von Gunnar Heinsohn (Zeitensprünge 03/2003)

„Sizilien ist die geschichtlich reichste Insel des an
Geschichte überreichen Mittelmeerraumes” [Rill 2000, 50].

I. Wo sind die Quellen für Sizilien zwischen dem 7. und 10. Jahrhundert

Aus der Sichtung vor allem arabisch verfasster Schriftstücke und Sagas, deren greifbare Fassungen frühestens aus dem 10. Jh., zumeist jedoch aus noch späterer Zeit stammen, ist nach freimütig eingeräumtem „mühseligem Vergleich“ [Rill 2000, 22] eine Chronologie der schier endlosen islamischen Invasionen Siziliens im 7., 8. 9. und 10. Jh. konstruiert worden. Für Details zog man auch christliche Texte heran. Sie stammen vom Neapolitaner Johannes Diaconus, von Beda Venerabilis sowie aus der Päpstechronik Liber Pontificalis. Diese Päpstereihung [LP 1955] hat als ersten nachweisbaren Autor den für 1133 bezeugten Pandulfus und dann noch einmal den 1178 verstorbenen Boso [Rosenberg 1896], ist also keine Quelle aus dem hier interessierenden Zeitraum des 7. – 9. Jhs. Beda Venerabilis wird zwar auf 672–735 datiert, der mit seinem Namen verbundene Text kann von seinen Inhalten her jedoch frühestens aus dem 11. Jahrhundert stammen [Illig 1999, 122-127] und bietet für die zu untersuchenden Jahrhunderte ebenfalls keine direkten Auskünfte.

Von Johannes Diaconus „weiß“ man lediglich, dass er irgendwann im 10. Jh. stirbt. Von wann die frühest greifbaren und momentan mit ihm verbundenen Handschriften – vor allem Gesta Episcorum Neapolinatorum [MGH SSrL] – datieren, konnte der Autor aus der ihm vorliegenden Literatur nicht entnehmen. Hier steht eine kritische Sichtung des Schreibmaterials und der Überlieferungsgeschichte noch aus. In jedem Falle fällt auch der Mann aus Neapel als Zeitgenosse für irgend etwas im 7. bis 9. Jh. aus.

Unter allen Sizilienforschern ist unstrittig, dass vom 7. bis zum frühen 10. Jh. Originaldokumente im eigentlichen Sinne – Briefe, ökonomische Kontrakte, Gutachten (arabische Fatwas, jüdische Risponsas), Protokolle von Gerichtsprozessen, Testamente, Herrscherurkunden, Gesetzessammlungen, beschriebene Grabsteine, sonstige Steininschriften, Bildwerke aller Art etc. – niemals gefunden worden sind.

Karte von Sizilien
Karte Siziliens und Süditaliens mit dem frühen, momentan ab dem 7. Jh. datierten, Invasionsbereich islamischer Angreifer (Rill 2000, 73), die archäologisch aber erst im 10. Jh. greifbar werden.

II. Zwölf frühmittelalterliche arabische Invasionen Siziliens?

Keine arabische Eroberung scheint zäher zu verlaufen als diejenige Siziliens. Ein Vierteljahrtausend von 651 bis 902 umreißt das Minimum, 297 Jahre von 651 bis 948 eines der denkbaren Maxima. Die Zeit der Angriffe wird unterteilt in unbekannt viele Plünderungszüge, zehn Hauptinvasion, die Zentralinvasion von 827 bis 902 sowie die zweitmalige Erhebung Palermos zur arabischen Hauptstadt im Jahre 948 in der Schlussinvasion von 911–965.

Chronologie der zehn arabischen Hauptinvasionen Siziliens vor 827
[Ahmad 1975, 1-29; Rill 2000, 9-64]

651 1. Hauptinvasion unter Moawiya ibn Hudayg
669 2. Hauptinvasion unter Abdallah ibn Qays
700 3. Hauptinvasion unter Musa Ibn Nusair scheitert in Pantellaria
703 4. Hauptinvasion unter Ata Ibn Rafi
720 5. Hauptinvasion endet 727 durch Waffenstillstand in Syrakus
727-
739
erfolgen „fast jedes Jahr“ [Rill 200, 23] kleinere, also wohl zwölf arabische Nebeninvasionen Siziliens
740 6. Hauptinvasion unter Habib Ibn Aki Ubaydah bis Syrakus
753 7. Hauptinvasion durch Muslime; danach 50 rätselhafte Ruhejahre
805 8. Hauptinvasion unter Ibrahim al-Aghlab mit Waffenstillstand in Syrakus
812 9. Hauptinvasion unter Abdullah Ben Ibrahim endet in Lampedusa. Selbst Karl der Große schickt ein Expeditionsheer zum Schutz der Insel
819 10. Hauptinvasion unter Abd-Allah ben al-Aghlab scheitert 822.

