet war und damit auch das Christentum als Reichsreligion hatte. Obendrein gehörte es unter Theoderich formal zum oströmischen Bereich, hatte also auch Kontakte zur stärksten Macht Europas.
  • Hier gab es bis 778 ein Herzogsgeschlecht, das mit den Karolingern verschwägert und mit den Langobarden verwandt gewesen sein soll, also gut innerhalb der europäischen Geschichte verankert scheint.
  • Hier hat es neben römischen und fränkischen Einflüssen viele weitere Einflüsse gegeben, die den bayerischen Schmelztiegel auszeichnen: also thüringische, alamannische, böhmische, generell slawische, awarische, ungarische und spätromanische (Walchen) Elemente.

Damit ist gesichert, dass Bayern zumindest Mitteleuropa, wenn nicht ganz Europa beispielhaft vertreten kann (Ähnlichkeiten zu irgendwelchen aktuellen politischen Geschehnissen sind rein zufällig).

Unsere Arbeit sollte nun die schriftliche Überlieferung mit dem archäologischen Befund fürs frühe Mittelalter konfrontieren.

Urkundliche Nennungen gegen Bodenfunde

Dazu mussten zunächst alle schriftlich genannten Orte jener Zeit erfasst werden. Das erwies sich viel schwieriger als erwartet. Denn die Urkundenspezialisten schwören zwar jeden Eid auf die von ihnen verwesten Urkunden, halten es jedoch nicht für nötig, eine entsprechende Liste aufzustellen. So stammt die letzte Arbeit von 1957 und bezieht sich nicht aufs heutige Bayern, sondern auf die Grenzen von 778, als etwa Südtirol und Teile Österreichs zu Bayern gehörten, nicht aber Schwaben oder Franken. Das Fehlen einer solchen Liste demonstriert einmal mehr die Hilflosigkeit gegenüber den Urkunden, weil niemand weiß, ob eine ortsnennende Urkunde seit der letzten Publikation als Fälschung entlarvt worden ist oder ob der Ortsname zu Recht mit einer bestimmten Ortschaft verbunden wird. Resultat: Man kann auf die Urkunden nicht bauen, sondern nur an sie glauben.
Wir haben unsere Suche bei der schönen Zahl 2.200 beendet. Damit ist auf jeden Fall dokumentiert, dass das einstige Bayern ein durchaus gut besiedeltes Land war, keineswegs ein ‘Urwald’ mit einigen klösterlichen Rodungsinseln.

Zum anderen suchten wir die Grabungsergebnisse und architekturhistorischen Erwägungen der letzten Jahrzehnte zusammen. Auch hier gibt es keinen kompakten Führer, sondern nur eine Vielzahl von Publikationen, die jede für sich kaum einen Überblick schaffen kann.
Als erstes Ergebnis ist festzuhalten, dass den 2.200 Schriftnennungen nur 88 archäologische Befunde entsprechen. Gemeint sind damit Siedlungsreste, Reste von Holz- und Steinkirchen, nicht zuletzt Flechtwerksteine (die zahlreichen Erdwerke und Reihengräberfelder sind separat untersucht worden, weil ihre Entstehungszeit einigermaßen willkürlich fixiert worden ist).
Selbstverständlich gibt es andererseits Befunde, die mit keiner Urkundennennung korrespondieren. Es sind sogar mehr, als der Urkundenlehre gut tut, nämlich59. Die Zahl liegt in derselben Größenordnung wie die von Orten mit Urkundennennung.

  • In der beigefügten Tabelle sind alle diese Orte aufgeführt, insgesamt 2.366.
    Die allermeisten Orte führen in der Erläuterung das folgende Sigel: <> O <>, das eine Urkundennennung ohne archäologische Bestätigung signalisiert.
  • Orte mit Urkundennennung und archäologischem Befund erkennt man daran, dass in der zweiten Spalte eine Jahreszahl und in der dritten Spalte (“ÜR”) eine gefettete Jahreszahl steht. Die Erläuterungen bringen dann einen Kurzhinweis und den Seitenverweis auf den Buchtext, in dem sämtliche Funde und Befunde abgehandelt sind.
  • Bei archäologischen Befunden ohne entsprechende Urkundennennung fehlt die Jahreszahl in der zweiten Spalte.

