In Rahmen der Sendereihe Alpha-Forum sendete BR-alpha am 29.1.07 ein Interview mit dem Historiker und Kulturwissenschaftler Prof. Dr. Wilhelm Kaltenstadler (Text). Hier begründete der Wissenschaftler seine These, dass im frühen Mittelalter die schriftliche Überlieferung systematisch unterdrückt worden sei. Er führte in diesem Zusammenhang die bekannten Urkundenfälschungen des Konstantin VII. Porphyrogennetos auf (“…aber dieses Thema ist dann halt wahrscheinlich ein bisschen abgewürgt worden, weil es einigen Leuten nicht gepasst hat”…”Das ist alles einwandfrei nachgewiesen durch die Publikationen in dieser Festschrift ‘Kaiserin Theophanu: Begegnung des Ostens und Westens um die Wende des ersten Jahrtausends. Gedenkschrift zum 1000. Todesjahr der Kaiserin.'”), sowie die nirgends konkret zu greifende Person Karls des Großen. Nach einem Verweis auf H. C. Faußner, der keine Rechtsgrundlage für Urkunden vor dem Wormser Konkordat sieht, folgt das Resümee Kaltenstadlers: “Für mich ist es nicht entscheidend, ob diese Karolinger-Zeit wirklich existiert hat oder nicht. Aber Tatsache scheint zu sein, dass das, was uns überliefert worden ist, in dieser Form so nicht stattgefunden haben kann.”
Danke für Bericht und Interview!