Die Mediävistik räumt zu den ersten zehn Hauptinvasionen ein, „daß all diese Streitereien zwar irgendwie die Eroberung Siziliens zum Ziel hatten“ [Rill 2000, 26], aber aus bisher nicht verstandenen Gründen durchweg gescheitert sind. Erst ab dem Jahre 827 sei eine wirkliche Eroberung gelungen. Stadt für Stadt sei die Insel an die Araber gefallen. Als hätten diese die Aufgabe gehabt, so viel Zeit wie möglich zu überbrücken, brauchen sie ein Dreivierteljahrhundert, um das gewiss schwierige, aber doch relativ kleine Gelände unter ihre Kontrolle zu bringen.

Chronologie der arabisch-aghlabidischen Zentralinvasion (Nr. 11)
Siziliens von 827 bis 902 [Ahmad 1975, 1-29; Rill 2000, 9-64]

827 Am 17. Juni landen 70-100 Schiffe mit 700 Reitern und 10.000 Fußsoldaten bei Mazara del Vallo unter Asad Ibn Al-Furat
830 Asbagh bringt weitere 300 Schiffe und 20-30.000 Mann
831 Palermo wird erobert und erstmals arabische Hauptstadt
837 Enna wird besetzt
843 Messina wird erobert
848 Ragusa fällt
878 Syrakus ergibt sich
902 erste arabische Eroberung Taorminas und Vollendung der Aghlabidenherrschaft über Sizilien. Die Stadt wird verbrannt, seine Bewohner werden massakriert. Auch die Befestigungen der Umgebung werden geschliffen.

Und doch ist auch 902 die arabische Eroberung der Insel nicht vorüber. Den Aghlabiden folgen die Fatimiden. Bereits im Jahre 911 sollen sie vergeblich gegen die Christen Taorminas gezogen sein, das wundersamerweise wieder in vollem Festungsglanze steht. Dann soll es im Jahre 916 mit dem Angriff auf Palermo zum Höhepunkt des muslimischen Bruderkampfes gekommen sein. Am 12. März 917 kapituliert die Stadt, ihre Mauern werden geschleift. Auch in Süditalien werden die früheren arabischen Eroberungen noch einmal ausgeführt – so im bereits 840 von den Aghlabiden genommenen Tarent:

„Im Jahre 929 eroberten die Fatimiden Tarent erneut“ [Rill 2000, 56].

Chronologie der fatimidisch-kalbitischen Schlußinvasion Siziliens (Nr. 12)
von 911 bis 948 [Ahmad 1975, 1-29; Rill 2000, 9-64]

911 Vergeblicher Fatimiden-Angriff auf Taormina
916 Zweite arabische Belagerung und Einnahme (917) Palermos
937 bis 941 innerarabischer Aufstand von Agrigent bis Palermo
941 Einnahme Agrigents
948 Unter Fatimidenstatthalter Al-Hassan wird Palermo zum zweiten Mal arabische Hauptstadt Siziliens.
962 Zweite arabische Eroberung Taorminas und entscheidender Sieg bei Rometta im Jahre 964, wo die unter Manuel Phokas, Neffe von Kaiser Nikephoros Phokas, mit einer Armee von 40.000 eingreifenden Byzantiner 10.000 Mann verlieren.
965 fällt Rometta (südwestlich von Messina) selbst und wird ausgemordet bzw. versklavt. Ganz Sizilien untersteht den Fatmiden bzw. ihren Statthaltern, den Kalbiten.

1060 beginnt die – mit der Einnahme Notos – 1091 abgeschlossene Eroberung Siziliens durch die Normannen (Haus Guiscard aus Hauteville).

1194 Der Staufer Heinrich VI. entwindet Sizilien den Normannen. Deren letzter Herrscher, der Kind-König Wilhelm III., wird als Verwandter der Frau des Kaisers zwar nicht getötet, sondern nur kastriert und geblendet. Heinrich selbst stirbt drei Jahre später an Malaria und kann den aussichtsreichen Kreuzzug von Messina und Syrakus aus gegen den Eroberer Jerusalems (1187) Saladin (1171–1193) nicht mehr antreten.