Erst der Gang durch die endlose Ortsnamenreihung macht plastisch, was hier alles fehlt: Nicht nur sämtliche Agilolfingerpfalzen und alle Karolingerpfalzen, auch die oft genannten Bischofspfalzen, nicht nur ein Münz-wesen unter den Agilolfingerherzögen, als hätten sie von ihren Verwandten nie von den Vorteilen des Münzschlagens gehört. Nein, auch das gesamte normale Leben jener Zeit, die zwar ohnehin keine Städte gekannt haben soll, aber doch Tausende von Ansiedlungen.

An dieser Stelle ist der Einwand zu erwarten, dass es aber immerhin 57 Siedlungen, 15 Flechtwerkfunde, 26 Holzkirchen und 70 Steinkirchen gegeben hätte. Die Existenz der wenigen Holz- und Steinbauten wird von uns in keiner Weise bestritten, sehr wohl aber ihre Datierung. Wir gehen ihr in jedem einzelnen Fall nach und kön-nen so zeigen, wie schnell eine Agilolfingerkirche ‘nachgewiesen’ ist. Man lege in eine spätgotischen Kirche eine Heizung und fördere ein altes Fundament zutage. Das ist nicht leicht datierbar, da sämtliche Zierformen fehlen. Aber da hilft der Blick in die Urkunden weiter. Ist da nicht bereits 774 von einer Kirche die Rede? Also haben wir ein agilolfingisches Fundament vor uns…

Schließlich haben die Archäologen genauso wie die Historiker ständig das Bedürfnis, das so fundarme Frühmittelalter mit Funden anzureichern. Und da bleibt es nicht aus, dass die Beigaben der Reihengräberfelder von ca. 600 bis nach 700 gedehnt werden, dass spätantike Funde jünger und frühromanische Funde älter gemacht werden. Nur so kann die Lücke einigermaßen kaschiert werden. Dieser Vorgang lief bislang in bester Absicht ab, seit einiger Zeit natürlich in der erkennbaren Absicht, die monierte Lücke immer besser zu schließen. Da kann es dann schon passieren, dass – wie in Sulzbach-Rosenberg – eine klar als ottonisch erkannte Burgkapelle in einen Karolingerbau verwandelt wird (innerhalb derselben Grabungskampagne) oder dass die Ramsacher Glocke binnen 24 Stunden zwei verschiedene Datierungen und verschiedene Herkunftsgebiete erhält, um sie nur endlich von der Realzeit in die Imaginärzeit zu verpflanzen (im Buch eingehend erläutert).

Wenn wir die Zeit von 500 bis 1000 nehmen, dann lässt sich die insgesamt ärmliche Fundsituation erheblich aufbessern, wenn drei dieser fünf Jahrhunderte entfallen und nicht mehr durch Funde belegt werden müssen. So lange dies nicht geschieht, bleibt das frühe Mittelalter die jammervollste Periode innerhalb der europäischen Geschichte, die uns scheinbar mehr Funde vorenthält als die Jungsteinzeit, als die keltische oder die Römerzeit – die nun alle deutlich älter sind als das Frühmittelalter und über weite Strecken nicht als Aufbruchszeit gelten können. Wir haben zum Vergleich die denkmalgeschützten Hügelgräber der Vorzeit, Keltenschanzen und römisches Fundgut mit aufgelistet.

Urkunden sind leicht fälschbar, Urkunden sind beliebig oft gefälscht worden – davon könnten die Diplomatiker ein Lied singen. Urkunden können deshalb nur dann für eine Zeit bürgen, wenn die von der Archäologie überprüfbaren Elemente dieser Texte auch zu einem Gutteil von den Archäologen bestätigt werden können. Wenn dies nicht geschieht, verwaltet die Wissenschaft Geisterreiche, die zwar auf Papier oder Pergament wunderbar wirken, doch in der Wirklichkeit niemals existiert haben. Dass sich der Glaube ans geschriebene Wort so lange halten konnte, ist wirklich ein Wunder.

