wiedergegeben von Heribert Illig (aus Zeitensprünge 1/2011)
Wikipedias Gegnerschaft
Im letzten Heft wurde der Wikipedia-Eintrag zu meiner Person angeprangert, weil er auf einen elf Jahre alten, schon immer falschen Sektenvorwurf reduziert worden war. Dagegen ist insbesondere „bormia“ Sturm gelaufen. So ergab es sich, dass nach Redaktionsschluss fürs letzte Heft, aber vor dessen Auslieferung um den 12.12. die Beurteilung meiner Arbeiten mit 16 Kritiken viel ausführlicher und vordergründig objektiver wurde, während die rufschädigende Sektenunterstellung in eine Fußnote abwanderte. Dies war eine Aktion von dem im letzten Heft kritisierten Matthias Müller-Götz (mmg), allerdings nur halbherzig durchgeführt. Denn die Liste suggeriert, dass sich alle 16 Kritiker einhellig mit guten Argumenten gegen das erfundene Mittelalter gewendet hätten. Davon stimmt nur, dass die mediävistische Phalanx von Anfang an geschlossen auftrat, ging es doch um den aus ihrer Sicht ungeheuerlichen Vorwurf, nicht bemerkt zu haben, dass sie seit fast zwei Jahrhunderten ein Trugbild für wahr und erforschbar hält. Aber ihre Argumente waren häufig schwach, etliche schlicht falsch.
Müller-Götz hat alle Stellungnahmen eingereiht, als würden sie mich allesamt ins Unrecht setzen; außerdem führt er mit Gunnar Heinsohn einen erklärten Verfechter des erfundenen Mittelalters auf, ohne dass dies gleich erkennbar wäre. Unsere Erwiderungen respektive Widerlegungen fehlen durchwegs, als ob wir zu keiner Diskussion fähig wären. Weil nicht nur Wikipedia lange so tat, als gäbe es fast keine fachlichen Kritiken zum erfundenen Mittelalter, sind nunmehr alle einschlägigen Äußerungen – viele von ihnen sind freilich grob unwissenschaftlich – zu einer Liste zusammengefasst und um unsere Repliken ergänzt. Sie ist selbstverständlich unvollständig, weil den Wissenschaftlern nichts daran liegt, dass ihre Kritik bis zu uns dringt. Trotzdem sind derzeit rund 150 Autoren mit mehr als 200 Äußerungen und allen unseren Repliken vermerkt. Für die 16 bei Wikipedia derzeit aufgeführten Kritiken wird hier in Kurzform die längst ausgeführte Gegenposition gebracht.
Die chronologisch angelegte Reihe nennt als ersten Prof. Johannes Fried. Sein Artikel in der Historischen Zeitschrift ist nicht im April (das war die FAZ-Fassung), sondern im Herbst 1996 erschienen. Seine Einschätzung als „eine in die Irre führende, unzulässige Illusion“ steht im Zusammenhang mit seiner Selbsteinschätzung, über eine positive Phantasie zu verfügen, der meine negative, gefährliche Phantasie diametral entgegenstehe. Da er keine Prüfkriterien für die Scheidung von positiver und negativer Phantasie benennen konnte, erwies sich seine Einschätzung als haltlos, aus dem einfachen Grund vorgebracht, um sich gegen Althoffs berechtigten Vorwurf des allzu phantasievollen Schreibens zu wehren. Der Hinweis, Fried „bekräftigte mit dem Hinweis auf gleichzeitige und unabhängig in vielen Quellen auftauchenden Berichte über den Sohn Karls des Großen die Existenz Karls des Großen“ ist keineswegs schlüssig, kann sie doch z.B. nicht ausleuchten, warum die Gesandtschaften zwischen Aachen und Bagdad oder die Schlacht von Tours und Poitiers allein von der fränkischen Seite aus bekannt sind.
Matthias Gräßlin ist Journalist und Mediävist; er musste für die FAZ eine möglichst vernichtende Kritik schreiben, für die er freilich nur Emotionen, nicht Argumente bemühen konnte. Er rächte sich für diese berufliche Notsituation, indem er beim nächsten, dem großen Karl gewidmeten Mediävistentag seinen Kollegen vorhielt [Grässlin 1999], dass sie – als hätten sie Illig gelesen – zu zwei Dritteln nur noch Karls Rezeptionsgeschichte bereicherten und ansonsten kaum Neues zu Karl vorzutragen hätten.
Daraufhin rezipiert der Wikipedia-Artikel die Diskussion in der Zeitschrift Ethik und Sozialwissenschaften [1997], übergeht aber konsequent meine Replik in derselben Zeitschriftenausgabe, die sich entsprechend den dort vorgegebenen Spielregeln mit all den nachfolgenden Punkten auseinandergesetzt hat.
Gerd Althoff hatte offenbar keine Vorstellung vom Umfang der mittelalterlichen Fälschungen und erhob seine eigene Vorstellungskraft zum Maßstab für meine Vorstellungen der Zeiterfindung.
Werner Bergmann spricht vom Ostertermin, der auf dem Konzil von Nicäa festgelegt worden sei. Leider hat er den Forschungsstand nicht berücksichtigt, der schon 1982(!) auf dem entsprechenden vatikanischen Kongress vorgetragen worden ist und dabei der Bulle Inter gravissimas von Papst Gregor XIII. widersprochen hat.
Michael Borgolte stellt mich 1997 als reinen Positivisten hin, der nicht begreift, dass Fakten im Zusammenhang mit anderen Fakten gesehen werden müssen. Nur zwei Jahre später sah er mich hin zum ‘Sektenguru’ tendieren, der wohl der erste positivistische in der Geschichte geworden wäre. Das war reine Stimmungsmache.
Helmut Flachenecker bemängelt eine Verschwörungsthese, bei der ich Verschwörer und Zweck der Verschwörung nicht benennen würde (dies hätte für ihn ein Hinweis sein können, dass es sich gar nicht um eine Verschwörungstheorie handelt). Verursacher und Zweck waren längst in den Zeitensprüngen behandelt, doch beschränkte sich Flacheneckers Recherche auf ein einziges Buch. Seine auf zu schmaler Basis gewonnenen Einschätzung meiner „wissenschaftlichen Selbstaufgabe“, „Fortschrittsgläubigkeit“, „Hybris“ und „meiner geschichtstheoretischen Schwäche“ sind als Polemik einzustufen.
Gunnar Heinsohn „hält eine sorgfältige Prüfung der Illigschen These unabweislich“. Das klingt für die These negativ, obwohl es positiv gemeint war, denn die Forderung gezielter Grabungen in Städten mit angenommener Siedlungskontinuität wäre das Prüfkriterium schlechthin.
Theo Kölzer lehnt eine Auseinandersetzung mit meiner Thesen „wegen deren Abstrusität völlig ab“. Seinen damaligen Spott über ein von mir noch zu schreibendes Buch über die fiktiven merowingischen Königsurkunden hat er noch überboten, indem er dieses Buch selbst schrieb und sich von Matthias Schulz im Spiegel vom 13.7.1998 und tags darauf von Bonn Express als gnadenloser Fälschungsjäger feiern ließ, habe er doch mehr als drei Fünftel genau dieser Urkunden als Fälschungen entlarvt (in Wahrheit hat er ungefähr 20 weitere Fälschungen aufgedeckt [vgl. Illig 1998, 462 ff.]). Wer oder was ist hier abstrus? Er konnte noch nicht wissen, dass sich dieses Wort aus dem Munde von zu Guttenberg zum größten Rohrkrepierer der Bundeswehr auswachsen sollte.