Wie zuvor die Aghlabiden ab 831 von Palermo her, so müssen nun die Fatimiden bzw. die Kalbiten als ihre Statthalter ab 948 wiederum von Palermo her Sizilien Stück um Stück von den Christen bzw. Byzantinern erobern, die doch schon seit 902 total und endgültig von der Insel vertrieben sein sollen. 962 erobern die Kalbiten im Osten der Insel einmal mehr Taormina, dessen Einwohner massakriert oder versklavt werden. Merkwürdigerweise bekommt diese Stadt erst jetzt mit „Al-Muizziyah“ einen arabischen Namen [Rill 2000, 61]. 965 besiegelt der Fall Romettas das Schicksal der Insel. Schon 1060 erfolgt der erste Normannenangriff auf Messina, und 1091 ist die normannische Eroberung der Insel abgeschlossen. Als wirklich unbestrittene arabische Herrschaftszeit über die ganze Insel bleiben gerade 95 Jahre, 145 Jahre seit dem „zweiten“ Eroberungsbeginn bei 916. Gewöhnlich wird die Fatimidenzeit zwischen 948 (Palermo zum zweiten mal arabische Hauptstadt) und 1061 angesetzt.

III. Die unauffindbaren Spuren für ein frühmittelalterliches Sizilien des 8. und 9. Jahrhunderts

Wenn auch genuine Quellen oder sonstige Fundstücke aus dem frühmittelalterlichen Sizilien unter arabischer Herrschaft fehlen, so gibt es gleichwohl einen Bericht über den märchenhaften Reichtum dieser Provinz des Islam. So überliefert Theodosios, der ins 9. Jh. datiert wird, dessen Schriften aber vor dem 10. Jh. nicht greifbar sind, für das Palermo von „878“:

„Eine sehr berühmte und volkreiche Stadt, die eine riesige Bevölkerung von Einheimischen und Ausländern hat. Es scheint, als ob die ganze Rasse der Sarazenen in ihr zusammengeströmt wäre“ [Rill 2000, 79].

Der arabische Reisende und Geograph Ibn Hawqal (Haukal) berichtet für 972, dass er nirgendwo in der islamischen Welt eine größere Moschee gesehen habe. Gami soll sie geheißen und 7.000 Gläubigen Platz geboten haben. Weitere 300 Moscheen hätten den religiöse Anliegen gedient. Da Hawqal lediglich Berichte von Masalik ul-Mamalik (951) und Alu Zaid ul-Balkhi (921) redigiert und erweitert hat, wird seine Aussage gerne mit der des Theodosios zusammengezogen. Man braucht ja auch bereits für 870 ein mächtiges Palermo der Aghlabiden, damit der gewaltige Bruderkampf mit den später kommenden Kalbiten nicht vollkommen unglaubwürdig wirkt. Gelegentlich wird sogar – gewiß nur ein Flüchtigkeitsfehler, aber ein bezeichnender – Ibn Hawqals Palermoreise nicht auf 972, sondern auf „872–3“ gelegt [Ahmad 1975, 39]. Weit über 100.000 Einwohner werden denn auch für gerne für das 9./10. Jh. behauptet:

„‘Groß-Palermo’ kam also bereits in die Nähe der omayadischen Kalifenstadt Cordoba (200 000 – 300 000 Menschen) und rangierte weit vor dem zeitgenössischen Rom (35 000), Paris (ca. 50 000) oder gar Neapel (ca. 25 000) und London (12 000, als die Normannen Wilhelms des Eroberers nach England kamen)“ [Rill 2000, 80].

Ungeachtet des Stolzes der Sizilien-Mediävistik mit ihren herrlichen Städten bereits im 9. Jh. leidet sie kaum anders als die spanische. Wie die legendäre Weltstadt Cordoba des 8. und 9. Jhs. ohne Funde geblieben ist, so hat auch Palermo und mit ihm ganz Sizilien für diesen Zeitraum nicht einen einzigen arabischen Ziegel oder gar Krummdolch vorzuweisen. Die Gelehrten ächzen unter der Fundlosigkeit der glänzenden Metropole. Für die angeblich weltgrößte Moschee hat man sich deshalb folgende Lösung einfallen lassen:

„Da hatten die Moslems, wie häufig, eine christliche Basilika usurpiert und umgestaltet, die unter den Normannen dann erneut zur christlichen Kultstätte wurde“ [Rill 2000, 79].

Das ist geschickt formuliert, denn es wird ausdrücklich nicht gesagt, welche Basilika zu Palermo denn da in Frage käme. Die lokalen Reiseführer weisen unbekümmert auf die Kathedrale selbst, die als einziger Bau die entsprechenden Maße aufweist. Auch Bücher für die Touristen argumentieren so. Bernd Rill aber kann das nicht, weil der Bau untersucht worden ist. Die Reste der frühen Basilika von 605 sind in der Krypta der Kathedrale durchaus gefunden worden. Für die arabische Zeit aber gibt es nicht einmal eine Scherbe.