Wie gesagt: Bayern steht nur als gutes Beispiel für ganz Mitteleuropa, ja für ganz Europa und die Alte Welt von Island bis Indonesien. Was sich vielerorts stichprobenartig abzeichnet, ist hier einmal durchexerziert worden: Das frühe Mittelalter (von 614 bis 911) ist nicht extrem fundarm, sondern fundleer. Daraus ergeben sich umstürzende Folgerungen: Im Buch ist nicht nur die fränkisch-bajuwarische Geschichte behandelt, sondern vor allem auch die Christianisierung von Mitteleuropa.

An dem grundstürzenden Befund dieses Buches kann auch eine astronomische Retrokalkulation oder eine damnatio memoriae nichts ändern. Es ändert sich nur die Einschätzung von Wissenschaftlern, die eine aufgeworfene Frage nicht beantworten, ein Problem nicht angehen wollen, weil die Antwort alles über den Haufen werfen würde. Die Bezeichnung „Wissenschaftler“ kann nicht mehr für solche ‘Bewahrer’ benutzt werden, die lieber verleumden oder totschweigen, als die eigenen Ergebnisse kritisch zu würdigen und die nötigen Schlussfolgerungen zu ziehen. Es sei an die jüngste und vielleicht letzte derartige Äußerungen erinnert, gemacht von Prof. Dr. Rudolf Schieffer:

„Wenn man gegen Illig sei, fühle er sich als Mittelpunkt der wissenschaftlichen Diskussion, und wenn man schweige, sage er, dass der Wissenschaft halt nichts Vernünftiges einfalle. Er, Schieffer, werde dennoch den Mund halten.“ (Süddeutsche Zeitung, 7.2.2003).

30. April 2003                     Kategorie(n): Inhaltsverzeichnisse, Zeitensprünge

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Zeitensprünge 2003/01

Zeitensprünge

Interdisziplinäres Bulletin
(vormalig ‚Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart’)
Jahrgang 15, Heft 1, April 2003

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3 Editorial
4 Andreas Birken: Früher oder später: Amerikas
Besiedlung. Eine Buchbesprechung
7 Otto Ernst / Jürgen Zimmermann: Chufu-Kartusche wohl
doch gefälscht
13 Ralf Radke: Sargon Sanherib und Esarhaddon
23 Ralf Radke: Alles reiner Zufall? Replik auf Zeller
30 Karl Günther: Wann ist die Bibel entstanden?
Zusammenfassung bisheriger und neuer Überlegungen
46 Johannes Neumann: Das Alte Testament – jüdische
Literatur aus der Zeit des Herodes und seiner Nachfolger
67 Walter Dubronner: Sommerhälde, Kürnbach
70 Peter Amann: Konnten Druiden Längengrade
bestimmen?
100 Josef Hölzl: Warum gibt es in der Toskana keine
Dörfer?
105 Alfred Tamerl: Antikes und Karolingisches in Tirol
137 Gunnar Heinsohn: Die Streichung der polnischen
‘Karolinger’
150 Klaus Weissgerber: Noch einmal: Aitony und der
Goldschatz von Nagyszentmiklós /Hungarica II)
161 Heribert Illig: Split und die Rätsel Altkroatiens
191 Gerd Kögel: Was steht wirklich im Koran? Wie steht er
zum Christentum? Die Thesen des Islamgelehrten
Luxenberg
204 Ulrich Becker: „Guter Mond, Du gehst (gar nicht) so
stille”
209 Hans-E. Korth: Gerbert von Aurillac † 12. Mai 1003
222 Heribert Illig: Karls-Miszellen
231 Nachträge zur Frühmittelalter-Debatte
232 Nachruf auf Ivan Illich
234 Leserbriefe und Diverses
242 Egidius Mantis: Die Post zockt ab
243 Verlagsnachrichten

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30. Dezember 2002                     Kategorie(n): Inhaltsverzeichnisse, Zeitensprünge

