Sind die „Sichter“ selbst „Vandalen“?
von Jan Beaufort
Das Internet-Lexikon wikipedia war bis vor kurzem das originelle und spannende Experiment, Artikel durch freie Mitarbeit eines jeden Einzelnen entstehen und wachsen zu lassen. Eine solche Freiheit hatte es in der Geschichte der Wissenschaft noch nicht gegeben. Das war etwas Neues, hier wurde Wissenschaft plötzlich lebendig und zu einem Projekt der ganzen Gesellschaft.
Missbrauch dieser Möglichkeit (so genannter „Vandalismus“) hat nun aber seit kurzem zu einer Änderung der bisherigen offenen wikipedia-Informationspolitik geführt. Deutsche Software-Spezialisten haben ein Programm entwickelt, mit dem sich die freie Autorschaft stark einschränken lässt. Das neue Verfahren heißt „Sichtung“ (reviewing).
Über die Formalia des „Sichtens“ informiert die Seite Wikipedia:Gesichtete Versionen. Der „Vandalismus“, gegen den es sich richtet, wird folgendermaßen spezifiziert: “komplettes Leeren von Artikeln, Entfernen längerer Textabschnitte ohne Grund und Begründung, Einfügen von Unsinn in Artikeln (‘Deine Mutter’, ‘Hallo’, ‘Schule ist langweilig’ usw.), absichtliches Verfälschen von Informationen, absichtliche Sichtung einer von Vandalismus betroffenen Version” [Art. Vandalismus].
Was auch immer es mit der Notwendigkeit einer solchen „Sichtung“ auf sich haben mag, Tatsache ist, dass die neue Möglichkeit nahezu umgehend dazu missbraucht wurde, um korrekte Informationen über die Illig-These zu unterdrücken und sie durch Fehlinformationen zu ersetzen. Der Eindruck muss sich aufdrängen, dass hier „Vandalen“ zu „Sichtern“ geworden sind.
Wer in der wikipedia nach dem Begriff „Phantomzeit“ sucht, wird auf die Seite Erfundenes Mittelalter geführt. Er findet dort nun nicht länger – wie dies noch bis vor kurzem der Fall war (vgl. die letzte Fassung vor Einführung der “Sichtung”) – eine mehr oder weniger ausgewogene Darstellung mit Argumenten und Gegenargumenten, sondern ein einseitig im Sinne der Gegner verfasstes Pamphlet mit nicht nur unvollständigen, sondern darüber hinaus schlicht falschen Angaben [siehe allerdings Kommentar 14 und Kommentar 23 zum nächsten Blog-Beitrag für die aktuelle Entwicklung].
Als Erstes fällt die Wiederholung des Märchens auf, dass „Heribert Illig … auf die Theorie vom Erfundenen Mittelalter [kam] durch seine Annahme, dass die bei der Kalenderreform durch Papst Gregor XIII. im Jahr 1582 vorgenommene Berichtigung des julianischen Kalenders von zehn Tagen um drei Tage zu kurz ausgefallen sei“. Das wurde zwar auch in früheren Versionen des Eintrags so kolportiert, aber dort wurde die Behauptung durch Erwähnung weiterer Einzelheiten wenigstens halbwegs aufgewogen und abgemildert. Dass es Illig in Wirklichkeit schon immer vorrangig um die Kluft zwischen Schriftquellen und archäologischer Substanz ging, ist eine Erkenntnis, die die wikipedia-Autoren nicht erreicht hat. Immanuel Velikovsky und seine Entdeckung, dass so genannte „dunkle Jahrhunderte“ in der Geschichtsschreibung das Ergebnis einer fehlerhaften Chronologie sein können, werden mit keinem Wort erwähnt. Selbstverständlich fehlt auch der Fälschungskongress der Monumenta Germaniae Historica im Jahre 1986, bei dem Horst Fuhrmann seinen viel beachteten Vortrag über Fälschungen mit “antizipatorischem Charakter” hielt. Es war dieser Vortrag, der jenes berühmte Telefonat zwischen Illig und Niemitz veranlasste, das Illig dann auf die Idee eines erfundenen Mittelalters brachte.
Aber wie hätten die Verfasser des wikipedia-Eintrags dies auch alles wissen können? Sie kennen offenbar die einschlägige Literatur gar nicht. Der früheste Illig-Artikel, den sie zitieren, ist Kalender und Astronomie. Marginalien zu antiker und mittelalterlicher Chronologie aus ZS 3/1993, in dem Illig allerdings noch – anders als die Autoren angeben – für eine Länge der Phantomzeit von 296 Jahren eintritt (ebd. S. 46). Freilich nennen die anonymen Autoren Illigs Artikel nicht mit Namen, sie sprechen nur von der „Ausgabe Zeitensprünge 3/1993“. Dass der Streit um die mittelalterliche Phantomzeit 1993 seit zwei Jahren in vollem Gang war und Illig seine These schon Anfang 1991 in der Zeitschrift Vorzeit, Frühzeit, Gegenwart veröffentlicht hatte: dieses Wissen bleibt dem interessierten Leser des wikipedia-Beitrags vorenthalten.
