Münzfunde weisen auf das dritte Jahrhundert
Wie versprochen, halten wir unsere Leser über die Ausgrabung bei Kalefeld auf dem Laufenden. Heute berichtet HNA Online, dass dort sechs Münzen gefunden wurden, die eine Datierung der Schlacht nicht vor 225 n. Chr. nahelegen:
Quelle: HNA Online
“Unter den Münzen, so genannten Denaren, ist eine von Kaiser Caracalla (regierte von 211 bis 217 nach Christus), drei von Kaiser Elagabal (regierte von 218 bis 222 nach Christus) sowie zwei von Severus Alexander (regierte von 222 bis 235). Münz-Experte Dr. Frank Berger aus Frankfurt am Main nahm die geschichtliche Einordnung der Münzfunde vor.”
Nehmen wir das Ergebnis einmal für das, was es zu sein scheint: dann verdichten sich offenbar die Hinweise, dass noch im dritten Jahrhundert Römer am Harz gekämpft haben. Schließlich hatten wir schon eine Commodusmünze und eine “Schwertscheidenverzierung” aus dem zweiten Jahrhundert. (Dass zugleich C14-Messungen für diese Zeit sprechen, ist leider weniger aussagekräftig als die Labore uns glauben machen wollen: siehe dazu den Beitrag Vorsicht mit C14-Daten.)
Vorerst bleibt es also dabei, dass die Geschichte in diesem Punkt umzuschreiben ist: In Germania magna haben sich die Römer länger aufgehalten als bis vor kurzem angenommen. Die Frage des vorigen Beitrags nach den Resten der zu erwartenden römischen Steinbauten stellt sich weiterhin. Die dort ebenfalls angedeutete Antwort steht folglich nach wie vor als These im Raum.