Dietrich Lohrmann ‘falsifiziert’ die von mir vertretene Voraussetzungslosigkeit des Baus der Aachener Kuppel ausgerechnet mit der Holzkuppel des Felsendoms. Die Behauptung, ich hätte mich nicht mit den Hinterlassenschaften der von mir in Frage gestellten Zeit beschäftigt, war schon damals falsch, ihre Wiederholung 14 Jahre später ist völlig unvertretbar, außer es mangelt an besseren Argumenten.
Jan van der Meulen engagiert sich als brüsker Gegner meiner Thesen und meiner Person, aber beantwortet die Frage: Ist die Aachener Kuppel karolingisch? ganz in meinem Sinne: „Ob das Mauerwerk und die Kuppel von Gallo-Römern, oder das Mauerwerk von Karolingern und die Kuppel von Ottonen sind, bleibt offen bis archäologische Kriterien gebracht werden“ [a.a.O. 495]. Er zieht folglich eine karolingische Kuppel gar nicht erst in Betracht.
Wolfhard Schlosser kommt als Archäoastronom zu dem Schluss, das meine These nicht haltbar sei. Es liegen hier mittlerweile mehr als 1.000 Seiten an weiteren archäoastronomischen Argumenten vor (Herrmann, Krojer, Starke), ohne dass die Haltbarkeit der These wirklich erschüttert ist.
Hartmut Boockmann äußert sich lediglich in einem (mir unbekannten) Editorial; da dort gemeinhin keine Argumente ausgebreitet werden, handelt es sich um seine Zustimmung zu dort veröffentlichten Rezension von Schieffer.
Rudolf Schieffer „wies Illig zahlreiche methodische Fehler nach“. Als reiner Urkundenkenner gebraucht er allerdings eine Methode, die gar nicht vorsieht, dass Urkundeninhalte mit architektonisch-archäologischen Befunden abgeglichen werden. Eine derartige Methode sollte auch in der von ihm vertretenen, fast 200 Jahre alten Monumenta Germaniae Historica überholt sein.
Richard Herzinger bemängelt als Journalist bei der Geschichtswissenschaft genauso wie bei mir, „dass die Deutung der Vergangenheit […] nicht auf eindeutig belegbaren Fakten beruhe“. So spricht der blanke Positivist; doch genau diese Geisteshaltung wirft mir Herzinger abschätzig vor.
Ekkehard Eickhoff schließt sich den Bedenken Althoffs über den Umfang der Zeiterfindungsaktion an; sie würden deutlich kleiner, wenn die Fälschungsversessenheit des Mittelalters stärker berücksichtigt würde.
Michael Borgolte „sieht bereits 1999 die wissenschaftliche Auseinandersetzung um Illigs These als abgeschlossen an“. Dabei hatten sich bis dahin nur die Archäologen Josef Riedmann und Ludwig Wamser geäußert, obwohl gerade von den Archäologen herauszufinden wäre, warum Bauten, Funde und Schriften im Widerstreit liegen (so der Untertitel eines meiner einschlägigen Bücher).
Stephan Matthiesen vertritt 2001 als Skeptiker-Mitglied (GWUP) ebenfalls die Meinung, dass „eine weitere Auseinandersetzung [mit meinen Thesen; HI] aber nicht weiterführe“. Er hat in dieser Richtung bereits agiert, indem er ungenehmigt meinen Skeptiker-Beitrag um die Namen all jener Wissenschaftler ‘bereinigte’, deren Ergebnisse von mir herangezogen werden konnten. Schlimmer noch: Sogar der Hinweis auf die öffentliche Entschuldigung von Prof. Thomas Vogtherr für das Verhalten seiner Kollegen mir gegenüber wurde aus meinem Text entfernt.
Mit Erstaunen registriert Matthiesen, dass „sich tatsächlich mehrere Historiker fundiert und detailliert, aber deutlich zu seinen [= Illig; HI] Thesen geäußert haben“. Die bei Wikipedia gegen das erfundene Mittelalter anonym anschreibenden Historiker akzeptieren nur mählich diesen Umstand. Um ihnen hier weiterzuhelfen, sind hier im Heft alle wissenschaftlich Arbeitenden zusammengefasst, die sich zu diesen Thesen öffentlich geäußert haben – und dazu die Entgegnungen von unserer Seite, die ‘Wikipedia’ bislang völlig ignoriert (im Internet wird diese Liste aktuell gehalten werden).
So ist klar erkennbar, dass die archäologisch-architektonische Zusammenstellung, die Gerhard Anwander und ich 2002 für Bayern als pars pro toto für Mitteleuropa publiziert haben, nicht mehr wahrgenommen worden ist, nicht von der Presse, die in Gestalt der Vorreiterin Süddeutsche Zeitung nach langem Grübeln einer Rezension auswich, nicht von den Archäologen, nicht von den Historikern. Dabei geht es ums Wesentliche: Gibt es nicht nur in Mitteleuropa in dem ohnehin ‘dark ages’ genannten frühen Mittelalter Fundarmut oder sogar Fundleere – oder ist dies meine Erfindung? Der einzige Archäologe, der sich zu diesem Buch geäußert hat, ist Jochen Haberstroh. Er verkündete 2006 öffentlich, das Buch sei hoffnungslos veraltet, vollständig überholt durch einen einzigen neuen Fund von ihm. Brutaler kann er mit seinen eigenen Arbeiten und denen seiner Kollegen gar nicht umgehen.
Allerorten suchen die Archäologen – vielleicht mit neuen Geldern ausgestattet – fieberhaft nach karolingischen Überresten. Versehen mit einer klaren Zielansprache, werden sie jetzt erstaunlich oft fündig. So wird das ‘Bayern-Buch’ tatsächlich in einigen Jahren überholt sein, weil das „Karolingische“ geradezu aus dem Boden wächst, nachdem es der Zunft bislang kaum aufgefallen ist. Weil hier das Wünschen noch zu helfen scheint, wäre es auch zu wünschen, dass z.B. endlich wenigstens eines der 417 karolingischen Klöster (die laut Schriftquellen zwischen 768 und 855 gebaut worden wären [Illig 1996, 205]) präsentiert würde, nicht nur Einzelstücke wie Karlsdenare oder Gewandfibeln, wie aus dem Untergrund von Altötting, Ingolstadt, Ingelheim, Aachen (Dom) oder Münster.
Ralph Molkenthin
Ralph Molkenthin [= M.] lässt nicht ab. Ein weiteres Mal hat er sich zu meinen Thesen in einer Festschrift [2008] geäußert, die seinem Freund Dieter Scheler zur Ernennung als Honorar-Professor gewidmet ist: „Die »Phantomzeit« und das Mittelalter – oder: Wie Heribert Illig eine Erfindung erfand. Eine mediävistische Erläuterung“.