Bauabfolge der Kathedrale von Palermo


Normannenbau mit Funden ab dem 11. Jahrhundert
Riesenmoschee mit 7.000 Plätzen
ohne Funde
ab Mitte 9. Jahrhundert
Fundamente der frühen Basilika
unter der Krypta mit Funden
ca. 604

Rill weiß das natürlich alles und wird an anderer Stelle seines umfassenden Buches denn auch wieder ganz eindeutig:

„Andere Zeugnisse islamischer Kultur sind noch weniger auf uns gekommen als die der Lyrik [des Ibn Hamidis aus dem 11./12. Jh.]. Wenn man den späteren normannischen Baustil als eine Kombination von byzantinischen und arabischen Elementen bezeichnen kann, dann geht aus dieser Betrachtung nichts spezifisch Moslemisch-Sizilianisches hervor, das nachweisbar wäre“ [Rill 2000, 105].

Soweit war man für die Leere des 9. Jhs. auch schon 25 Jahre früher. Ein zusätzliches Vierteljahrhundert der Grabungen und Forschungen ist mithin ohne jedes Ergebnis geblieben:

„Von der religiösen Architektur der Araber [des 9. Jhs.] hat nichts überdauert. Die weltliche Architektur ist ebenfalls fast ganz verschwunden“ [Ahmed 1975, 97].

Aber es fehlen ja nicht nur die arabischen Relikte. Auch für die Christen vom 7. bis zum frühen 10. Jh., die doch immer klare Bevölkerungsmehrheit geblieben sei sollen, ist noch nichts gefunden worden. Wofür die Araber ein Dutzend Großinvasionen und noch einmal so viele Raubzüge gegen die Insel unternommen haben und was die Byzantiner mit mächtigen Armeen da eigentlich für verteidigenswert hielten, bleibt vom archäologischen Befund her rätselhaft.

IV. Unstrittige Spuren des fatimidischen Sizilien aus dem 10. und 11. Jahrhundert

Wenn die Aghlabiden des 9. und frühen 10. Jhs. lediglich in die Vergangenheit projizierte chronologische Wiedergänger der fatimidischen Kalbiten gewesen sind, dann kann ihre totale Fundlosigkeit – wie auch die für ihre christlichen Gegner – nicht überraschen. Die Fatimidenherrschaft hingegen sollte Funde haben. Auch die fallen nicht großartig aus. Aber die fatimidischen Moscheereste beim Fundament von San Giovanni degli Eremiti zu Palermo sowie die Favara (ein ehemaliger Brunnenhof) in derselben Stadt sind unstrittig [Amari 1933-39, III, 848 f.]. Palermos arabische Altstadt Khalisha (La Kalsa) ist nicht gut genug untersucht, um dort fatimidische Reste angeben zu können. Wirklich in Zweifel stehen sie deshalb aber nicht. Auch „die Kathedrale von Catania erhebt sich auf den Fundamenten einer Moschee der Fatimidenzeit“ [Rill 2000, 105 f.].

Unter den Kleinfunden ragen die fatimidischen Glas-Jetons heraus, um deren numismatische Bedeutung gestritten wird [Balog 1975]. Auch juristische Gutachten (Fatwas), echte Dokumente also, liegen frühestens fatimidisch wahrscheinlich ab dem 10. und sicher ab dem 11. Jh. vor [Tangheroni 1997, 14].

Insgesamt ist die fatimidisch-kalbitische Zeit eher eine der arabischen Oberherrschaft denn der demographischen Dominanz gewesen. Wo die Ortsnamen etymologisch analysiert worden sind, bestätigt sich das. Für das nördliche und östliche Drittel der Insel hat man unter 1.257 untersuchten Namen lediglich 236 arabisch beeinflusste ermitteln können [Rill 2000, 87]. Gleichwohl, wer in Catania und Palermo baut und arabische Ortsnamen sogar bei dessen diagonal-südöstlichem Gegenpol Noto vorweisen kann, hat Macht auf der ganzen Insel. Und doch müssen sich die Kalbiten noch bis 1042 der Angriffe aus Byzanz erwehren, das seine Ansprüche auf Sizilien niemals aufgibt.