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Zeitensprünge 2002/04

Zeitensprünge

Interdisziplinäres Bulletin
(vormalig ‚Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart’)
Jahrgang 14, Heft 4, Dezember 2002

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596 Dominique Görlitz: Das vorzeitliche Schilfboot
Abora 2 kreuzte über das Mittelmeer. Konnten
bereits Seefahrer der Steinzeit gegen den Wind
segeln?
608 Meinhard Hoffmann: Ein Irrtum gebiert eine Wahr-
heit und findet einen Pharao
619 Manfred Zeller: Alles immer jünger?
629 Peter Winzeler: Lukas und die Seleukidenära
(Redatierungen des NT)
646 Werner Frank: Welche Gründe gab es für die Auto-
ren der Gregorianischen Kalenderreform 1582, die
Frühlings-Tagundnachtgleiche auf den 21. März
zurückzuholen?
656 Heribert Illig: Theoderich d. Gr. – Vorlage für Karl d. Gr.
672 Fabian Fritzsche: Dortmunder Leere
686 Anthelme Brillat-Savarin: Anrüchig-Morbides aus dem
Mittelalter
689 Franz Siepe: Auch Bernd I. Gutberlet revidiert Geschichtsirr-
tümer. Eine Rezension
692 Klaus Weissgerber: China zwischen Han und Tang
(Sinaica IV)
736 H. Illig: Von lesenswert bis ungelesen. Ein
Florilegium
746 Walter Klier: Das Rätsel Shakespeare, neu bedacht
von Mr Sobran
750 H. Illig: Aozonloch ade? Ein Nachtrag
595 Editorial
752 Register für den Jahrgang 2002

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15. November 2002                     Kategorie(n): Inhaltsverzeichnisse, Zeitensprünge

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Zeitensprünge 2002/03

Zeitensprünge

Interdisziplinäres Bulletin
(vormalig ‚Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart’)
Jahrgang 14, Heft 3, November 2002

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421 Otto Ernst: Viel Lärm um wenig. Zur so genannten
Nacht der Pyramiden
426 Heribert Illig: Pyramidal-Ägyptologisches
437 Manfred Zeller: Zur Datierung chinesischer
Dynastien
453 M. Zeller: Chinesische Umschriften
455 Klaus Weissgerber: Ta-shi und Tang. Bestanden
zur Tang-Zeit islamisch-chinesische Beziehungen?
(Sinaica III – Islamica III)
478 Konrad Fischer: Leserbrief
481 Angelika Müller: Kalendarische Nachträge
488 Andreas Birken: Byzantinische Phantomzeit und
Islam
512 H. Illig: Korrekturen, Konsequenzen. Antwort
auf Andreas Birken
520 Paul C. Martin: Der ubiquitäre Bonifaz und seine
aktuelle Web-Page. Nach welchem Recht wurde
das Kloster Fulda beschenkt?
555 Franz Siepe: Die finstere Seite des Menschen.
Georg Scheibelreiter entdeckt die Mentalilät der
nachantiken Gesellschaft
558 H. Illig: Mittelalterdebatte – trübe bis heiter
568 Stefan Diebitz: Die Menschheit auf der Couch.
Bemerkungen über Psychoanalyse und Katastro-
phismus
576 Peter Winzeler: Abirrungen: Friedrich Wilhelm
Marquardt (gest. 2002)
580 Dominique Görlitz: Schilfbootexpedition Abora 2
(Teil 1). Neue Hinweise für eine prähistorische
Hochseeschifffahrt
419 Editorial
567 Nachträge zur Mittelalterdebatte
595 Verlagsinformationen

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30. Juni 2002                     Kategorie(n): Inhaltsverzeichnisse, Zeitensprünge

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Zeitensprünge 2002/02

Zeitensprünge

Interdisziplinäres Bulletin
(vormalig ‚Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart’)
Jahrgang 14, Heft 2, Juni 2002