Leider entwertet er seine Ausführungen bereits im ersten Absatz durch eine Selbstbeschränkung, die wirkliche Fortschritte verhindern muss:
„Um diese Frage [nach meinen Thesen; HI] zu beantworten, wollen wir hier die mediävistische Sicht einnehmen und uns darauf beschränken, der These von der »Phantomzeit« vornehmlich auf einer Ebene zu begegnen, die seit jeher das Feld der Mediävistik ist, nämlich auf der des geschriebenen Wortes, also der Quellen“ [M. 19].
Meinen fehlerhaften Umgang mit derartigen Quellen will er anhand der Diskussion zur Gregorianischen Kalenderreform demonstrieren. Selbstverständlich hat er den Band zum 400. Jahrestag dieser Kalenderreform, der die Ergebnisse des Vatikanischen Kongresses von 1982 vertieft, immer noch nicht in die Hand genommen, aber an meinem Ansatz fällt ihm sofort auf:
„Dabei ignoriert Heribert Illig allerdings die antiken Quellen, die davon berichten, dass im alten Rom der 25. März als Tag des Frühlingsbeginns gegolten hat“ [M. 21].
Die zugehörige Fußnote verweist auch auf mein Buch Wer hat an der Uhr gedreht, „S. 39ff.“. Hätte er dort weitergeblättert, wäre ihm vielleicht aufgefallen, dass auf den Seiten 52 ff. nicht nur die antiken Quellen mit dem 25.3., sondern auch die mit dem 27., 26., 24., 23., 22. oder 21.3. genannt und besprochen werden, bis hin zu den arabischen Quellen des 10. Jh., die als erste vermerkten, dass die Äquinoktien bereits um den 16.9. stattfinden. (Auf den Seiten 57-63 hätte er sich obendrein mit dem „Konstrukt »Nicäa«“ auseinandersetzen können).
So geht ein Mediävist mit dem einzigen um, das ihn interessiert, also mit Schriftquellen, hat aber seine gewollt irreführende, diffamierende Darstellung über Nicäa bewusst gewählt, „da sie ein schönes Beispiel liefert, für die Art und Weise, wie der »Chronologiekritiker« mit den Quellen umgeht“ [M. 19]. Dieser hingegen hat die Zuversicht verloren, dass der Mediävist Molkenthin wenigstens mit Quellen sinnvoll umgehen kann.
So hat Molkenthin klargestellt, dass er gegen meine Thesen auch und gerade mit Lügen vorgeht. Einmal auf dieser Linie, beginnt er den nächsten Abschnitt, betitelt „Die erfundene Leere“ [M. 23; Hvhg. HI], in dem er feststellt: „So ist es dann nicht mehr schwer, eine Fundleere zu konstruieren, wie man sie gerade braucht“ [M. 24]. Er hat mit seinen Überlegungen insoweit recht, dass es sehr schwierig ist, Funde richtig zu datieren, wenn sie bereits einmal durch wechselseitig geeichte, dadurch nur noch bedingt aussagekräftige Datierungsmethoden dorthin gebracht worden sind, wo sie erhofft werden. Zirkelschlüsse sind da kaum auszuschließen. Den Ausweg daraus hätte er im ‘Bayern-Buch’ von Anwander und mir gefunden, aus dem er [M. 26] sogar zitiert, aber dessen Hauptaussagen er völlig ignoriert. Es bringt – um genau diese Schwierigkeiten zu überwinden – eine schlichte Bestandsaufnahme:
- a) An welchen Orten haben die Archäologen nach ihrer eigenen Einschätzung etwas Karolingisches gefunden?
- b) Wie viele Orte sollen laut den schriftlichen Quellen bereits zur Karolingerzeit bestanden haben?
- c) Decken sich diese ‘Urkundenorte’ mit den als karolingisch bezeichneten Funden?
Molkenthin war leider nicht in der Lage, unser Ergebnis – immerhin eine schriftliche Quelle – zu lesen respektive zu verstehen; er erwähnt es nicht einmal. Aber da kann leicht geholfen werden:
- Zu a) An 147 Örtlichkeiten [A/I 54, 60];
- Zu b) 2.200 Ortsnennungen, also kein gänzlich unbebautes Gebiet [A/I 51];
- Zu c) Die Schnittmenge ist minimal: Nur an 88 von diesen 2.200 Orten haben die Archäologen etwas gefunden, das sie selbst als karolingisch einschätzen [A/I 51].
Das sind die nackten Zahlen, denen ein Mediävist nichts entgegenstellen kann, weshalb er sie ignoriert, lieber von „der pseudostatistischen Abwägung zwischen Funden und Quellen“ spricht [M. 33] und die massive Fundarmut als von mir erfundene Leere bezeichnet. Trotzdem scheint ihn die Angelegenheit zu beunruhigen, stellt er doch gleich darauf fest, „dass es beim Übergang von der Spätantike hin zum frühen Mittelalter zu einem großflächigen Kulturverlust gekommen ist“; ein Rückgang der Menge an Funden von kultureller Hinterlassenschaft „kann folglich nicht überraschen“ [M. 26]. Hier bestätigt er zumindest einen Rückgang an Funden. Es geht aber nicht um den Übergang Spätantike-Frühmittelalter, der ja schon vor 614 stattfindet, sondern es geht um Karls aufstrebendes ‘Kultur-Reich’, dem jede Zimelie zugetraut wird – ob nun Handschrift, Illustration, Goldschmiedearbeit, Elfenbeinschnitzerei oder auch eine kunstvoll gewölbte Kirche –, nur keine auch nur leidlich haltbaren Häuser. Wurden alle die schönen Dinge unter freiem Himmel hergestellt, nachdem bislang weder ein karolingisches Kloster noch eine zugehörige Werkstatt gefunden worden ist?
Da Molkenthin mit den Wissenschaftlern in Verbindung steht, die sich um den Wikipedia-Eintrag zu meinem Namen betreuen, bringe ich hier einen Fund, bei dem zur Abwechslung nicht ich, sondern ein Wikipedia-Mitarbeiter exakt dieselbe Leere dokumentiert, doch diesmal nicht im bauhistorischen Bereich, sondern in der Philosophiegeschichte, bei der kaum mehr Ausgrabungen zu gewärtigen sind [geo] – ein Fund, den ich Jens Kämmerer aus Mühlhausen verdanke.
Molkenthin wiederholt seine argumentativen Schwächen, wenn er einmal mehr sein Steckenpferd, die sog. Fossa Carolina reitet. Für ihn ist sie selbstverständlich die Ruine eines Bauwerks, das Karl der Große in Auftrag gegeben hat. Meine Hinweise,
- dass es dort auch im weiten Umkreis viel weniger Karolingisches gibt als Merowingisches oder Römisches,
- dass das V-Profil des Grabens weder Platz zum Kahntreideln noch zum Rudern eines Schiffs lässt (römische Flussschiffe benötigten 12 m Flussbreite, „karolingische“ wohl kaum weniger);
- dass die hochaufgetürmten Wälle die Nutzung als Kanal erschwert hätten,
- dass diese Wälle schon unter Karl immer wieder abgerutscht sein sollen [Reichsannalen, Jahr 793], obwohl sie noch heute aufragen;
- dass die nächsten Kanalbauten, gar Scheitelkanäle über Wasserscheiden hinweg und jedwede Art von Schleusen erst Jahrhunderte später in Europa auftreten. Meine Aufstellung bringt weitere Argumente [Illig 1996,104-112].