Bei der arabischen Menschenzahl ist auch im Auge zu behalten, dass die nachfolgenden normannischen und deutsch-staufischen Herrschaften über Sizilien (1061–1266) ebenfalls Perioden extrem kleiner Oberschichten gewesen sind. Das gilt auch für die Zeit Karls von Anjou (1266–1285), dem in vier Wochen ab dem Ostermontag 1282 (30. März; „Sizilianische Vesper“) das gesamte Franzosentum der Insel weggemordet wird (bis 20.000 Opfer). Von daher muss die Minderheitenlage der Muslime keineswegs ungewöhnlich anmuten.

Die schönsten arabisch inspirierten Gebäude Siziliens wie die – für Wilhelm I. (1154–1166) und II. (1166–1189) erbauten – Lustschlösser La Zisa und La Cuba, die etwas früheren Wäschereibassins in Cefalù, der Palast und die Bäder in Maredolce stammen bekanntlich alle aus der Normannenzeit. Bei Beschreibung dieser Bauten stößt den Mediävisten einmal mehr unangenehm auf, dass die frühmittelalterliche Araberzeit vor den Fatimiden keinerlei Steinernes hinterlassen hat. Der darob möglicherweise kritisch fragende Leser wird nunmehr durchaus humorig beruhigt:

„Man verschmerzt es angesichts solcher Bauwerke etwas leichter, daß Palermo keine Architektur aus islamischer Zeit hinterlassen hat. Die Künstler, hauptsächlich unter Roger II. [1128 (Herzog), 1130 (König) –1154], haben sozusagen genug Islamisches hinterlassen“ [Rill 2000, 212].

Auch Abbildungen von Schiffen der – angeblich seit 651 heransegelnden – arabischen Eroberer liegen frühestens fatimidenzeitlich vor. Das älteste momentan bekannte Stück wird an den Beginn des 11. Jhs. datiert, wobei eine Entwicklung dorthin bereits während des 10. Jhs. aber nicht in Abrede steht.

Schiff
Früheste arabische Bootsdarstellungen vom Beginn des 11. Jahrhunderts. Keramikschüssel aus dem Museo Nazionale di San Matteo di Pisa (Tangheroni 1996, Abb. 4)

Die Befunde für Sizilien schlagen auch zurück auf das italienische Festland, wo ja Pisa und Amalfi bereits im 9. Jh. Seemächte mit Interessen an Sizilien gewesen sein sollen, aber Mühe haben, dazu passende archäologische Beweise beizubringen. So kann nicht verwundern, dass sich erst unter den Fatimiden zu Beginn des 11. Jhs. Belege für Niederlassungen pisanischer Kaufleute in Sizilien finden [Rill 2000, 82].

Amalfi ist dem Autor von einem Bremer Kollegen – mit langjährigen Bindungen an das heutige Urlaubsparadies – schon vor Jahren als Beweis für die Realität der drei dunklen Jahrhunderte präsentiert worden. Schon 812 soll – auf Befehl eines Byzanz-Kaisers Michael I. (811 –813) – eine amalfitanische Flotte Sizilien gegen Muslime (9. Hauptinvasion) geschützt haben. Der Ort, dessen Seerecht im gesamten italienischen Mittelmeerraum respektiert wurde, findet als eigenständige

„Stadt erstmals im Jahre 596 durch Papst Gregor den Großen [590 –604] Erwähnung. […] Dann findet man für 200 Jahre keine weitere Erwähnung“ [Kreutz 1991, 80].

Für mehr als hundert zusätzliche Jahre liegt aus der Stadt selbst immer noch rein gar nichts vor:

„Für das Amalfi des 9. und 10. Jahrhunderts lassen sich lediglich Hypothesen bilden, die auf kleinsten Fetzen von Evidenz und beiläufigen Erwähnungen basieren“ [Kreutz 1991, 93].

Diese Erwähnungen liegen in Berichten vor, die zwar ins 9. Jh. datiert werden, deren reale Abfassungen aber aus späterer Zeit stammen. Ab der zweiten Hälfte des 10. Jhs. endlich findet man unstrittig „Akte nach Akte über Eigentumskäufe von Amalfitanern“ [Kreutz 1991, 88; gesammelt in CDC 1873-93]. Das von Otto II. im Jahre 982 eroberte Amalfi ist selbstredend real. Die von Siziliens Normannenkönig Roger II. eingenommene Stadt ist im Eroberungsjahr 1131 von der zuverlässigen Evidenz her also kein halbes Jahrtausend alt, sondern lediglich 250 Jahre. Dabei soll ein solches „lediglich“ nicht unterschätzt werden – man denke nur an die Massivität von Geschichte zwischen 1500 und 1750 oder 1750 bis 2000. Da in Amalfi selbst Funde für die Zeit zwischen 600 und 900 absolut fehlen, setzt sich jeder Text, der die Stadt als Machtfaktor erwähnt, und vor 900 geschrieben sein soll, chronologischen Zweifeln aus.