Dabei hätte den Autoren dieser Umstand durchaus bekannt sein können: etwa wenn sie den ausgezeichneten Kurzbeitrag Über die Anfänge der Phantomzeitthese von Gisela Albrecht und Andreas Otte in der von Otte herausgegebenen Festschrift zu Illigs 60. Geburtstag flüchtig angelesen hätten. Dort referieren Albrecht/Otte in wenigen Zeilen den Inhalt der Hefte des 91-er Jahrgangs von Vorzeit, Frühzeit, Gegenwart. Selbst für die Autoren des wikipedia-Artikels wäre nicht zu überlesen gewesen, dass Heft 1/91 zum einen Illigs Beitrag Die christliche Zeitrechnung ist zu lang enthält. Zwei Absätze weiter wird dann über den gemeinsamen Artikel von Illig und Niemitz mit dem Titel Hat das dunkle Mittelalter nicht existiert? berichtet. Albrecht/Otte dazu: der Beitrag „ist eine Art Stoffsammlung zu Ungereimtheiten im Übergang zwischen Spätantike und Mittelalter: Architektur, Glaubenslehre, Chiliasmus, Krankheiten, Landwirtschaft etc., mit auffälligen Überlieferungslücken zwischen 6./7. und 10. Jahrhundert.“ Es ging also von Anfang an um viel mehr als um bloße Kalenderproblematik.
Übrigens lautete der Titel des Buches, mit dem Illig 1994 einer größeren Öffentlichkeit bekannt wurde: Hat Karl der Große je gelebt? Bauten, Funde und Schriften im Widerstreit. Der Subtitel zeigt, worum es der Phantomzeitthese an erster Stelle geht: um die Fülle an Bauten und archäologischen Funden, die die Schriftquellen über das Frühmittelalter erwarten lassen, aber die dann bei näherem Hinsehen überall jämmerlich fehlen. Erst in diesem Buch auch spricht Illig seine klare Präferenz für eine Phantomzeitlänge von 297 Jahren aus.
Ein weiterer haarsträubender Fehler im wikipedia-Artikel ist die Behauptung, nach Illig „seien vom 10. Jahrhundert bis in die Zeit von Friedrich II. zahlreiche Urkunden von Majuskel-Schrift auf Minuskel-Schrift umgestellt worden“. Dass die offensichtlich unkundigen Autoren hier die von Byzantinisten vermutete und häufig Photios zugeschriebene Umschreibe-Aktion meinen müssen, kann der historisch gebildete Leser und Kenner von Illigs Büchern nur ahnen. [Die beiden hier genannten Hauptfehler machen das Verständnis der Illig-These praktisch unmöglich, wie im Folgebeitrag de.wikipedia.org: Erfundenes Mittelalter erläutert wird.]
Solch unwissenschaftliches Vorgehen ist bezeichnend für den ganzen Beitrag. Nicht überraschen kann unter diesen Umständen, dass der früher enthaltene, noch von Günter Lelarge in heftigen Kämpfen durchgesetzte Link auf die Frequently Asked Questions nunmehr weggelassen wurde. Dass darüber hinaus nicht auf unsere Homepage verwiesen wird, ist allerdings nichts Neues: ist sie doch auch den Autoren vorheriger Versionen immer verborgen geblieben [vgl. aber die Kommentare 10 und 14 zum nächsten Beitrag]. Auf jeden Fall wird man mit Fug annehmen können, dass die jetzigen Autoren selbst keine Wissenschaftler sind.
Spätestens von den „Sichtern“ hätte man aber erwarten dürfen, dass sie ein solches Treiben nicht hätten durchgehen lassen. Dass sie es doch taten, zeigt den Aberwitz der neuen wikipedia-Politik. Denn wer verhindert denn, dass „Vandalen“ selbst zu „Sichtern“ werden und dann in ihrer privilegierten Position mehr Unheil anrichten als ihre naiven und ihnen ehemals gleichgestellten Gesinnungsgenossen vorher [siehe auch Kommentar 10 zu diesem Beitrag]? Das Ergebnis im Fall der Illig-These ist auf jeden Fall ein massiver Informationsverlust und eine Irreführung interessierter Laien. Sicher werden diese durch einen solch einseitigen wikipedia-Beitrag nicht von weiterer Forschung abzuhalten sein. Aber in Zukunft werden sie sich allein auf Google verlassen müssen.
Es ist vermutlich davon auszugehen, dass neben der Phantomzeitthese weitere Opfer der neuen wikipedia-Strategie zu bedauern sind. Damit setzt nun allem Anschein nach auch im deutschen Sprachbereich eine Kehrtwende ein, die in der englischen wikipedia schon seit längerem zu beobachten ist (nach einem Hinweis von Andreas Otte). Zumindest bei den stark umstrittenen Themen wird wikipedia dann nur noch mit größter Vorsicht zu genießen sein.