Keines von ihnen nimmt Molkenthin wahr, weil es ihm nur um eine ‘trickreiche’ Wendung geht:
„Und selbst wenn eine Umdatierung das betroffene Objekt jeder Sinngebung beraubt, ist der »Chronologiekritiker« dennoch nicht am Ende. [..]
In einem geradezu kongenialen Kunstgriff erklärt er die Kanalruine kurzer Hand zu einem »Rätselgraben«, dessen Sinn und Geheimnis erst noch entschlüsselt werden müsse“ [M. 25 f.].
Rätselgraben war meine Bezeichnung dafür, dass der Graben nur bedingt einem Kanal entspricht, bei den Römern keinen Sinn macht und bei den „Karolingern“ viel zu früh käme, weshalb ich keine Datierung für ihn vorgeschlagen habe. Molkenthin wird diese Rätsel nicht lösen können, weil er unbeirrbar den Reichsannalen glaubt – allerdings nicht, wenn diese für das Jahr 793 berichten: Es wurde ein Graben gezogen, „jedoch umsonst“. Weil sein Karl kein Scheitern kannte, gilt für ihn: „Der größte Teil der Quellentexte bezeugt außerdem, dass der Kanalbau zu einem glücklichen Ende geführt werden konnte“ [M. 25]. Karl, der große Antizipator auch bei Kanal- und Schleusenbau!
Molkenthin spricht nun von einem „Berg von Quellen“ aus der Karolingerzeit, den er deutlich größer als etwa Arno Borst ausmalt. Und es geht um mancherlei Fälschungen, die ihn zu dem altbekannten Schluss bringen:
„Und so ist es an Heribert Illig, für jeden einzelnen der karolingerzeitlichen Texte nachzuweisen und zu begründen, warum er gefälscht oder falsch datiert ist und woran man das erkennt. Damit dürfte er wohl die nächsten 297 Jahre beschäftigt sein“ [M. 31].
Das mag Molkenthins Wunschtraum sein: 297 Jahre lang ungestört von Chronologiekritikern in Quellen schwelgen zu können, aber nichts kritisch hinterfragen zu müssen! Ich muss ihn enttäuschen, auch wenn das Argument die Mediävisten offenbar nicht erreicht: Der viel zu geringe und bei richtiger Datierung nicht existente Bestand an Bauten und Funden aus dieser Zeit widerlegt die Urkunden zuverlässig. Wenn 2.200 Orte in Bayern zwar für die karolingische Zeit erwähnt werden, aber in 96 % aller Fälle der Archäologe auch mehr als 60 Jahre nach Kriegsende und nach sehr vielen Ortskerngrabungen nichts vorweisen kann, dann hätten unbehauste Baiern ihre Urkunden im Gras unter freiem Himmel geschrieben. Wenn dem so war, dann wäre Molkenthin im Recht, aber auch nur dann. Doch nun bringt er die historische Methodik ins Spiel: Es sei
„eine methodisch unzulässige[…] Grundannahme, dass Quellen, die keine Entsprechung in den archäologischen Funden finden, als fragwürdig zu betrachten seien, da sich die Texte an der dinglichen Überlieferung verifizieren lassen müssten“ [M. 32].
„Wenn man aber als gültig betrachtete Forschungsmeinungen hinterfragen und angreifen will – so wie Heribert Illig das tut -, muss man sich dazu der Methoden der Wissenschaft bedienen, andernfalls ist eine Auseinandersetzung nicht möglich“ [M. 33].
Die historische Methode
Hinter diesen Schutzwall der historisch(-kritischen) Methode hat sich bereits Amalie Fößel 1999 zurückgezogen, als sie schrieb: „Geht man dagegen methodisch korrekt vor, dann stellt sich die eingangs zitierte Frage [„Karl der Fiktive?“] nicht.“ Wikipedia stellt diese Methode aktuell so vor:
„Historisch-kritische Methode ist die Bezeichnung für einen in der Neuzeit entwickelten Methodenapparat zur Untersuchung von historischen Texten. Bekannt ist sie vor allem als Bibelkritik, eine Methode der Biblischen Exegese. Tatsächlich werden historisch-kritische Methoden aber überall dort angewandt, wo schriftlich überlieferte Traditionen in mehreren, voneinander abweichenden Varianten vorliegen oder wo ein Prozess der Verschriftlichung von paralleler mündlicher Überlieferung begleitet wird.“ [wiki / Historisch-kritische Methode]
Damit wäre klargestellt, dass es hier allein um Textprüfung geht. PD Frank Möller von der Universität Greifswald weitete 2007 für sein Lehrangebot die Definition aus:
„Die Historische Methode ist das fachspezifische Verfahren der historischen Forschung, um zu triftigen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu gelangen. Es geht dabei darum, wie Historiker aus den Überbleibseln menschlicher Vergangenheit, den sogenannten Quellen, zu gesichertem historischem Wissen gelangen. Dieses Wissen liegt als historische Erzählung, als Narration, vor und prägt unser Geschichtsbewusstsein, unser Verständnis für die geschichtliche Dimension unseres Lebens und unserer Identität. Die so erarbeitete Geschichte bleibt immer vom erkennenden Subjekt, dem Historiker, geprägt, eine strenge Objektivität im erkenntnistheoretischen Sinne gibt es für die Geschichte daher nicht.“ [greifswald]
Hier ließe sich einen Moment erwarten, dass unter „Überbleibseln menschlicher Vergangenheit“ sehr viel zu verstehen wäre, von Steinwerkzeugen über ergrabene Latrinen bis hin zu Kernkraftwerksruinen. Aber diese Erwartung wird sofort enttäuscht. Möllers will, wie er weiter ausführt, Quelleninterpretation, Narrativitätsproblem sowie die Frage von historischer Erkenntnis, Perspektivität und Objektivität behandeln. Es geht also ausschließlich um Schriftquellen. So steht denn auch die historische Methode in einem Standardlehrbuch für das „Studium der mittelalterlichen Geschichte“ [Quirin 51991, 126 f.] als Unterpunkt für die Arbeit an den Quellen, die von diesen Hilfswissenschaften bearbeitet werden: Paläographie und Epigraphik, Diplomatik und Aktenkunde, Chronologie, Genealogie, Numismatik, Heraldik und Sphragistik. So war und ist bis heute keine Rede von nichtschriftlichen Quellen – mein zentraler Kritikpunkt an der Mediävistik!