Nun gibt es die mächtige Klosteranlage San Vincenzo al Volturno in der Region Molise auf halbem Wege in den Bergen zwischen Rom und Neapel, der man für das 8./9. Jh. archäologische Funde entschlossen zuweist [Hodges/ Mitchell 1985]. Die Ausgräber wissen, dass die für die Versorgung des Klosters wichtige Ortschaft San Vincenzo erst im 11. Jh. entsteht. Die klostereigene Geschichtskonstruktion, das Chronicon Vulturnense, stammt gar erst aus dem 12. Jh. Aufgrund der dieses Chronicon durchziehenden Schreibtisch-Chronologie für die Lombarden sowie eines im Kloster aufgefundenen Wandporträts des Epiphanaeus, der demnach 824 –842 Abt in San Vincenzo gewesen sei, datieren die Ausgräber die Blütezeit des frommen Zentrums zwischen 785 und 850. Man ist nicht nur sehr stolz auf die „Akkuratesse“ [CAW 2003, 2] dieser Datierung, sondern auch auf das Porträt, das in der ansonsten bilderlosen Zeit weltweit als Sensation gilt – wegen seines Datums, nicht wegen seines Aussehens, da entsprechende Darstellungen im 11. und 12. Jh. keineswegs selten sind.

V. Siziliens Juden und das frühe Mittelalter

Keine Gruppe des frühmittelalterlichen Sizilien ist genauer untersucht worden als die jüdische Minderheit [Goitein 1967-1993; Gil 1983; Ben Sasson 1991; Simonsohn 1997; Martino 2002], und keine Gruppe auf der Insel war schreibfreudiger als die jüdische. Überdies liegen mit den etwa 250.000 Schriftstücken und Fragmenten, die zwischen 1000 und 1250 in der 1896 aufgefundenen Geniza der Ben Esra Synagoge zu Fostat (Alt-Kairo) abgelagert wurden, die größten Schätze an Originaldokumenten des frühen Mittelalters überhaupt vor. Selbst die Geschichte der Fatimiden bliebe ohne sie relativ karg [Walker 2002]. Allerdings geben die etwa 15.000 historisch besonders einschlägigen Quellenfunde aus der Geniza für die Zeit vor dem 11. Jh. direkt nichts her zu Verbindungen zwischen dem Islam und den von ihm angeblich seit 651 angegriffenen Gebieten Siziliens und Süditaliens. Das ist durchaus merkwürdig, weil die Synagoge seit 882 stehen soll, von Beginn an im judenfreundlichen Milieu der Fatimiden steht und deshalb eigentlich auch ab 882 Dokumente haben sollte. Dem jedoch ist nicht so. Gleichwohl, die Hilfe der jüdischen Gemeinde bei der Verteidigung des fatimidischen Messina gegen die Normannen im Jahre 1061 ist aus Fostat – durch den Brief eines tunesischen Juden [Goitein 1967] – belegt. Eine jüngere Lesart der Genizaquellen will den ersten normannischen Angriff auf Messina sogar auf 1157 vorziehen [Gil 1995, 120 ff.].

Ein Brief Gregors des Großen an einen sizilischen Kleriker namens Cipriano erwähnt Messinas Juden erstmals im Jahre 594. Im Jahre 604 fordert derselbe Papst den Bischof von Palermo auf, die jüdische Gemeinde für ihre zwecks Kirchenbau enteignete Synagoge zu entschädigen. Das berühmte „weiteres hört man über Siziliens Juden bis zum 11. Jahrhundert nicht“ aus der zwölfbändigen Jewish Encyclopedia [1901-1906; Eintrag Sicily] bleibt auch im 21. Jh. gültig. Ab 1020 sind dann für Sizilien jüdisch-arabische Gerichtsakten belegt [Golb 1973]. Insgesamt haben die Genizadokumente das sizilische Judentum des 11. Jhs. viel quellenreicher gemacht. Die enge, aber auch weit geschnittene „Farkha“ [Goitein 1983, 180] gilt als besonders beliebtes Kleidungsstück.

„Der Import von Olivenöl aus Tunesien und Sizilien bzw. über Sizilien nach Ägypten, seine Preise sowie die durch Natur, Krieg und übereifrige Regierungen bedingten Schwierigkeiten bilden einen Hauptteil der Wirtschaftskorrespondenz im elften Jahrhundert“ [Goitein 1983, 252].