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Frühere Versionen des wikipedia-Artikels enthielten unter anderem eine sehr brauchbare Chronologie der Auseinandersetzung. Sie wurde allem Anschein nach von Helmut Zenz verfasst und erstmals in der Fassung vom 18. Dezember 2005 veröffentlicht. Wie es aussieht, erschien sie am 23. April 2008 das letzte Mal. Es lohnt sich, diese informative Chronologie hier vollständig zu zitieren:
Chronologie der Auseinandersetzung
* Januar 1991: Unter dem Titel “Die christliche Zeitrechnung ist zu lang” erscheint in der Zeitschrift “Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart” der erste Aufsatz Illigs zur Theorie vom Erfundenen Mittelalter
* September 1992: Erstes Buch Illigs zum Thema erscheint unter dem Titel “Karl der Fiktive, genannt Karl der Große”
* 1992/1993: Mit zwei Beiträgen in “Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart” kommt Hans-Ulrich Niemitz Illig zu Hilfe und führt den Begriff “frühmittelalterliche Phantomzeit” ein.
* 31. August 1993: Dietrich Lohrmann stellt sich den Fragen der Journalistin Maria Enders in der Aachener Volkszeitung: “Ein neuer Dänkiken?”/
* Februar 1994: zweite Buchfassung unter dem Titel “Hat Karl der Große je gelebt= Bauten, Funde und Schriften im Widerstreit” (Band 1 der Reihe Fiktion Dunkles Mittelalter).
* 1994: Johannes Fried schreibt sein Buch “Der Weg in die Geschichte. Die Ursprünge Deutschlands bis 1024”
* 11. September 1995: Positiv gestimmte Rezension “300 Jahre erstunken und erlogen” von Marion Wigand in der Tageszeitung (taz)
* 1995: Auseinandersetzung zwischen Gerd Althoff und Johannes Fried in der Historischen Zeitschrift über das Verhältnis von Wissenschaft und Phantasie. Eine Frage ist dabei die Notwendigkeit einer klaren Abgrenzung gegenüber dem “Phantasten” Illig.
* Januar 1996: Illig verteidigt sich in einer Rundfunkdiskussion gegen Rudolf Schieffer und Friedrich Prinz
* September 1996: dritte Buchfassung unter dem Titel “Das erfundene Mittelalter. Die größte Zeitfälschung der Geschichte”
* 1996 Gerd Althoff veröffentlicht sein Buch über “Otto III.”
* 19.2.1997: Fernsehfilm “300 Jahre erstunken und erlogen?” für den MDR von Klaus Simmering zum Thema. Darin geben unter anderem Werner Bergmann, Rudolf Schieffer, Wolfhard Schlosser Statements gegen und Christian Blöss, Gunnar Heinsohn, Hans-Ulrich Niemitz für Illigs Thesen ab.
* Herbst 1997: Heft 4 der Zeitschrift Ethik und Sozialwissenschaften bietet Illig, einigen Gegnern (Gerd Althoff, Werner Bergmann, Michael Borgolte, Helmut Flachenecker, Theo Kölzer, Dietrich Lohrmann, Jan van der Meulen, Wolfhard Schlosser) und Gunnar Heinsohn als Befürworter ein “Streitforum”. Illig bekommt die Gelegenheit, noch im Heft eine Replik zu schreiben.
* 1997: Christian Blöss und Hans-Ulrich Niemitz heizen die Diskussion mit ihrem bei Illig erschienenen Buch “C 14-Crash. Das Ende der Illusion, mit Radiokarbonmethode und Dendrochronologie datieren zu können” an.
* 1997: Rudolf Schieffer bringt sein Buch über “Die Karolinger” heraus.
* Frühjahr 1998: Illig schreibt für das Heft 1 der Zeitensprünge eine erweiterte Zusammanfassung und Stellungnahme zur Diskussion.
* 1998 Aktualisierte Auflage von “Das erfundene Mittelalter”
* 1999 Studie von Alfred Tamerl zu Hrotsvith von Gandersheim (Band 2 der Reihe “Fiktion Dunkles Mittelalter”)
* 1999 Ergänzendes Buch Illigs unter dem Titel “Wer hat an der Uhr gedreht? Wie 300 Jahre Geschichte erfunden wurden” (Band 3 der Reihe “Fiktion Dunkles Mittelalter”)
* 1999 Uwe Topper kommt Illig unter dem Titel “Erfundene Geschichte” zu Hilfe, weitet die These allerdings im Blick auf die Geschichte des Islam aus. In der Folgezeit zerstreitet er sich mit Illig wegen Plagiatsvorwürfen.
* 2000 Franz Krojer nimmt in den Acta Historica Astronomiae Stellung gegen Illig.
* 2002 Gemeinsam mit Gerhard Anwander schreibt Illig eine zweiteilige systematische Studie zu “Bayern und die Phantomzeit” (Band 4 und 5 der Reihe “Fiktion Dunkles Mittelalter”)
* 2002 Franz Siepe schreibt ein Buch über “Fragen der Marienverehrung” (Band 6 der Reihe “Fiktion Dunkles Mittelalter”)
* 2003 Franz Krojer faßt seine Kritik unter dem Titel “Die Präzision der Präzession” in Buchform.
