Der aktuelle Höhepunkt in der unendlichen Schütte-Saga:
Oberbürgermeister Jürgen Roters hat Sven Schütte die Projektleitung für die Archäologische Zone in Köln mit sofortiger Wirkung entzogen.
Außerdem wird gegen den bisherigen Grabungsleiter ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Schütte klagt nun seinerseits gegen die Stadt Köln.
http://www.ksta.de/innenstadt/juedisches-museum-schuette-sieht-antisemiten-am-werk,15187556,22319234.html
http://www.ksta.de/koeln/archaeologische-zone-stadt-prueft-schritte-gegen-schuette,15187530,22328382.html
http://www.ksta.de/koeln/archaeologische-zone-sven-schuette-soll-versetzt-werden,15187530,22329460.html
http://www.ksta.de/koeln/archaeologische-zone-disziplinarverfahren-gegen-schuette,15187530,22335950.html
Sven Schütte hat sich offenbar selbst hinauskomplimentiert oder besser -katapultiert. Das zeichnete sich schon länger am Horizont ab, im März dann schon recht deutlich.
Aber die Beleuchtung und Kommentierung seines Handelns für das kommende Heft musste terminbedingt am 27. 3. endigen. Insofern wird der Ende April erscheinende Artikel in den Zeitensprüngen über “Kölner Geklüngel” den verspäteten Vorspann bilden für das aktuelle Geschehen.
Die hier unterschwellig gezeigte Schadenfreude scheint mir doch etwas unpassend, zumal die kölner Vorgänge nichts mit dem Thema dieser Homepage zu tun haben. Oder?
Unser stets freundlicher Lenker und Leiter Altfrid der Zweite will uns immer davor bewahren, einen Fehltritt seitab der herrschenden Lehre zu tun. Er hat möglicherweise übersehen, dass Schütte seit langem ein engagierter Gegner der Phantomzeitthese ist und außerdem an Luftschlössern baut, die sich sowohl gegen diese These wie gegen die herrschende Lehre richten. Gerade ihr wollten wir hier partiell Unterstützung geben.
Die Interessierten wissen, dass Sven Schütte im Jahr 2000 den Karlskritiker Illig vor Publikum rüffelte, weil dieser Schüttes sechs Wochen später erscheinende Arbeit über den Aachener Thron nicht kenne. Mittlerweile sind 13 Jahre ins Land gegangen. Seine Entlassung könnte Schütte in die glückliche Lage versetzen, diese ersehnte Monographie endlich zu schreiben.
Pantaleone
Wenn Sie die “herrschende Lehre” unterstützen wollten, dann ist ja sehr lobenswert – vielleicht sollten Sie das öfter tun – aber die “herrschende Lehre” kann sich mit Herrn Schütte ganz gut alleine auseinandersetzen. Und sie tut es ja auch. Etwa wenn sie bemängelt, dass Schütte seine Grabungsergebnisse nicht ausreichend publiziert und den Kollegen zugänglich mache, sodass eine überprüfung seiner Thesen kaum möglich sei. Aber mit der Diskussion um H. Illigs “Phantomzeit” hat das alles nichts zu tun und um die geht es doch hier hauptsächlich.
Und dass Herr Schütte ein Kritiker der Illigschen These ist (schon wieder benutzen Sie das martialische Wort “Gegner”, warum eigentlich?), rechtfertigt kaum die hier betriebene schadenfrohe Dokumentation seines Scheiterns in Köln, das in einem ganz anderen Zusammenhang – womöglich zu recht – stattfindet.
Auf Herrn Schüttes Monographie zum Karlsthron warte auch ich gespannt, allerdings sind seine zentralen Erkenntnisse im “Krönungen-Katalog” nachzulesen. Und öffentlich kritisiert hat Herrn Illig schon so Mancher – mich eingeschlossen – womit man rechnen muss, wenn man sich öffentlich exponiert. Das sollte kein Grund für eine “Gegnerschaft” sein.
Wie schon bei meinem letzten Kommentar angemerkt, will uns unser stets freundlicher Lenker und Leiter Altfrid der Zweite immer davor bewahren, einen Fehltritt seitab der herrschenden Lehre zu tun. Er hat diesmal möglicherweise übersehen, dass Sven Schütte mit großer Emsigkeit die Phantomzeit künstlich belebt. Er kreiert in seiner Kölner Grabung eine karolingische Synagoge samt karolingischer Mikwe, er lässt Karl d. Gr. im zugehörigen Praetorium residieren, bis ihn ein Erdbeben zwingt, nach Aachen zu wechseln und dort die Pfalzkapelle zu bauen. Er lässt ihn dort auf einem phantomzeitlichen Thron Platz nehmen und er kümmert sich darum, dass St. Pantaleon in Köln die am längsten durchgehend genutzte Kirche des Abendlands ist, also auch hier dem erfundenen Mittelalter widerspricht. Die herrschende Lehre attackiert ihn wegen dieser Befunde; die Phantomzeitlern tun das auch, wenn auch aus anderer Sicht.