Möllers obige Definition enthält auch einen Zirkelschluss: Der Historiker gelange aus den (Schrift-)Quellen zu gesichertem historischem Wissen, aber dieses Wissen liege als historische Erzählung, als Narration, offenbar bereits vor. Dieses Problem muss uns hier nicht beschäftigen, wohl aber die von Möller angesprochene Objektivität. Da es sie im strengen Sinne tatsächlich für die Geschichte nicht gibt, kann es nicht überraschen, dass jeder Historiker seine eigene Geschichte erarbeitet, unter individueller Gewichtung aller narrativen Details, durch Scheidung von Fiktionen, Wunschvorstellungen, Verdrängungen und scheinbar Realem. Insofern müssten die Historiker akzeptieren, dass es neben ihrer eigenen Sicht auch andere, mehr oder weniger stark abweichende, aber gleichberechtigte Geschichtsbetrachtungen gibt. Das tun sie aber zumindest in Hinblick auf das erfundene Mittelalter nicht: Sie verdammen die zu ihm führende Sichtweise und verabsolutieren statt dessen ihre eigene, keineswegs objektive Sicht. Dieser Absolutheitsanspruch widerspricht der historischen Methode. Und so wirkt sie als Widerspruch in sich!
Zu derartigen Widersprüchen gehören die materiellen, nichtschriftlichen Quellen, die bei der Wikipedia-Definition gar nicht auftauchen und bei Möller nicht weiter beachtet werden. Das darf nicht verwundern. Als ich am 10.1.2002 in einem ‘Ableger’ der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität mit Prof. Johannes Laudage diskutierte, ließ ich mich eingangs über Kalenderrechnung, Astronomie, physikalische Datierungsmethoden, archäologisches Rüstzeug, chinesische Kulturentwicklungen und andere Verästelungen meiner Überlegungen aus. Daraufhin beschied Laudage knapp und deutlich: Von all dem verstehe er nichts. Er kenne nur die Urkunden, aber die dafür um so besser. Und deswegen habe er hier die MGH-Ausgaben für die Dunklen Jahrhunderte aufbauen lassen! Eine klare Antwort. Fassen wir pointiert zusammen:
Methodisch korrektes Vorgehen bedeutet also unwissenschaftliche Selbstbeschränkung, um die unveränderbar subjektive Sicht für einige Jahre oder Jahrzehnte zu objektivieren und zu verabsolutieren. Selbst ein ‘Platzhirsch’ wie Johannes Fried konnte mit seiner „historischen Memorik“ [2004] diese Methodik nicht aufbrechen, doch lag das auch am fehlerhaften Ansatz.
Methodik in Ehren, aber wenn sie längst zum Denkverbot geworden ist, dann muss sie überdacht und weiterentwickelt werden. Lässt Molkenthin dazu etwas anklingen: „Dabei hat die moderne Geschichtswissenschaft die von Heribert Illig vorgeblich neu entdeckten Ansätze schon lange verinnerlicht“ [M. 33]? Mag das vielleicht heißen, die Methodik wäre bereits vor meiner Thesenpublikation von 1991 modifiziert worden? Nein, natürlich nicht; er verteidigt lediglich die von ihm nicht hinterfragte Methodik gegen den Verdacht, sie würde mir folgen. Im Gegensatz zu ihm hat Johannes Fried 1996 [vgl. Illig 1997, 279-283] für die Historiker den Ausblick auf ein neues Jahrhundert gewagt. Er rüffelte bei dieser Gelegenheit zwar manchen Kollegen ob seiner Trägheit [Fried 1996, 58 f.], aber das Wort „Archäologie“ ist ihm für die Methodik im 21. Jahrhundert beziehungsweise im 3. Jahrtausend nicht in die Feder geflossen. Und so bleibt es für die Mediävistik bei Fößels einleitendem Satz: „Geht man dagegen methodisch korrekt vor, dann stellt sich die eingangs zitierte Frage nicht.“ Wissenschaft als Scheuklappe. Oder, wie es der Hirnforscher Wolf Singer im Jahr 2000 den Historikern ins Stammbuch schrieb:
„Und so wird jeweils in die Geschichte als Tatsache eingehen, was die Mehrheit derer, die sich gegenseitig Kompetenz zuschreiben, für das Zutreffendste halten“ [vgl. Illig 2000, 630].
So hat die Mediävistik die Wahl: Will sie eine weitere, gewissermaßen parallele Geschichtssicht akzeptieren oder wird sie dazu verdammt bleiben, weitere 200 Jahre die immer gleichen Urkunden immer wieder zu studieren – als Purgatorium?
Ronald Starke
Die Attraktion des erfundenen Mittelalters für archäoastronomische Überlegungen scheint ungebrochen. Nach den neun mir bekannt gewordenen Anläufen von Dieter B. Herrmann (ab 1998) ist Franz Krojer 2003 mit seinem 489 Seiten starken Buch hervorgetreten. Er hat es in Kontakt mit Prof. Herrmann geschrieben, bei dem sich auch der jetzige Diplom-Physiker Ronald Starke bedankt, der laut Impressum im Jahr 2009, vielleicht jedoch erst 2010 ein Buch von 504 Seiten bei Franz Krojer hat verlegen lassen. Das Buch ist ganz auf Finsternisse abgestellt, als eigentliches Ziel ist die Schaffung geistiger Ordnung gerade auch bei Laien angegeben und ein klares Ergebnis überdeutlich formuliert:
„Das Ergebnis der vorliegenden Arbeit wird der Beweis sein, dass die herrschende Chronologie diejenige eindeutig bestimmte Chronologie darstellt, welche mit den tatsächlich vorliegenden astronomischen Daten in bestmöglicher Übereinstimmung steht, und dass dieser Befund als zwingend angesehen werden muss, i. d. S. d. an der herrschenden Chronologie auch nicht der geringste Zweifel bestehen kann. Die Phantomzeittheorie ist mit allergrößter Entschiedenheit aus dem Bezirke des Möglichen zu verbannen.“ [S. 44].
Das klingt nach Exorzismus. Nun sind die Sonnenfinsternisse keine einfache Materie. Starkes Mentor Herrmann hat sich wiederholt in Widersprüche verwickelt, insbesondere heutige Rückrechnungen mit den viel ungenaueren Angaben der Antike gleichgesetzt; so führt Starke dessen erste drei gegen mich gerichtete Arbeiten nicht in seiner Literaturliste auf. Aufgeführt ist hingegen die Schrift von Alexander Demandt [1970, 5], die mit dem Satz beginnt: „Von den etwa 250 Nachrichten der antiken Literatur über Sonnen- und Mondfinsternisse sind über 200 ungenau oder falsch.“ Starke präsentiert nun seinerseits eine Reihe von Finsternissen, die gemäß seinen Ausführungen präzise den heutigen Rückrechnungen entsprechen und weist mir Detailfehler in beliebiger Menge nach. Wer hat nicht gerne einen derartigen Korrektor im Rücken? Er will damit zeigen, dass es dennoch genügend Finsternisse gebe, bei denen die tradierte Beobachtung sauber mit der heutigen Rückrechnung – und zwar über den konventionellen Zeitabstand einschließlich Phantomzeit hinweg – übereinstimme, womit ein Streichen frühmittelalterlicher Jahrhundert unmöglich würde. Hier erhebt Jan Beaufort Einspruch: Starke ignoriert etwa die zahlreichen Zweifel, die mit der von Theon von Alexandrien berichteten Finsternis (rückgerechnet 16.06.364) verknüpft sind [Beaufort 2010; im Internet 2009] oder er lässt die Finsternis des Pappus von Alexandrien beiseite, die der traditionellen Chronologie widerspricht, von der sie auf den 18.10.320 kalkuliert wird [ebd. 2010, 107].
