von Jan Beaufort
Wer im World Wide Web unterwegs ist, verwendet Suchmaschinen. Nach Lage der Dinge ist das Google, das seinem einstigen Rivalen Yahoo meilenweit enteilt zu sein scheint. Das Verb „googeln“ ist sogar zu einem Synonym für die Suche im Netz geworden.
Aber ist die Benutzung von Google wirklich immer noch empfehlenswert? Ein kurzer Vergleich von Google und Yahoo anhand der Eigennamen in einem aktuellen fantomzeit-Beitrag ergibt ein bemerkenswertes Bild. Beim betreffenden Beitrag geht es um den Artikel Corvey im Spiegel. Die Testfrage war: Findet die Maschine mit dem jeweils eingetippten Eigennamen den Beitrag ja (1) oder nein (0)?
Hier der Ausgang:
Suche mit [„Matthias Schulz“ Fantomzeit] ergibt: Google 1, Yahoo 1
[„Heribert Klabes“ Fantomzeit]: Google 0, Yahoo 1
[„Uwe Lobbedey“ Fantomzeit]: Google 0, Yahoo 1
[„Anna Skriver“ Fantomzeit]: Google 0, Yahoo 1
[„Horst Leiermann“ Fantomzeit]: Google 0, Yahoo 1
[„Rainer Friebe“ Fantomzeit]: Google 0, Yahoo 0
[„Günter Lelarge“ Fantomzeit]: Google 0, Yahoo 1
[„Andreas Otte“ Fantomzeit]: Google 0, Yahoo 1
7 zu 1 für Yahoo also. Ein klarer Sieg, der vor allem in der Höhe überraschend kommt. Er ist um so schwerer zu erklären, als die Information über Veränderungen im Blog unsererseits an beide Anbieter gleichzeitig geht. Seltsam ist weiter, dass die Google-Suche mit “Anna Skriver” und “Uwe Lobbedey” vor einigen Tagen schon mal erfolgreich war. Und dann: Warum findet Google den Artikel wohl mit der Eingabe „Matthias Schulz“, nicht aber mit allen anderen Namen? Warum klappt es bei Yahoo mit „Rainer Friebe“ nicht, sonst aber immer? Fragen, die nicht leicht zu beantworten sind.
Auf jeden Fall zeigt dieses Beispiel, dass Googles Überlegenheit nicht mehr selbstverständlich ist. Auch sonst erweist sich Yahoo als ganz schön fit. Sehr praktisch: noch während der Eingabe eines Begriffes werden sinnvolle Vorschläge gemacht um die Suche zu verfeinern. Eintippen von „monumenta“ etwa ruft automatisch das Stichwort „Monumenta Germaniae Historica“ auf, was der Benutzer dann nur noch anzuklicken braucht.
Irrationales Verhalten von Google?
Jeden Tag etwas Neues. Während Yahoo konstante und weitgehend nachvollziehbare Ergebnisse liefert, lässt Google im Augenblick jede für den Nichteingeweihten verständliche Logik vermissen. Heute früh war die Google-Suche nach unserem Blog-Beitrag Corvey im Spiegel mit den Begriffen [“Heribert Klabes” Fantomzeit] plötzlich wieder erfolgreich. Auch [“Horst Leiermann” Fantomzeit] ging, ebenso [“Anna Skriver” Fantomzeit].
[“Uwe Lobbedey” Fantomzeit] gelingt inzwischen auch, aber nur, wenn man die Suche “unter Einbeziehung der übersprungenen Ergebnisse” wiederholt: Der Benutzer muss dazu auf die letzte Ergebnisseite gehen und den Link unten auf der Seite anklicken. Dasselbe gilt für “Günter Lelarge”, “Rainer Friebe” und “Andreas Otte”. Nicht auf Anhieb klar ist, warum diese Ergebnisse bei der ersten Suche unterdrückt werden.
Sucht man etwa allein mit “Anna Skriver” (ohne “Fantomzeit”), dann wird das Ergebnis ebenfalls in erster Instanz übergangen – wiederum ohne erkennbaren Grund. Google-Suche ist momentan anscheinend bestenfalls noch in zweiter Instanz verlässlich, also unter Einbeziehung der übersprungenen Ergebnisse.
Soweit ich sehe, macht Yahoo solche Probleme nicht. Für den wissenschaftlich Interessierten scheint Yahoo zur Zeit das brauchbarere Instrument zu sein.
Yahoo-Google 2:0
Ein weiterer Kurztest zum Vergleich beider Suchmaschinen am heutigen 21.09.08:
Suche mit “Uwe Müller” und “Fantomzeit”: Google streikt, Yahoo findet sofort den Beitrag Dendrochronosophie
Suche mit “Kusmierz” und “Fantomzeit”: dito
Lob für Google, Tadel für Yahoo
Man muss Google auch mal loben: Beim Thema Römerschlacht bei Kalefeld hat es Yahoo weit hinter sich gelassen. Aus welchem Grund auch immer waren wir für alle, die über Google nach “Römerschlacht” und “Kalefeld” gesucht haben, durchgängig an erster Stelle zu finden. Dass hat uns eine Menge Aufmerksamkeit besorgt. Yahoo dagegen hat schlimm enttäuscht, weil es frühestens nach einer Woche überhaupt erkannt hat, dass wir uns zum Thema geäußert haben. Da war der größte Besucheransturm schon längst wieder vorbei. Inzwischen hat es zwar den Beitrag mitbekommen, aber als vorläufiges Fazit bleibt doch festzuhalten, dass Yahoo wesentlich langsamer arbeitet als Google.
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