Warum das Wort “Gegner” martialisch ist, weiß ich nicht, wird es doch in Sport und Wissenschaft gleichermaßen benutzt, ohne bereits als “Feind” gesehen zu werden. Nachdem Herr Schütte keineswegs nur kritisiert, sondern auch verleumdet hat, ist er mit dem Wortgebrauch “Gegner” durchaus gut bedient.
Pantaleone
Lieber pantaleone, dass Sie mich als “stets freundlich” bezeichnen ist ja fast etwas viel der Ehre, aber ich bemühe mich immer um Freundlichkeit, da diese das Leben erleichtert.
Was Herr Schütte genau in Köln so alles gefunden zu haben meint, ist mir tatsächlich nicht so präsent wie Ihnen, ich habe aber dennoch den Verdacht, dass er an keiner Stelle seine dortigen Funde als weiteren Beleg gegen Herrn Illigs These ausdrücklich benannt oder diese These in seinen Publikationen zur Kölner Grabung überhaupt erwähnt hat, so wie die FZT auch an anderen Stellen in der Wissenschaft kein Aufsehen mehr erregt. Was aber wohl eher an der These, als an Herrn Schütte liegt.
Aber Sie haben natürlich recht, wenn Sie anführen, dass jeder karolingische Fund ein schlagendes Argument gegen die FZT ist, sicherlich ist das auch der Hauptgrund, warum sie weithin als erledigt angesehen wird, sofern man sie überhaupt noch wahrnimmt.
Die Berichterstattung über die Kölner Vorgänge auf dieser homepage aber erschöpft sich – wie mir scheint – darin, Herrn Schüttes Scheitern nachträglich zu zelebrieren. Argumente gegen seine Thesen (Falls dies unzutreffend ist, bitte ich um Korrektur) habe ich hingegen hier nicht gefunden, (nun gut, vielleicht liegt es ja daran, dass die Details noch nicht publiziert sind.) außer dass Sie sich des dahingehend hier üblichen Vokabulars bedienen und Schüttes Ergebnisse als “künstliche Belebung der FTZ” bezeichnen. Phantomzeitler sind ja auch schnell mit der Aussage bei der Hand, dass Archäologen und Historiker gerne Funde absichtlich in die FTZ datieren, um diese endlich mit Funden füllen zu können und so Herrn Illigs These zu bekämpfen. Es ist müßig zu erwähnen, dass ein solcher Vorgang in keinem Fall bewiesen werden konnte, zumal die meisten Forscher die FZT auch gar nicht mehr als so relevant betrachten, als dass sie einer Würdigung bedürfe. Und auch Herrn Schütte dürfte es kaum um eine “Belebung der Karolingerzeit” gehen, denn – um im Bild zu bleiben – etwas, das lebt, muss man nicht beleben!
Und wenn Sie “Gegner” nicht als “Feind” betrachten, dann bin ich ja beruhigt, Ob Herr Schütte “verleumderisch” aufgetreten ist, kann ich nicht beurteilen, weiß aber, dass dieser Vorwurf so Manchem gern mal aus der Feder fließt.
Lieber zweiter Altfrid, Sie haben recht: Sie sind nicht stets freundlich. Vielmehr demonstrieren Sie die von Ihnen bei uns gerügte unterschwellig gezeigte Schadenfreude ganz offen, wenn es um die nach Ihrer Meinung weithin erledigte, wenn überhaupt noch wahrgenommene, nicht mehr als relevant erachtete, nicht mehr zu würdigende, im Grunde tote Fantomzeitthese geht. Dunkel bleibt allerdings, warum Sie unentwegt auf die angeblich halbtote These einhacken. Zeigt sie etwa noch immer gefährliche Lebensspuren, ist es die Macht der Gewohnheit oder das Ausleben des Triumphs eines Mediävisten?
Im Mittelteil unterstellen Sie mir eine Aussage, die ich nicht gemacht habe, um sie bekämpfen zu können. Diese infame Pseudo-Argumentation haben freilich schon die alten Römer benutzt.
Unverkennbar ist die Bösartigkeit des letzten Satzes: Obwohl Sie gar nicht wissen, ob Herr Schütte verleumdet hat, übertragen Sie die Verleumdung mit flinker Hand auf mich, indem Sie mir prompt unterstellen, dass mir wie so Manchem gern mal eine Verleumdung aus der Feder fließt. Also nun eine Verleumdung durch Sie. Solches erübrigt weitere Diskussion.
Außerdem: Schon als Schütte 1999 in der FAZ seine kritische Stimme erhob, unterstellte er Illig schlichten Schwindel und die Umkehr von Forschungsergebnissen in ihr Gegenteil. Das gleiche Strickmuster wurde in Bezug auf Herrn Schütte schon über 20 Mal in den Zeitensprüngen vorgeführt. Die Webseite zeigt nur einen Ausschnitt der Aktivitäten zur Fantomzeitthese. Die Verwendung der Zeitensprünge- bzw. Mantis-Stichwort-Funktion hilft, die Gesamtbehandlung eines Themas einschätzen zu können.
Pantaleone
Das sehe ich auch so …