* 2003 Hans Constantin Faußner nimmt in seinem Buch über die Königsurkunden von “Wibald von Stablo” Stellung zu Illigs Theorie.
@JB:
1) Wikipedia ist immer noch ein originelles und spannendes Experiment. Allerdings glaube ich, dass in Bezug auf den Artikel ERFUNDENES MITTELALTER viel Befürworter und Gegner der Theorie die Funktionsweise nie ganz verstanden haben. Von Anfang an wollten einige bedingungslos missionieren – ob pro oder contra.
2) Tatsächlich habe ich mit viel Mühe und Diskussion und kontinuierlicher Mitarbeit den Artikel in Auseinandersetzung mit Befürwortern und Gegnern so zu gestalten versucht, dass es über einen langen Zeitraum hinweg ein Gentlemen and -women-Agreement gab, den Status quo nur noch nach vorheriger Diskussion zu verändern.
3) Dieser Status ist nun gerade nicht wegen des Sichtungssystems dahin, sondern weil nach meinem Ausscheiden aus der Wikipedia im Februar 2008, niemand meine Nachfolge angetreten hat, den erreichten Status quo zu schützen.
4) Die Sichtung an sich ist nicht schlecht, sie hat sich in vielen weitgehend “unbe(ob)achtet” gebliebenen oder “vergessenen” Artikeln bereits bewährt. Tatsächlich hat es aber bei jenen Artikeln, in denen der Streit der Exklusionisten und Inklusionisten am heftigsten tobte, fatal ausgewirkt, weil “Befürworter” oder “Neutrale” einer umstrittenen Theorie nicht so an der Wikipedia mitgewirkt haben, dass sie sofort in den Status von Sichtern aufsteigen hätten können.
5) Tatsächlich hat sich die Qualität des Artikels auch meiner Meinung nach indiskutabel verschlechtert, wobei JB einiges den Sichtern anlastet, was vorher schon schlecht war.
6) Die jetzige gravierende Verschlechterung ist traurig, sollte aber fairerweise nicht der Wikipedia angelastet werden, sondern der Unfähigkeit bzw. Unwilligkeit der Befürworter, kontinuierlich an Wikipedia mitzuarbeiten, um den von JB beschriebenen Missbrauch begegnen zu können.
7) JB sollte etwas vorsichtiger mit Formulierungen wie “Wiederholung des Märchens” sein, denn dieses Märchen entspricht dem Duktus im “Erfundenen Mittelalter”. Dort findet man genau jene Entwicklung, dass am Anfang die Kalenderproblematik stand, dann die Suche nach den drei Jahrhunderten, die drittens über die archäologische Fundleere und die architektonischen Sprünge zeitfest gemacht wurden. Dass es “Illig in Wirklichkeit schon immer vorrangig um die Kluft zwischen Schriftquellen und archäologischer Substanz” ist dazu überhaupt kein Widerspruch und war im ursprünglichen Wikipedia-Artikel, wie er selbst ja betont, immer präsent.
8) Die Geschichte mit dem MGH-Kongress von 1986 ist sogar mir im Moment nicht geläufig, allerdings kann ich mich auch an keinen Beitrag auf der Diskussionseite des Artikels erinnern, der dieses klare Defizit angemahnt hätte. Zu meiner aktiven Zeit wäre es überhaupt kein Problem gewesen, dieses Faktum einzuspeisen. Da niemand alles wissen kann, muss einem auch mal was gesagt werden. Sich im Nachhinein zu mokieren ist daher immer einfach.
9) Die einschlägige Literatur zum Artikel über Erfundene Mittelalter ist Illigs Buch “Das erfundene Mittelalter” und darin kommt weder Velikovsky noch der Kongreß vor!
10) Dass in der jetzigen Fassung die Frühgeschichte der Fantomzeittheorie zu kurz kommt, ist unbestritten, aber jetzt ist auch das Kind schon in den Brunnen gefallen. Wer hat zum Beispiel die Fantomzeitler daran gehindert, die Festschrift sowie den Beitrag von Albrecht und Otte in die Diskussion einzuführen. Die Festschrift erschien nämlich weit vor dem Sichtungssystem!
11) Benutzer NebMaatRe hat sich am 29. Februr 2008 als Autor in den Artikel eingeschaltet. Ich habe am 2. März als SDB noch einmal versucht, den Artikel zu retten. Am 14. März habe ich mich aufgrund einer anderen “Baustelle” als Benutzer ganz aus der Wikipedia zurückgezogen und bearbeite nur noch einige Artikel als IP, nicht mehr jedoch den Artikel “Erfundenes Mittelalter”. Das Sichtungssystem wurde am 6. Mai eingeführt. Ende April/Anfang Mai hatte Herbert E. Roese versucht einen Einzelaufsatz von Gerhard Roese in den Zeitensprüngen gegen die seit langem geltenden Literaturrichtlinien durchzudrücken versucht, was kläglich gescheitert ist und die Gegnerfraktion sichtlich rebellisch gemacht hat.
