In der Spiegel-Ausgabe 39 vom 27.09.2010 findet sich ein interessanter Beitrag über das spätantike Germanien mit dem Titel Google Earth in der Antike, der nun auch online erschienen ist (ein Hinweis von Hans Joachim Zimmermann). Autor ist Matthias Schulz, Kennern der Berichterstattung über die Phantomzeitthese nicht ganz unbekannt (z.B. http://www.fantomzeit.de/?p=290).
Aufhänger ist ein erneuter Entschlüsselungsversuch der Ptolemäischen Koordinaten für Germania Magna. Gleichgültig, ob dieser Versuch geglückt ist oder nicht, es scheint ein Umdenkprozess in Gang gekommen zu sein, welcher die Rolle Germaniens in der Spätantike betrifft. Und das kann nur gut sein, auch wenn die gewählten Beispiele größtenteils dem Frühmittelalter entstammen und ausgesprochen bedenklich sind.
Auch die Frage, ob die Geographia des Ptolemäus tatsächlich aus der Antike stammt, ist noch längst nicht geklärt. Gunnar Heinsohn hat sich hierzu bereits 2002 (“Karl als Kartograph?” in Zeitensprünge 14 (2), S. 278-306) kritisch geäußert.