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212 Heribert Illig: Das Regensburger Dutzend. Zur
Jahrestagung
219 Andreas Birken: Der Höhenflug des Flinders
Petrie
234 Heribert Illig: Straßen durch Germaniens
Urwälder
247 Paul C. Martin: Was las man denn zur
Karolingerzeit ? Teil IV
278 Gunnar Heinsohn: Karl als Kartograph ?
307 Hans Künkel: Das Auffindungswunder
309 Gerald Schmidt: Karolingische Spuren auf der
„Straße der Romanik“ ?
325 Ulrich Becker: Hidzhra und Hunnen. Ist die
muslimische Zeitrechnung als „phantomzeit-
bereinigt“ zu sehen?
341 Angelika Müller: Yesdegird und Djalali. Zu
persischen und islamischen Kalendern
365 Klaus Weissgerber: China, Japan und Korea
im Frühmittelalter (Sinaica II)
393 H. Illig: Zwischen Hamburg und der
Jahreslänge. Bericht zur Phantomzeitdebatte
401 H. Illig: Ausgräber im Schilfboot. Nachruf
auf Thor Heyerdahl (1914-2002)
406 H. Illig: Schwindel im und mit dem Treibhaus.
Eine Rezension samt Ozonloch-Zusatzfrage
211 Editorial
400 Nachträge zur Frühmittelalterdebatte
410 Leserbriefe und ein Nachruf
419 Verlagsnachrichten

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31. März 2002                     Kategorie(n): Inhaltsverzeichnisse, Zeitensprünge

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Zeitensprünge 2002/01

Zeitensprünge

Interdisziplinäres Bulletin
(vormalig ‚Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart’)
Jahrgang 14, Heft 1, März 2002

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3 Editorial
5 Heribert Illig: K(r)ämpfe um Troia
13 Walter Kiefl: Nechos Afrikaumschiffung — Seemänni-
sche Großtat oder antipersische Propaganda?
18 Angelika Müller: Nachgetragene Minne
29 Franz Siepe: Lügen um der Wahrheit willen?
32 Jan Beaufort: Die Fälschung des Almagest II
49 Hans-E. Korth: Anomalie der C14-Kalibrierkurve
beweist Kalendersprung
68 Klaus Weissgerber: Zur chinesischen Phantomzeit
(Sinaica I)
79 Manfred Zeller: Die Tangzeit, Chinas glanzvolle
Epoche, eine Fiktion?
104 Klaus Weissgerber: Zur frührussischen (Kiewer)
Phantomzeit II
126 Gunnar Heinsohn: Polen im frühen Mittelalter
132 Eberhard Schwerdtel: Neue Aspekte über das
Wesen der Franken
142 Monika Falkenrath: Nomen est omen
145 Heribert Illig: Mörtel mit Zuschlag
150 H. Illig: Hinterweltler aller Art. Eine zuweilen wider-
wärtige Mittelalter-Diskussion
172 Nachträge zur Phantomzeitdebatte
173 Franz Siepe: Ein schlagendes Argument
178 Hanjo Schmidt: Die Gründung mittelalterlicher
Städte
187 Axel / Herwig Brätz: Münchner Kindl und Budden-
brooks
194 Robert Zuberbühler: es denkt
207 Vermischtes

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30. Dezember 2001                     Kategorie(n): Inhaltsverzeichnisse, Zeitensprünge

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Zeitensprünge 2001/04

Zeitensprünge

Interdisziplinäres Bulletin
(vormalig ‚Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart’)
Jahrgang 13, Heft 4, Dezember 2001

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555 Editorial
556 Andreas Birken: Die Große Assyrische Sonnenfinsternis
567 A. Birken: Richard Lepsius und die Inthronisierung
Manethos
586 Ethelbert Stauffer: Das Schicksal der Clementia
590 Jan Beaufort: Die Fälschung des Almagest I. Versuch
einer Ehrenrettung des Claudius Ptolemäus
616 Angelika Müller: Pentagramm im Jahreskreis?
Bemerkungen zu Venus- und Marienfesten
631 Gunnar Heinsohn: Karl der Einfältige – Imitator oder
Urmuster ?
662 Klaus Weissgerber: Zur frührussischen (Kiewer)
Phantomzeit I
691 Hans-Ulrich Niemitz: Geld – Ethik – mittelalterlicher
Feudalismus. Zu drei Entwicklungen ohne Evolution
724 Robert Zuberbühler: Opfer und Schuld
729 Stefan Zweig: Der gelehrte Fälscher
735 Angelika Müller: Mumin – Kundgabe der geheimen Quelle
738 Jens Niestroj: Der Golem der Forschung. Eine Rezension
554 Impressum
630 Nachträge zur Mittelalterdebatte
740 Leserbriefe (Peter Amann, Robert Zuberbühler)
741 Jahresregister
748 Einladung zum Jahrestreffen