Aber sein gesamter, erheblicher Aufwand führt Starke nur zu einem fundamentalen Missverständnis, zum „Generalparadoxon der Phantomzeittheorie“ [S. 459]:
„Phantomzeittheoretiker versuchen uns ja glauben zu machen, dass alle antiken und frühmittelalterlichen astronomischen Aufzeichnungen sich gar nicht auf reale Ereignisse beziehen, sondern nur fromme Berechnungen der Alten seien oder deren blühende Phantasie oder im Falle der vielen Keilschrifttafeln wohl orientalischer Fabuliersinn oder Fälschungen des hohen Mittelalters usw., dass aber jedenfalls keine einzige Beobachtung existiert, die sich datieren ließe oder mit der sich gar gewisse physikalische Parameter wie ΔT [= Differenz aus Ephemeridenzeit und Universalzeit; HI laut S. 409] berechnen lassen würden. […] Wenn nun alle die vielen Berichte, welche wir bis jetzt für Beobachtungen gehalten haben, gar nicht die Quelle dieses astronomischen Wissens sein können, weil es sich ja in Wirklichkeit um Fiktionen handelt, woher – so müssen wir dann fragen – woher hatten denn dann die Alten ihr Wissen? Woher kannten sie die synodischen Umlaufzeiten der Planeten, woher die Länge der Jahreszeiten […] woher? Dieses Wissen dürfte es dann in der Antike gar nicht gegeben haben. Vielmehr taucht es – wenn wir Illig glauben wollen – im 10. Jahrhundert aus dem Nichts auf und wird dann sofort dazu benutzt, uns heutigen astronomisch eine Vergangenheit vorzuspiegeln, die nie existiert hat“ [S. 459 f.].
Es scheint mir tatsächlich ein Paradoxon zu sein, wenn ein so kluger Kopf wie Starke nicht sehen kann oder will, dass ich der Antike keineswegs das astronomische Wissen abgesprochen, sondern nur Versuchen widersprochen habe, mäßig genauen oder falschen antiken Beobachtungen durch heutige Rückrechnungen eine Pseudogenauigkeit zu verleihen. Wenn Beobachtungen so präzise sind wie die des Bischof Hydatius, dann habe ich mich nur daran gestört, dass der Kleriker mit zwei Maßstäben arbeitet: Bei Papstinthronisationen zu seinen Lebzeiten irrt er sich um bis zu sieben Jahre, bei Sonnenfinsternissen berichtet er auf die Stunde genau.
Aber: Eine derart genaue Beobachtung kann mühelos zum rechten Zeitpunkt in eine Chronik übernommen werden, die nach der Phantomzeit geschrieben worden ist; ihrem Verfasser muss nur bekannt sein, um wie viele Jahre die Uhr vorgedreht worden ist. Und nachdem auch die Chronik des Hydatius eben nicht als antikes Original, sondern nur als mittelalterliche Abschrift vorliegt, können solche Finsternisse, die den Menschen immer wichtig waren, an den richtigen Stellen ‘eingeklinkt’ worden sein. Das ist kein ad hoc erfundener Notnagel, sondern ein vor acht Jahren niedergeschriebenes Argument:
„Für die wenigen korrekt tradierten Finsternisse gibt es natürlich eine einfache Erklärungsmöglichkeit: Die richtige Beobachtung ist innerhalb der Chronologie um die Dauer der Phantomzeit verschoben worden. So lässt sich gerade Hydatius mit seiner so unterschiedlichen Präzision mühelos erklären“ [Illig 2003, 486].
So steht es in meiner Antwort auf das Buch von Franz Krojer, der jetzt als Verleger von Starke fungiert, und Starke führt diesen meinen Aufsatz in seinem Literaturverzeichnis auf. Warum trotzdem dieses grundsätzliche Fehlurteil? Warum hat Krojer ihn nicht davor gewarnt? Schon Dieter Herrmann war der irrigen Meinung, Berichte zweier Sonnenfinsternisse als singuläre Ereignisse mit speziellem ‘Fingerabdruck’, wie sie in der Chronik des Hydatius stehen, würden unverbrüchlich dafür bürgen, dass das geschilderte Geschehen eben diesem 5. Jh., also der Zeit vor rund 1.550 Jahren zuzuschreiben ist. Hat auch Starke nicht verstanden, dass zwei Finsternisdaten mühelos in einer zeitverschobenen Chronik an den astronomisch richtigen Platz gesetzt werden können, indem sie innerhalb der Chronik um (nach meiner Meinung) 297 Jahre früher angesetzt werden? Starkes gesamtes Buch, das sich ja im Kern damit beschäftigt, tradierte Finsternisdaten zu bekräftigen und mit modernen Rückrechnungen zur Deckung zu bringen, verliert damit jede Beweiskraft gegen das erfundene Mittelalter!
Starke war es wichtig, in einem Anhang aufzulisten, wen und was er als ‘Sieger’ über die Phantomzeitthese vor der Fiktionalisierung bewahrt, eine etwas naiv wirkende Aufzählung von Dynastien, Völkern, Ereignissen und Bauten. Dem folgt der Abschnitt Fundleere im frühen Mittelalter? Er ähnelt vom Inhalt her ganz erstaunlich den oben zurückgewiesenen Gedanken von Molkenthin. Wieder geht es um eine Fundleere, die es so nicht gebe („Von Fundleere jedoch fehlt jede Spur“ [S. 481]), um zirkuläre Argumentation bei den Funddatierungen und – als eigentlich nicht mehr nötige Zusatzbegründung – um den kulturellen Niedergang ab der Völkerwanderung. Auch Starke kennt gemäß seinem Literaturverzeichnis das ‘Bayern-Buch’ von Anwander und mir, hat es aber genauso wenig beachtet wie Molkenthin.
Das muss keine ‘Nachempfindung’ sein, sondern folgt zwingender Logik. Wenn ein Uhrvordrehen als Ursache für erfundene Zeit ausfällt, braucht es einen anderen triftigen Grund für die jahrhundertelange Fundarmut/-leere. Da er einen solchen nicht kennt, muss nicht nur der Mediävist, sondern sogar der Physiker diese ihnen peinliche Fundsituation irgendwie eskamotieren. Eine Übersetzung dieses schönen französischen Wortes lautet: mit einem Taschenspielertrick verschwinden lassen. Starke bringt dafür lediglich zwei (2!) Fundsituationen in Westfalen und Großmähren, dazu eine Liste von Bauwerken in ca. 60 Städten zwischen England und Ägypten, Algerien und Armenien. Für mehr als deren Hälfte ist von uns längst begründet worden, warum die „karolingische“ Datierung nicht trägt; allein für die Aachener Pfalzkapelle gibt es von mir ein halbes Buch an Argumenten, für die beiden Klöster auf Frauen- und Herrenchiemsee ein ganzes Buch – aber davon sollen Starkes Leser nichts erfahren. Wie gesagt: Taschenspielertricks.