Zu diesem Zeitpunkt war aber zum Beispiel meine Chronologie schon längst und ohne merklichen Widerspruch aus dem Artikel gestrichen worden. Version vom 1. Mai 2008
12) Das was seit dem 30. Mai mit dem Artikel geschehen ist, ist tatsächlich ein Skandal, der aber nur möglich war, weil die Befürworter-Seite absolut geschwächelt hat. Das Tröstliche daran ist, dass wir durch das Wiki-Programm immer auf eine für uns akzeptable Version verweisen können. Für mich ist es die Version vom 27. Februar 2008
13) In dieser Version ist, meines Wissens sogar in den Anfängen von mir verfasst, der Satz “Überdies seien vom 10. Jahrhundert bis in die Zeit von Friedrich II. zahlreiche Urkunden von Majuskel-Schrift auf Minuskel-Schrift umgestellt worden – also neu geschrieben worden, wonach man die alten Urkunden vernichtet hat.” schon enthalten gewesen. Er beruht auf dem Verweis bei Topper: “Die neue Darstellung der »langen« Entwicklung von Byzanz seit dem Untergang der Antike ist eigenartigerweise ganz plötzlich entstanden. Illig hat (in VFG 4-5, 1992) einen Artikel über den »Erzfälscher Konstantin VII« veröffentlicht, der deutlich macht, wie unser heutiges Byzanzbild geschaffen wurde. Illig zitiert Schreiner (1991, S. 13), der die Umstellung der Schrift von Majuskeln (Großbuchstaben) zu Minuskeln (Kleinbuchstaben) im 9. Jahrhundert beschreibt.” Da es das 9. Jahrhundert laut Fantomzeittheorie nicht gegeben haben kann, die Umstellung aber mit in die Fäschungs-Verschwörungs-These miteinbezogen wurde, war für mich die logische Konsequenz daraus, dass die Umstellung ab dem 10. Jahrhundert erfolgt sein mußte und zwar genau solange, wie Illig in seinem Buch “Das erfundene Mittelalter” noch die Fälschungsperiode angab, nämlich bis zu Friedrich II. Sorry, wenn ich hier also einen “haarsträubenden Fehler” begangen haben sollte, für ihn können die jetzigen Vandalen aber definitiv nichts.
14) So trifft die Kritik am “unwissenschaftlichen Vorgehen” im Detail wohl mehr mich als die Vandalen. Damit werde ich leben müssen. Doch halte ich es für unredlich, ohne ausreichende Kenntnis der Funktionsweisen einer wikibasierten Online-Enzyklopädie Pauschalkritik zu üben. Denn “Schuld” trifft eben auch jene, die die vermuteten “Fehler”, nicht zu einer Zeit angesprochen haben, als eine Korrektur noch relativ leicht möglich war. Ich habe bis Februar 2008 – und das als offensichtlicher Befürworter der Theorie – jede sachliche Änderung durchgebracht, sogar auch noch als Liudger auf den Plan trat.
15) Das Verknüpfen der Detailkritik, die zum Teil die “Vandalen” also gar nicht trifft, mit dem jetzigen Weglassen von Links zu verknüpfen, ist methodisch also auch nicht unproblematisch. Das “Verborgenbleiben” des Forums hat darüber hinaus nichts mit Nichtwissen zu tun, sondern mit einem auf der Diskussionsseite ausgehandelten Deal. Bis Mitte November lautete dieser – nachzulesen auf der Diskussionsseite – zwei Links von jeder Seite. D.h. bis zu diesem Zeitpunkt hätte man für die Hinzunahme des Forums einen der anderen beiden Links streichen müssen. Ich gebe gerne zu, dass ich zwischen Mitte November und Ende Februar versäumt habe, nach der Hinzunahme des Starke-Links auf der Gegnerseite, auf der Pro-Seite das Forum zu puschen, nachdem ich als “Vinzenz Obinger” gerade erst im November zum Forum gestoßen bin. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich aber auch bereits weitgehend aus dem aktiven Kampf um den Artikel verabschiedet. Mein Herzblut hing nicht mehr daran, zumal ich bis zu diesem Zeitpunkt auch von den Befürwortern zu viele Prügel bekommen hatte. Jetzt rächt sich halt, dass die Befürworter mich zur richtigen Zeit nicht ausreichend in meiner Strategie, den Artikel offen zu halten, unterstützt haben und auch niemand an meine Stelle getreten ist. Klassischer Fall von selber schuld.