Für die Zeit davor jedoch hat auch die Geniza nichts hinzufügen können. Die Genizafunde erzwingen von ihren Auswertern eine strenge Disziplin, erlauben – anders als die beliebten Chroniken und Reiseberichte – keinerlei Ausflüge in Jahrhunderte, für die sie nun einmal keinerlei Originalmaterial zu bieten haben. In der Geniza gibt es zwar mehr als irgendwo sonst an echtem Stoff über Kontakte zwischen der islamischen Welt und Sizilien/Süditalien, aber der führt eben nicht vor das 11. Jh. Diese Beschränkung in der Geschichtsschreibung dann auch durchzuhalten, fällt keineswegs leicht, weil es mit Ibn Chordadbeh immerhin einen arabischen Reiseautor bzw. Geographen gibt, von dem man zwar kaum etwa weiß, der gleichwohl gerne „um 900“, „um 880“ oder auch „um 850“ datiert wird und sich momentan für sein ganzes Leben zwischen 820 und 912 platziert findet. Reale Exemplare seines Buches der Wege und Länder stammen aus späterer Zeit, ohne dass die genau bekannt wäre.

Da Ibn Chordadbeh mit seiner vagen Datierung ins späte 9. Jh. für eben diese Periode die einzigen Aussagen zum mediterranen Seehandel überhaupt liefert und dabei fast ausschließlich von hebräischen Händlern handelt, trennt man sich nur schwer von ihm:

„Diese Wanderhändler [„Radniten“] sprechen Arabisch, Persisch, Römisch [= Griechisch], Französisch, Spanisch und Slawisch. Sie reisen von Ost nach West und von West nach Ost – über Land ebenso wie über das Meer. Aus dem Westen bringen sie Eunuchen, Sklavinnen, Knaben, Seide, Felle, Pelzwerk und Schwerter. Vom Land der Franken fahren sie über das Mittelmeer nach Ägypten, landen zu Farama, packen ihre Waren auf Saumtiere und ziehen dann zu Lande nach Kolzoum [Suez]; dort gehen sie wieder in See nach Djedda, dem Hafen für Mekka und dehnen ihre Reisen bis Indien und China aus“ [Tangheroni 1996, 47].

Chronologisch wirkt der Text nicht allein deshalb fragwürdig, weil er in einer Leere von über dreihundert Jahren einsam steht. Merkwürdiger mutet an, dass ein solcher jüdischer Handel bis nach Indien von niemandem bestritten wird und mit erstklassigen Originalbriefen etwa des Abraham Ben Yiju aus der Kairoer Geniza formidabel belegt ist [Goitein 1987, 449 ff.]. Allerdings findet dieser Handel im 12. Jh. und nicht im 9. Jh. statt [s.a. Goitein 1973; 2001, 416 ff.]. Es spricht wenig dagegen, ihn bereits im 11. Jh. beginnen zu lassen und über diesen Weg auch ein annäherndes Datum für Ibn Chordadbeh zu gewinnen, aber noch weiter zurück kommt man nun einmal nicht.

Andere Historiker nehmen das peinigende quellenmäßige Hängenbleiben im 11. Jh. fast mit Triumph zur Kenntnis. Für die frühere Zeit bleiben eben doch Berichte aus zweiter und dritter Hand entscheidend. Die imponierenden und gewiss unvergleichlichen jüdischen Quellen hülfen ja nun ebenfalls dort nicht weiter, wo man nun wirklich dringend und so ungemein lange schon komplette Jahrhunderte der christlichen Chronologie endlich füllen müsse. So resümiert etwa Barbara M. Kreutz, die für Süditalien die Standardarbeit zum frühen Mittelalter vorgelegt hat:

„Goitein’s Studien der Dokumente aus der Kairo Geniza haben unsere Kenntnis des mittelalterlichen Mittelmeergebietes gewiß unermeßlich erweitert. Allerdings – und bedauerlicherweise – enthalten diese Dokumente keine Informationen zum Süditalienhandel vor dem 11. Jahrhundert“ [Kreutz 1991, 184, Anm. 53].