Zurück zu seinem „Generalparadoxon“. Es bildet den Auftakt zum „Abschluss der Widerlegung“. Wir können diese Widerlegung – siehe oben – ad acta legen, zumal wir in ihr folgende Passage finden [S. 470]:
„Polemik kann und muss aber sogar ins Spiel kommen, wenn eine Partei beispielsweise Sachverhalte gegen besseres Wissen falsch darstellt oder Gegenargumente einfach ignoriert. Genau das ist es ja, was ich den Phantomzeittheoretikern – hier noch mal in aller Deutlichkeit – vorwerfe“.
War sich Starke bewusst, dass er sich damit selbst besser beschreibt als mich? Er dreht mir meine Argumentation in ihr Gegenteil um: Wo hätte ich je geschrieben, dass im 10. Jh. astronomisches Wissen aus dem Nichts auftaucht und sofort dazu benutzt worden sei, uns heutigen astronomisch eine Vergangenheit vorzuspiegeln, die nie existiert hat? Das ist von Starke einfach erfunden worden, buchstäblich eine creatio ex nihilo, die nichts mit meinen Thesen zu tun hat. Wegen dieser Fehlurteile hat er mich und Heinsohn, vor allem aber Niemitz mit großer Härte polemisch angegangen, als er dieses Buch begonnen hat. Ich habe das zum Glück gesundheitlich ertragen, Niemitz leider nicht. Trotzdem wurde Starke, der dem Leipziger wie dem Berliner Geschichtssalon den Garaus gemacht hat, als Vortragender zu jener Ringvorlesung eingeladen, die zu Ehren von Hans-Ulrich Niemitz an der HTWK Leipzig im Sommersemester 2011 abgehalten wird. Die vom Veranstalter dafür vorgebrachte Begründung hat mich nicht überzeugt.
Im „Abschluss der Widerlegung“ geht Starke in die Vollen. „Alle Chronologierevisionen können als eindeutig widerlegt gelten“, darunter notabene auch „die Streichung des sogenannten dunklen Zeitalters Griechenlands“ [S. 460]. „Naturwissenschaftliche Methoden […] können ruhigen Gewissens an der herrschenden Chronologie geeicht werden“ [S. 461]. Oder:
„Phantomzeittheoretiker referieren oft die Erkenntnis, dass die Phantomzeittheorie streng mathematisch nicht zu widerlegen ist. Diese Erkenntnis ist jedoch trivial“ [S. 461];
sie stammt allerdings nicht von mir, sondern war die Quintessenz von Krojers Bemühungen [Krojer 2004, 205; vgl. Illig 2004, 626], die Phantomzeitthese zu widerlegen. Gleich darauf findet sich eine besondere Feststellung:
„Die Phantomzeittheorie ist ja ein Beispiel für eine ‘Leugnungstheorie’ […] So unterschiedlich die Motivationen solcher Theorien im einzelnen sein mögen (und sie sind wohl in der Tat sehr unterschiedlich), so haben sie doch alle irgendwie eine gewisse Mutterstruktur der Argumentation gemeinsam, nämlich die Argumentationsstruktur eben von Leugnungstheorien“ [S. 462].
Leugnungstheorien haben also die Argumentationsstruktur von Leugnungstheorien. Das musste Starke aussprechen, um das Zentrum seiner Motivation offenzulegen [S. 462 f.]:
„Je länger man sich jedoch mit ihnen beschäftigt, umso mehr Sachverhalte entdeckt man, die der Leugnungstheorie widersprechen und man merkt, das man doch etwas sehr naiv und blauäugig an die Dinge herangegangen ist, bis man irgendwann im Ernst nicht mehr daran glauben kann“.
Hier spricht Starke von sich und seinem eigenen Entwicklungsgang an der Leipziger HTWK und mit Prof. Niemitz; er verzeiht sich seine ‘Blauäugigkeit’ nicht, was ihn zu harschen Reaktionen bringt und seinen Blick bis zur Blindheit trübt:
„In Byzanz – so lehrt man es dann als plausibel – habe man sich im 10. Jahrhundert damit beschäftigt, fast zwei Jahrtausende zurückliegende Ereignisse zu kalkulieren, um die Chronologie zu fälschen. Diese Fälschungen habe man dann auch noch dem gesamten arabischen Raum aufgezwungen usw. usf.“ [S. 464].
Im Byzanz des 10. Jh. wären Finsternisse der Zeit um -1000 retrokalkuliert worden? Wer mag das behauptet haben? Ähnlich Abwegiges begegnet auch andernorts in seinem Buch:
„Die von Chronologiekritikern immer wieder beschworene Vorstellung, dass die Quellen ganzer Jahrhunderte oder sogar Jahrtausende ausschließlich Fälschungen seien, ist letzten Endes ebenso absurd wie die Vorstellung einer Gesellschaft, in der Unterschriften immer nur gefälscht werden“ [S. 83].
Wenn es um Jahrtausende geht, dann mag mit Starke die Wut durchgehen oder er mag an ganz andere Chronologiekritiker denken; nachdem aber sein Buch allein meine These vom erfundenen Mittelalter im Visier hat [S. 11; Vorwort, erster Satz], darf er nicht irgendein anderes Ideengut nach Gutdünken heranziehen, um es mir aufzubürden. Im Altertum geht es im Wesentlichen um Vervielfachungen oder Aneinanderreihung eigentlich paralleler Geschichte; das um Jahrtausende länger gewordene Produkt entstammt der herrschenden Lehre, ist absurd und könnte als Fälschung bezeichnet werden, wenn es die Altertumskundler nicht in bester Absicht erzeugt hätten.
Bei Byzanz und den angeblich zur falschen Chronologie gezwungenen Arabern hat Starke die von ihm kritisierten Texte vollständig aus den Augen verloren, nachdem solches niemals in den Zeitensprüngen oder in unseren Büchern geschrieben worden ist. Noch auf derselben Buchseite stellt er sogar unseren eigenen Entwicklungsgang buchstäblich auf den Kopf:
„So fängt die Phantomzeittheorie an mit der Behauptung, man müsse 300 Jahre Geschichte streichen, um den Übergang von der Antike ins Mittelalter besser zu verstehen, um schließlich bei der Behauptung zu enden, die ganze Antike sei völlig falsch rekonstruiert, ja vielleicht über weite Strecken reine Erfindung. Also um den Übergang von der Antike ins Mittelalter besser zu verstehen, sollen wir die Antike abschaffen“ [S. 464 f.].
Als zeitweiliger Abonnent der Zeitensprünge und Teilnehmer an deren Jahresversammlungen sollte sich Starke noch daran erinnern, dass Velikovsky ab 1945 an der Rekonstruktion der Antike gearbeitet und für einzelne ägyptische Dynastien Zeitverschiebungen von bis zu 800 Jahren gefordert hat, während das Mittelalter mit seinen ‘lediglich’ 300 fiktiven Jahren erst 46 Jahre später virulent geworden ist. Auch hat niemand von uns antike Geschichte über weite Strecken als reine Erfindung bezeichnet. Heinsohn etwa hat vielmehr gezeigt, dass tatsächliche Geschichte verdoppelt und verdreifacht worden ist, indem zeitgleiche Historien unterschiedlicher Territorien hintereinander geschaltet werden, um einer vorgegebenen und nicht mehr hinterfragten Chronologie Genüge zu tun. Es geht ihm also um die wissenschaftsfremde Verwendung unstrittiger Stoffe durch die herrschende Lehre. So verteidigt er medisches und persisches Großreich gegen den Vorwurf von Assyriologen, griechische Erfindungen zu sein. Auch dem Alten Testament wird unterstellt, dass es viele Jahrhunderte frei erfundener Geschichte enthalte. Aber das machen vor allem israelische Archäologen und Historiker wie Israel Finkelstein und Neil Silberman. Gegen sie hat Heinsohn ebenfalls zu zeigen versucht, dass bei schlichtem Wegfall der heute für existent, aber fundleer gehaltenen Epochen die Davidsgeschichten in Jerusalem durchaus Funde, aber auch einen neuen Zeitansatz finden.