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30. Dezember 2001                     Kategorie(n): Artikel aus den ZS, Fantomzeit, Zeitensprünge

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Karl der Einfältige (898/911-923) – Imitator oder Urmuster?

Ist er mit Carolus-Münzen und KRLS-Monogrammen lediglich ein nichtswürdiger Imitator Großkarls oder liefert er das Urmuster für den Überimperator und die restlichen frühmittelalterlichen Karls-Kaiser?

von Gunnar Heinsohn (Zeitensprünge 4/2001)

Die Initiation des Sammlers mittelalterlicher Münzen

Angehende Münzsammler werden von professionellen Ratgebern gerne damit ermutigt, dass sie insbesondere für das Mittelalter durchaus noch eigen-ständige Funde machen können. Immer wieder werden nicht nur Varianten bereits bekannter Münzen, sondern auch bisher nie gesehene Typen entdeckt. Dem ambitionierten Novizen wird aber auch umgehend nahe gebracht, wie er sich verhalten muss, wenn er seine Passion mit wissenschaftlichem Anspruch nachgehen will. Um ein gekauftes – und erst recht ein selbst gefundenes – Stück im Sinne der Fachdisziplin einordnen zu können, muss er genaue Kenntnisse der Zeitskala besitzen, denn Münzen „dienen […] der Chronologie“ [Grasser 1976, 8]. Überdies muss er über eine „Regententabelle“ [ebd., 310] verfügen, damit er seinen Fund dann einem bestimmten weltlichen oder kirchlichen Herren korrekt zuweisen kann. Weiter … »

Fantomzeit – Dunkelheit oder Leere im frühen Mittelalter? » Zeitensprünge 2001/04 : 15. Januar : [...] oder Leere im frühen Mittelalter? Vorheriger/Nächster Beitrag « Karl der Einfältige (898/911-923) – Imitator oder Urmuster?… Weiter ...
Fantomzeit – Dunkelheit oder Leere im frühen Mittelalter? » Tradition auf Abwegen : 7. Oktober : [...] Gunnar (2001): Karl der Einfältige (898/911-923) – Imitator oder Urmuster? In: Zeitensprünge 4/2001 , S. 631 – [...] Weiter ...
Fantomzeit – Dunkelheit oder Leere im frühen Mittelalter? » Logik und Ökonomie der Fälscher : 16. Februar : [...] Gunnar (2001): Karl der Einfältige (898/911-923). Ist er … lediglich … Imitator … oder … U... in Zeitensprünge 13… Weiter ...

30. September 2001                     Kategorie(n): Inhaltsverzeichnisse, Zeitensprünge

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Zeitensprünge 2001/03

Zeitensprünge

Interdisziplinäres Bulletin
(vormalig ‚Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart’)
Jahrgang 13, Heft 3, September 2001

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355 Editorial
356 Meinhard Hoffmann: Pharaonisches Geblüt in Amerika.
‚Meine Mumie im Keller’
383 Andreas Birken: Der Untergang der Sothis, verursacht
durch Lynn Rose. Eine Buchbesprechung
393 Heribert Illig: Ötzi – Satire wider Willen
401 Ulrich Becker: „Drei Sonnen“ ‑ wirklich im Neolithikum?
410 Klaus Weissgerber: Zur magyarischen Phantom­zeit.
Die Ungarische Bilderchronik
440 Gunnar Heinsohn: Danzig und die rätselhafte frühmittel­-
alter­liche Chronologielücke des Weichseldeltas
463 Gunnar Heinsohn: Der Maurer der Kaiser und der Kaiser
der Maurer. Eine Glosse
467 H. Illig / Günter Lelarge: Ingelheim – karolingisch
oder römisch ?
493 Alfred Tamerl: Beowulf ‑ das älteste germanische
Heldenepos?
513 Heribert Illig: Vom Rütteln (an) der Wahrheit. Zur weiteren
Diskussion der Phantom­zeitthese
524 Dietmar M. Richter: Der Himmel, die Menschen und die
Sonnenuhren (II)
546 Angelika Müller: Das katastrophische Herbst­rätsel
551 H. Nitz / H. Weeg: Heribert Klabes gestorben
354 Impressum
553 Zitate und Bücher
555 Verlagshinweise