Helmut Zenz alias Vinzenz Obinger (Wikipedia: Benutzer:Helmut Zenz und Benutzer:SDB)
Zum Kommentar von Vinzenz Obinger:
Zuallererst danke für die ausführlichen Erläuterungen aus der Sicht eines “Insiders”! Sie zeigen freilich, dass die Verhältnisse noch etwas komplexer sind als in meinem Beitrag dargestellt. Dazu ein erster Kommentar, ebenfalls in Punkten gegliedert:
1) Das größte Problem besteht m. A. n. im zahlenmäßigen Ungleichgewicht zwischen Befürwortern und Gegnern einer „Mindermeinung“. Gegnerische Autoren lassen sich relativ beliebig neu rekrutieren, Befürworter sind immer knapp und müssen mit ihrer Zeit wuchern. Die Bedeutung dieses Ungleichgewichts wird durch das neue Sichtungsverfahren extrem verstärkt. Ich schließe aus Obingers Punkt 4, dass er das ähnlich sieht. Dazu kommt Folgendes: Gerade die Befürworter einer Minderheitsmeinung sind eher „Spezialisten“ auf diesem Gebiet und werden sich bei der wikipedia ansonsten weniger engagieren. Die für die wikipedia „Engagierten“ sind dagegen eher „Generalisten“ mit unzureichendem Hintergrundwissen auf den vielen Einzelgebieten, über die sie urteilen. Das Ergebnis des neuen Sichtungssystems wird deshalb eine starke Verflachung der wikipedia bis hin zur Angleichung an ein gewöhnliches Lexikon sein.
2) Aus genanntem Grund: die zahlenmäßige Unterlegenheit der jeweiligen Minderheit, ist es m. A. n. ungerecht, dieser selbst die Schuld zu geben, wenn ihr Wissen jetzt nicht länger in der wikipedia vertreten ist. Erdmann Korth und ich haben jahrelang an der Seite von Günter Lelarge im Usenet für die FZT gekämpft. Das war solange machbar, als Günter bereit war, die „Drecksarbeit“ zu verrichten und uns wenigstens die brutalsten Gegner vom Hals zu halten. Als Günter dann unheilbar erkrankte, war es schlicht ein Gebot der Selbstachtung, sich dort zurückzuziehen. Das Ergebnis war natürlich, dass die FZT anschließend im Usenet nicht mehr präsent war. Übrigens wurde auch damals im Usenet schon mit allen Mitteln versucht, hartnäckige Vertreter von „Mindermeinungen“ aus den Foren heraus zu drängen. Ich möchte der wikipedia bestimmt nicht unterstellen, dass sie mit ihrem Verfahren der Sichtung heimlich ein ähnliches Anliegen verfolgt. Im Ergebnis ereignet sich allerdings jetzt genau das.
3) Helmut Zenz alias Vinzenz Obinger sei für seine mehrjährige Arbeit an der wikipedia in unserem Sinne an dieser Stelle einmal ganz herzlich gedankt! Mein Eindruck ist, dass der Phantomzeit-Artikel während der Zeit seiner Mitarbeit seine inhaltlich überzeugendste und informativste Gestalt erreichte. Es wäre vielleicht sinnvoll, die von ihm genannte Version vom 27. Februar 2008 auf unserer Seite zu veröffentlichen, damit sie nicht verloren geht. Dass auch Zenz nicht alles wissen konnte, ist geschenkt. Wenn ich im Folgenden noch kurz auf Inhaltliches eingehe, ist das deshalb keinesfalls als Kritik gemeint.
4) Zur Bedeutung der Kalenderproblematik für die FZT: Es stimmt natürlich, dass die Gregorianische Kalenderreform (GKR) und ihre Probleme eine wichtige Rolle innerhalb der Theorie spielen. Illigs erster Artikel zum Thema im Jahre 1991 betraf eben die GKR. Illig meinte damals noch, mit seiner Entdeckung der bekannten Unregelmäßigkeiten die traditionelle Theorie „aushebeln“ zu können (VFG 1/1991, S. 3). Wie wir heute wissen, war das dann alles nicht ganz so einfach, wie es sich für Illig damals noch darstellen musste. Zwei Missverständnisse halten sich aber hartnäckig, wann immer vom Kalenderargument die Rede ist, und sind deshalb hier klar zu stellen:
a) Zum einen wird immer wieder behauptet, Illig wusste angeblich nicht, dass sich Papst Gregor XIII. mit seiner Reform auf das Konzil von Nicaea im Jahre 325 bezog. Das trifft nun wirklich nicht zu, denn im genannten Artikel des Jahres ’91 wird genau dieser Einwand als erstes von vier denkbaren Gegenargumenten gegen die FZT formuliert. Illig war seinen späteren Gegnern viel weiter voraus als diese ahnten bzw. ahnen.
b) Zweitens ist es m. A. n. wichtig zu sehen, dass sich Illig nur deshalb mit der GKR befasst hat, weil er die Vermutung überprüfen wollte, auch das „dunkle Frühmittelalter“ sei eine Leerzeit im Sinne Velikovskys. Dunkle Jahrhunderte im Sinne Velikovskys sind aber solche des „Widerstreits zwischen Bauten, Funden und Schriften“. Dass Illig nach Entdeckung der Problematik der GKR gleich irrtümlicherweise meinte, das Kalenderargument sei durchschlagend und müsse allen die Augen öffnen, sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass es letztendlich um den genannten Widerstreit von Bauten und Schriften ging und geht.