Dass auch niemand sonst Originaldokumente für die Zeit vom 7. bis zur der Mitte des 10. Jhs. vorzeigen kann, wird nicht einen Augenblick zum Anlass für das Nachdenken über die Konsistenz der Chronologie selbst. Wenn für die frühmittelalterliche Zeit sogar jüdische Quellen fehlen, die ansonsten am allerreichsten fließen und sowohl vorher und nachher gegenüber der Seltenheit christlicher Quellen den entscheidenden Ausgleich bieten, dann stehen wir vor einem massiven Enigma. Darüber sollte ein Mediävist ins Sinnieren kommen können. Aber eben das passiert nicht oder wird zumindest nicht publik gemacht. Einmal mehr ist die von außen vorgegebene Chronologie absolut heilig, während die Quellenlage, auf welche die Historiker eigentlich pochen müssten, nachrangig gemacht wird.

VI. Syrakus und seine repetitiven Kaiserstadt-Karrieren im byzantinischen Reich des frühen Mittelalters

In der dunklen Epoche des 7., 8. und 9. Jhs. überrascht Siziliens Langzeitmetropole Syrakus, die erst unter den Arabern durch Palermo ersetzt wird, durch wiederholte Auftritte als Hauptstadt des Römisch-byzantischen Kaiserreiches. Archäologische Überreste in der ungemein intensiv ergrabenen Stadt haben sich für diese Periode nicht gefunden. Im Eingangsbreich der Galleria Regionale di Palazzo Bellomo werden zwar ein paar Säulchenreste für das 8. und 9. Jh. reserviert, aber es wird ausdrücklich betont, dass es sich dabei um bloße Zuschreibungen handele. Die Stücke sind von gleich daneben gezeigten des 10. und 11. Jhs. nämlich ununterscheidbar. An das 7. Jh., in dem Syrakus kaiserliche Metropole des oströmischen Reiches gewesen sein soll, werden Funde nicht einmal attribuiert. Hier gilt für die Stadt, die insgesamt ja bis 831 die erste Siziliens gewesen sein soll, absolute Fehlanzeige. Archäologische Schichten für alle drei frühmittelalterlichen Jahrhunderte werden ohnehin von niemandem behauptet.

Syrakus als viermalige Kaiserstadt des frühen Mittelalters
[Ahmad 1975, 1-29; Rill 2000, 9-64]

663-668 Syrakus erstmals Reichshauptstadt unter Constanz II.
715 Syrakus unter einem Tiberios gegen einen dritten Leo zum zweiten Mal Reichshauptstadt
781/82 Syrakus wird von Elpidius, einem reichen Kaufmann, zum dritten Mal zur Reichshauptstadt gemacht. Die Araber erkennen ihn an und nehmen ihn nach einer Niederlage gegen die Byzantiner auf.
825 Eufemius (auch Euthymius), ein reicher Kaufmann aus Syrakus, bietet den Arabern die Gefolgschaft Siziliens, wenn sie ihn im Gegenzug als Kaiser anerkennen.

Bei den letzten beiden Kaisergeschichten von 781 und 825 sieht es schon auf den ersten Blick nach der beliebten Mehrfachverwendung ein und desselben Stoffes zur Füllung des 8. und 9. Jhs. aus. Da muss nicht einmal Fälschungsabsicht im Spiel gewesen sein. Nachdem die vorgegebenen Jahrhunderte einmal geglaubt waren, sind eben in verschiedenen Überlieferungen vorliegende Varianten derselben Story chronologisch hintereinander geschaltet worden.

Die ersten beiden Kaisertümer dürften tödliche Rivalitäten gegen oder auch in Konstantinopel reflektieren, die typischerweise – wenn nicht zum Tod – so doch mindestens zur Flucht der Putschisten geführt hat. Noch im Juni 1185 versucht ja der Normanne Wilhelm II. eine Eroberung Konstantinopels von Sizilien her und wird allein deshalb nicht Kaiser, weil sich seine Armee vor den Toren der Stadt geschlagen geben muss. Da gibt es also echten historischen Stoff für Projektionen in die Vergangenheit.

VII. Schlussfolgerung

Warum gibt es nicht längst eine Widerlegung der nunmehr ein Dutzend Jahre alte These von 300 frühmittelalterlichen Phantomjahren [Illig 1998; 1999] von der geschichtsreichsten Insel der Welt, also von Sizilien her? Weil dieses nicht einfach fallen könnte! Denn auch dort wird dieselbe archäologische Leere angetroffen wie in der übrigen Welt. Die für die nackten Jahrhunderte in Einsatz gebrachten Erzählungen und Sagen stellen zum Teil Mehrfachverwendungen realer historischer Stoffe aus der Zeit nach dem 9. oder vor dem 7. Jh. dar. Ein positiver Beweis für die drei Jahrhunderte auf der Basis Siziliens hat bisher mit nicht überwindbaren Schwierigkeiten zu kämpfen.

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