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30. Juni 2001                     Kategorie(n): Inhaltsverzeichnisse, Zeitensprünge

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Zeitensprünge 2001/02

Zeitensprünge

Interdisziplinäres Bulletin
(vormalig ‚Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart’)
Jahrgang 13, Heft 2, Juni 2001

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171 Editorial
173 Paul C. Martin: Was las man denn zur Karolingerzeit? III
200 Gunnar Heinsohn / Joanna Sidorczak: Gibt es Slawen
betreffende Schriftquellen aus dem frühen Mittelalter?
213 Klaus Weissgerber: Zur bulgarischen Phantomzeit II
243 Günter Lüling: Leserbrief zu Klaus Weissgerber
250 K. Weissgerber: Antwort an G. Lüling (Islamica II)
253 Franz Siepe: Marianisches bei Papst Paschalis I. ?
258 Willibald Katzinger: Ein Anti-Illig-Buch …
266 Heribert Illig: Kaiser Karl im Ruhestand
272 Angelika Müller: Replik auf Carottas Antwort
276 Immanuel Velikovsky: Beth-Shan
279 Peter Winzeler: Beth Shean – eine Antwort
303 Andreas Birken: Johannes von Müller und die Aufblähung
des Altertums
313 H. Illig: Wirrungen um Schoske und Wildung
315 A. Birken: Das früheste Datum der Geschichte
323 Dietmar Richter: Der Himmel, die Menschen und die
Sonnenuhren
338 Georg Menting: Neue Indizien für einen Meteoritenschlag
am Ende des Erdaltertums
340 H. Illig: Zillmer, Velikovsky und die Geologen
348 G. Menting: Thomas Gold: ‘Velikovsky der heißen Tiefe’
352 H. Illig: Ernährungslügen haben lange Beine
170 Impressum
271 Nachträge zur Mittelalterdebatte
353 Zitate und Petitessen
355 Verlagshinweise

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30. Mai 2001                     Kategorie(n): Inhaltsverzeichnisse, Zeitensprünge

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Zeitensprünge 2001/01

Zeitensprünge

Interdisziplinäres Bulletin
(vormalig ‚Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart’)
Jahrgang 13, Heft 1, März 2001

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3 Editorial
4 Heribert Illig: Ägypten – neue chronologische Zweifel
14 Gunnar Heinsohn: Stratigraphische Kontrolle einer
Streichung einzelner Herrscher oder ganzer Epochen aus
der Geschichte
20 Peter Winzeler: Das Kreuz mit Qumran und den Äonen
alter Bibelhandschriften
38 H. Illig: Replik auf Peter Winzeler
40 Francesco Carotta: Profanierung? Eine Antwort auf
Angelika Müller
50 Volker Friedrich: Nibelungen und Phantomzeit im
Donauraum. Fiktives Awarenreich zwischen Hunnen-
und Ungarnsturm
73 Klaus Weissgerber: Zur bulgarischen Phantomzeit I
103 Franz Siepe: Notizen zu Otto Pächts “Buchmalerei des
Mittelalters”
108 H. Illig: Langobarden, Juden, Astronomen und auch
Aachen. Zum Frühmittelalter und der einschlägigen Debatte
132 Franz Siepe: Muttergottes in dunkler Zeit. Bericht über
eine schwierige Annäherung
162 Herwig Brätz: Brandenburgische Geometrie
165 Andreas Birken: Neue Wortspiele als Leserbrief
166 H. Illig: Ceno-Crash oder Käno-Korrektur? Eine Rezension
2 Impressum
131 Nachträge zur Mittelalterdebatte
170 Diverses
171 Verlagsprogramm