5) Zur byzantinischen Umschreibe-Aktion: Von dieser Aktion spricht nicht nur Schreiner, sie war zumindest damals noch Konsens unter Byzantinisten (siehe z. B. auch Hartmut Erbse, Überlieferungsgeschichte der griechischen klassischen und hellenistischen Literatur, in: Geschichte der Textüberlieferung der antiken und mittelalterlichen Literatur, hg. von Herbert Hunger u. a., Bd. 1, Zürich 1961). Illig schreibt im von Obinger genannten VFG-Artikel des Jahres 1992 die Umschreibe-Aktion Konstantin VII. zu. (Schon Erbse hatte in seinem Aufsatz festgestellt, dass die Aktion bis in die Zeit des Konstantin VII. fortgesetzt wurde – ebd. S. 243 f.). Illig wiederholt seine Auffassung sieben Jahre später in Wer hat an der Uhr gedreht? Für den Westen ist ein vergleichbarer systematischer Vorgang nun aber nicht bekannt. Hier wurde zwar ebenfalls massenhaft gefälscht, aber von einem generellen Umschreiben von Majuskel- in Minuskel- Handschriften kann keine Rede sein (eher mussten viele antike Handschriften zuerst einmal schlicht „erfunden“ werden). Wohl ist Illig freilich der Meinung, dass die „karolingische Minuskel“ erst in der Nachfantomrealzeit geschaffen wurde.
Festzuhalten ist, dass die zahlreichen Fehler und Einseitigkeiten selbstverständlich nicht nur durch die Sichter, sondern auch durch Vertreter der FZT selbst bzw. durch deren „gewöhnliche“ Gegner sowie durch „gewöhnliche“ Vandalen in den wikipedia-Artikel rein gekommen sind. Die seit Einführung der Sichtung durchgeführte so genannte „Straffung“ des Artikels, durch die viel wertvolle Information verloren gegangen ist, geht allerdings aufs Konto der Sichter. Und die zu erwartende Festschreibung der Verhältnisse, die es kaum noch möglich macht, korrigierend in den Artikel einzugreifen, ist ebenfalls eine Folge der Einführung des neuen Verfahrens. Andreas Otte regt sinnvollerweise an, mal nachzugehen, ob es bei der wikipedia nicht eine Beschwerdestelle für Sichtungen gibt, die – wie in unserem Fall – klare „Verschlimmbesserungen“ sind.
ACK
Eine Korrektur zum Satz: “Die seit Einführung der Sichtung durchgeführte so genannte „Straffung“ des Artikels, durch die viel wertvolle Information verloren gegangen ist, geht allerdings aufs Konto der Sichter.”
Nein, sie geht nicht aufs Konto DER Sichter, sondern dass im Wesentlichen Straffer und Sichter dieselbe Person ist, der mit Rückendeckung von zwei, drei anderen “Instanzen” (Fiebig & Co) arbeitet (siehe Diskussionsseite des Artikels). Ich persönlich gebe daher auch den Artikel für verloren, bis noch mehr neue Argumente und Belege den “Fachhistorikern” den Wind aus den Segeln nehmen und Historiker, Mediävisten, Archäologen und Naturwissenschaftler beginnen die traditionelle Chronologie systematisch zu hinterfragen.
Umso wichtiger ist es aber, dass wir uns hier im Forum nicht gegenseitig demontieren. Von daher täte uns Aufmunterung tatsächlich besser als Ausgrenzung. Dein Satz, wenn meine Stimmung im Keller ist, müsse ich ja nicht weiter mitarbeiten, fand ich daher nicht sehr motivierend, obigen Dank dagegen sehr. ;)
Schon gut. Wer aber ins Persönliche abschweift, muss mit Kritik rechnen, und wer das immer wieder tut, demontiert sich irgendwann selbst. Wir sind nun mal keine Kirche, Sekte oder Kuschelklub. Wer seine Motivation nicht aus der Sache zieht, hat bei uns nichts verloren. Lieber eine kleine sachorientierte Truppe als ein großer Laberverein.
Dann könnten wir das Forum hier ja wohl dicht machen, zumindest, wenn auch ihr euch zuerst an der eigenen Nase fassen würdet. Ich für mich nehme jedenfalls in Anspruch, hier in diesem Forum bislang nur re-agiert zu haben. Wer mich direkt oder indirekt auf der persönlichen Ebene anspricht, muss damit rechnen, dass ich ihm auf dieser Ebene antworte. Wer das nicht verträgt, …
Einen Laberverein will hier niemand, aber die Webersche Werturteilsfreiheit ist auch schon lange passé. Jede Sache hat auch einen persönlichen Bezugsrahmen.
ist es nicht von Herrn Obinger ein wenig widersprüchlich zunächst in Kommentar 2 zu schreiben, dass der jetzige Zustand des Beitrages über die Phantomzeit in der Wikipedia nicht den Sichtern anzulasten sei, um dann wiederum in einem weiteren Kommentar (4) den “Artikel” aufgrund eines “Straffers/ Sichters” für verloren zu geben? War nicht letzteres im Ergebnis genau das, was jb zum Ausdruck bringen wollte? Ansonsten fällt mir auf, dass beide Seiten (Vinzenz Obinger und jb) auf mich als aussenstehenden ein wenig hitzig und übereilt in ihren Reaktionen wirken. Manches hat nur noch wenig mit dem ursprünglichen Thema zu tun und ist daher nicht gerade konstruktiv.