Starke attackiert eine Theorie, die nicht von mir stammt, sondern von ihm imaginiert wird. Er meint sein eigenes Phantom, nicht meine Phantomzeittheorie. Warum er beides miteinander verwechselt, weiß ich nicht. Aber nur mit dieser Konfusion kann er zu einer Diffamierung meiner Thesen finden. Klingt sein Buch nach diesen ‘Eruptionen’ wenigstens einigermaßen versöhnlich aus?
„Wir haben vorderhand keinen Grund, an der herrschenden Chronologie zu zweifeln. Nichtsdestotrotz bleibt Chronologie ein spannendes Thema. Ich will also trotz aller hier mehr als deutlich ausgesprochenen Differenzen den Chronologiekritikern auch einmal danken. Dass die herrschende Chronologie so sicher ist, wäre mir jedenfalls ohne die Phantomzeitdebatte nie klar geworden“ [Z. 471].
Für solchen Dank hat man gerne jahrzehntelang gearbeitet, doch diese frische Glaubensgewissheit macht auch besorgt. Da ist etwas vom Doppelkonvertiten, der die Lust beim ursprünglichen Abfall vom Dogma mit umso größerer Leidenschaft für das rückgewonnene Dogma kompensieren will. Seine letzte Rüge steht auf der letzten Seite seines Buches, das mit Sinnsprüchen von U. Eco, R. Feynman, R.R. Newton, Popper und Schopenhauer atemberaubend eingeleitet und dem Andenken Poppers gewidmet wird. Dort auf Seite 504 bringt er nur ein kurzes Zitat von J. C. Crossan:
„Doch wird absolute Gewissheit von der Geschichtswissenschaft ja gar nicht gefordert, vielmehr soll diese ja nur die Vergangenheit rekonstruieren und ihre Rekonstruktion sachlich, ehrlich und öffentlich begründen.“
In der Tat muss jeder sich solchen Mahnungen stellen, ob sie nun von anderen oder von ihm selbst kommen. Ronald Starke begleitet deshalb mein Wunsch, dass er für seine Kerngebiete der Quantenfeldtheorie und Festkörperphysik zu solcher Ehrlichkeit und Sachlichkeit findet.
Literatur
Die Haupttexte werden hier nochmals aufgeführt, obwohl sie wie andere Zitationen in der großen Tabelle auffindbar sind.
Beaufort (2009): Eine Sonnenfinsternis des Theon von Alexandria; eingestellt am 4.10. auf fantomzeit.de
– (2010): Eine Sonnenfinsternis Theons von Alexandria. Vom Umgang mit antiken Finsternisberichten ohne die Prämisse der traditionellen Mittelalterchronologie; Zeitensprünge 22 (1) 99-108
Demandt, Alexander (1970): Verformungstendenzen in der Überlieferung antiker Sonnen- und Mondfinsternisse; Mainz
Fried, Johannes (1996): Vom Zerfall der Geschichte zur Wiedervereinigung. Der Wandel der Interpretationsmuster; in Otto G. Oexle (Hg.): Stand und Perspektiven der Mittelalterforschung am Ende des 20. Jahrhunderts; Göttingen, 47- 72
– (2004): Der Schleier der Erinnerung. Grundzüge einer historischen Memorik; München
Fößel, Amalie (1999): Karl der Fiktive?; Damals 8/99, 20-21
geo = bei Wikipedia BenutzerGeo/Archäologie unter dem Titel „noch ne Zeitleiste“; bei ‘Google Bilder’ mit Abfrage „Benutzer:Geos Zeitleiste“ das erste Bild (http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Geos/Arch%C3%A4ologie#Noch_ne_Zeitleiste)
greifswald = [http://wulv.uni-greifswald.de/2007_ah_GSMAWm/?n=5_0]
Illig, Heribert (1996): Das erfundene Mittelalter; Düsseldorf
– (1997): Von Wenden und schrecklichen Visionen. Die Mittelalterdebatte wird umfassend; Zeitensprünge 9 (2) 260-285
– (1998): „Vor einem Abgrund an Falsifikaten“. Mediävistische Schwindelgefühle; Zeitensprünge 10 (3) 461-465
– (2000): Den Mythos erinnern, Karl vergessen. Rings um den Historikertag zu Aachen; Zeitensprünge 12 (4) 626-638
– (2003): Das Scheitern der Archäoastronomie. Rückweisung der bislang gewichtigsten Kritik an der Phantomzeitthese; Zeitensprünge 15 (3) 478-507
Krojer, Franz (2004): Diskussion nur vordergründig „hinfällig“; Zeitschrift für Anomalistik 4(1-3) 203 ff.
Molkenthin, Ralph (2008): Die »Phantomzeit« und das Mittelalter – oder: Wie Heribert Illig eine Erfindung erfand. Eine mediävistische Erläuterung“; in Ralf Molkenthin / Bodo Gundelach (Hrsg.): De Ludo Kegelorum; Morschen, 19-34
Quirin, Heinz (51991): Einführung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte; Stuttgart (11950)
Schulz, Matthias (1998): Schwindel im Skriptorium; Der Spiegel, 13.07.
Starke, Ronald (2009): Niemand hat an der Uhr gedreht! Die Phantomzeittheorie auf dem Prüfstand; München
[…] Illig: Aktuelle Kontroversen […]
Wenn Starke in seiner Polemik gelegentlich zu inquisitorischen Formulierungen greift, kann sich so mancher im Gegenzug zu weiterer Polemik herausfordern lassen, sollte aber nicht zu persönlichen Unterstellungen greifen. Dem Berliner Geschichtssalon wurde keineswegs von Ronald Starke “der Garaus” gemacht sondern die damaligen Betreiber hatten keine Zeit mehr dafür. Insbesondere Hans-Ulrich Niemitz war zunehmend stärker in Leipzig eingebunden und engagierte sich für sein Ethik-Thema und zusätzlich für die Neue Medizin. Polemische Härte konnte Niemitz vielleicht nicht so gut vertragen wie selbst austeilen (ein verbreitetes, allzu menschliches Phänomen), aber erkrankt ist er daran gewiss nicht.
[…] Fantomzeit – Dunkelheit oder Leere im frühen Mittelalter? » Aktuelle … Filed in Uncategorized « Ellen ketover […]
[…] mangelnder Berücksichtigung der Urkunden oder unzureichenden methodischen Kenntnissen (siehe auch http://www.fantomzeit.de/?p=3530) des „Chronologie-Rebellen“ die Rede ist [S. 105]. Viel erschreckender ist es, dass sich die […]