ISSN 0947-7233

30. Dezember 2000                     Kategorie(n): Inhaltsverzeichnisse, Zeitensprünge

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Zeitensprünge 2000/04

Zeitensprünge

Interdisziplinäres Bulletin
(vormalig ‚Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart’)
Jahrgang 12, Heft 4, Dezember 2000

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547 Editorial
548 Heribert Illig: Aachener Printen oder Jahrestreffen 2000
554 Georg Menting: Funktioniert Darwins Evolutions-
mechanismus?
582 Peter Winzeler: Verfasste denn Julius Caesar die Mescha-
Stele? Randglossen zur römisch-jüdischen Chronologie
des Davidsreiches (II)
612 Herwig Brätz: Das Heiligtum der Semnonen
626 Heribert Illig: Den Mythos erinnern, Karl vergessen.
Rings um den Historikertag zu Aachen
639 Paul C. Martin: Was las man denn zur Karolingerzeit?
Teil II
662 Heribert Illig: Astromanie und Wissenschaft.
D. Herrmann · F. Krojer · S. Rothwangl · W. Schlosser
680 Gerhard Anwander: Von Klöstern, Karolingern und
Konkordat
710 Heribert Illig: Alte und neue Katastrophenszenarien
721 Hans-Ulrich Niemitz: Replik auf Leserbriefe
546 Impressum
637 Nachträge zur Mittelalterdebatte
725 Register für den 12. Jahrgang, 2000

ISSN 0947-7233

30. Dezember 2000                     Kategorie(n): Artikel aus den ZS, Fantomzeit, Zeitensprünge

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Astromania? D. Herrmann · F. Krojer · S. Rothwangl · W. Schlosser

von Heribert Illig (Zeitensprünge 4/2000)

Lange hatte es den Anschein, als ob die Archäoastronomie den Schlüssel zum frühen Mittelalter – ob existent oder fiktiv – besäße. Dementsprechend wichtig wurden Veröffentlichungen aus diesem Fach erachtet. Doch zeigte es sich, dass einschlägige Äußerungen keineswegs das hielten, was zu erhoffen war. Es sei nur erinnert an die heurigen Peinlichkeiten über Sonnenfinsternisse in ‘Archäologie in Deutschland’ oder in ‘Sterne und Weltraum’ [vgl. Illig 2000b]. Hier wurde von Koryphäen kein falscher Ansatz entlarvt, sondern eine ganze Wissenschaft, indem sie ihr eigenes Renommee beschädigt. Auf diesem Weg geht sie unbeirrbar voran, wie drei weitere Publikationen belegen. Es gibt deshalb vieles klarzustellen. Weiter … »

Vinzenz Obinger : 28. Januar : Aus Märkischen Nachrichten: "Verschwundene Jahrhunderte Vortrag am Pritzwalker Gymnasium PRITZWALK… Weiter ...
Fantomzeit – Dunkelheit oder Leere im frühen Mittelalter? » Das Scheitern der Archäoastronomie : 17. August : [...] hätte aufschlagen sollen. Doch jetzt war es wieder nichts: “Was setzt Illig nun in seinem ‘Astromanie-Aufsatz’ dagegen? Einen Begriffsapparat… Weiter ...
Fantomzeit – Dunkelheit oder Leere im frühen Mittelalter? » Zeitensprünge 2000/04 : 15. Januar : [...] oder Leere im frühen Mittelalter? Vorheriger/Nächster Beitrag « Astromania? D. Herrmann · F. Krojer · S.… Weiter ...
"Es erscheint mir aber methodisch höchst bedenklich, auch im Fall bekannter Fälschungszentren das ohnehin fragwürdige Prinzip des ‘im Zweifel echt’ anzuwenden, wie dies nur allzu häufig geschieht."
C. [Brühl in ‘Die Fälschungen im Mittelalter III, Hannover 1988 (MGH-Schriften 33,III), S. 25]