Es ist zugegebenermaßen etwas kompliziert. Daher noch einmal in übersichtlicherer Form.
1) Das Sichtungssystem gilt für die gesamte Wikipedia und hat sich insgesamt bewährt.
2) Für bestimmte Artikel über umstrittene Theorien, wozu der über das Erfundene Mittelalter gehört, wirkt es sich aber dann fatal aus, wenn
a) nur wenige daran mitarbeiten
b) dabei die Befürworter einer Theorie in der Minderheit sind
c) von den Befürwortern keiner einen Sichterstatus hat
d) ein Gegner der Theorie sowohl strafft als auch sichtet.
3) Wenn diese Faktoren zusammenfallen, hat man meiner Erfahrung nach keine Chance mehr, einen Artikel zu retten.
4) Unabhängig davon war die Diskussion, dass jb einige Detailfehler den Sichtern zugewiesen hatte, obwohl diese schon viel älter als das Sichtungssystem sind und zum Teil sogar mangels Wissen oder aufgrund von Missverständnissen von Befürwortern der Theorie in den Artikel eingebracht wurden.
Ich hoffe jetzt ist es eindeutiger. Von Widerspruch also keine Spur.
Zur Frage der Hitzigkeit. Meiner Erfahrung nach ist diese Hitze gerade auch die Würze, die auch anstachelt, sich mal um einer Sache willen eine ganze Nacht um die Ohren zu schlagen, um einer Sache auf den Grund zu gehen. Ärger und Wut sind nicht per se destruktiv, sondern haben schon viel Positives bewegt, genauso wie Freude und Begeisterung. Ohne die Leidenschaft von Illig, Jan Beaufort, H.-E. Korth, vielen anderen und in aller Bescheidenheit auch mir, wäre die Fantomzeittheorie heute schon begraben, allerdings nicht mangels Belegen, sondern mangels Engagement. Illig mag vielleicht mittlerweile über den Verlag schon etwas daran verdienen, alle anderen machen dies nach wie vor als unbezahltes Hobby. Da darf man auch mal hitzig sein ;)
Ein gutes Beispiel für den höherstufigen “Vandalismus”, den das Verfahren der Sichtung ermöglicht, findet sich hier:
Ein “Florian.Keßler hat fast 20.000 Sichtungen getätigt, darunter bestimmt 5.000 Erstsichtungen, wahrscheinlich deutlich mehr. Diese (völlig unabhängig ob Erst- oder Nachsichtung!) feuert er gerne im Takt von wenigen Sekunden heraus, alleine gestern / vorgestern hat er es innerhalb von 24 Stunden auf 3.000 Sichtungen gebracht – zum allergrößten (!) Teil Erstsichtungen. Es ist schlichtweg nicht möglich, dass er in dieser Zeit eine derartige Menge von Artikel auch nur aufmerksam überflogen hat – für mich gibt es dafür nur eine sinnvolle Erklärung: Florian.Keßler sichtet Artikel massenweise rein mechanisch nach dem Schema ‘Artikel öffnen, Artikel sichten’. Derartige Sichtungen wären aber nicht nur komplett wertlos, sondern schaden ganz einfach (zigtausende Artikel erhalten das Prädikat ‘Auf Vandalismus durchgesehen’, ohne je wirklich kontrolliert worden zu sein). Florian.Keßler hat es vorgezogen, auf Anfrage nicht zu erläutern, wie er anders (= sinnvoll) zu solchen Massensichtungen in der Lage ist, viel mehr scheint er mit Benutzer:AndersLeben eine Sockenpuppe in die Diskussion vorzuschicken, die erklärungslos alles gutheißt was Florian.Keßler tut. Dieser sichtet in der Zwischenzeit weiter (250 automatische und 50 Erstsichtungen seit der Ansprache auf seiner Diskussion, also in der Zeit von gestern 23 bis heute 3 Uhr, just die Zeit, zu der auch AndersLeben auftauchte). Ich finde, er ist uns eine Erklärung schuldig, und wenn keine kommt, muss das Konsequenzen haben.”
Diesem Sichter wurden zwar vorläufig die Rechte entzogen. Aber er ist offenbar nicht der einzige “Sichter-Vandale”, wie auf der zitierten Seite nachzulesen ist. Hier zeigt sich jedenfalls das Grundproblem: Wer kontrolliert die Kontrolleure?
[…] Beaufort, J.: de.wikipedia.org: Phantomzeit. Sind die „Sichter“ selbst „Vandalen“? […]
[…] worden. Mir war es Anlass, diesen Wikipedia-Artikel zu meiden. Kürzlich hat Jan Beaufort [2008] auf zahlreiche Irrtümer hingewiesen, die dort zu finden sind. Seitdem ist er nicht besser, […]